Bischof Feige besucht Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara

Seelsorger fest einbezogen

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Bischof Gerhard Feige hat sich über die Arbeit im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle informiert. Der Bischof besuchte verschiedene Stationen und traf auch mit Auszubildenden zusammen.

Bischof Feige im Gespräch mit drei Auszubildenden, Pflegedirektorin Daniela Marintschev, Klinik-Geschäftsführer Thomas Wüstner und Klinikseelsorger Diakon Reinhard Feuersträter.    Foto: Susanne Sperling

 

Beeindruckt zeigte sich Bischof Gerhard Feige bei einem Besuch im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle. „An jeder Station meines Besuches habe ich hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getroffen, die Ideale haben“, so der Bischof. Ob auf der Frühchen-Station (Neonatologie), im Kinderzentrum oder bei der ambulanten Palliativversorgung „Elisabeth Mobil“, konnte er sich von der Professionalität der Teams überzeugen, aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der ethischen Fragen im Blick sind, miterleben. „Es ist ein großes Plus, dass die Krankenhaus-Seelsorger mit einbezogen werden.“
Dies wurde auch im Gespräch mit Geschäftsführer Thomas Wüstner, dem Ärztlichem Direktor Dr. Hendrik Liedtke und Pflegedirektorin Daniela Marintschev deutlich. Sie stellten die Arbeitsweise des Wertebeirates und die Praxis ethischer Fallberatungen vor. Auch die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf das Krankenhaus kamen zur Sprache. „Die unaufgeregte Art, mit diesem Thema umzugehen, ist beruhigend“, so der Bischof.

Seelsorger lassen Patienten nicht allein
Der scheidende Leiter der Krankenhausseelsorge, Diakon Reinhard Feuersträter, bestätigte dies im Blick auf die Corona-Situation im Frühjahr und die Vorbereitungen für die zweite Welle in diesem Herbst und Winter. „Als Krankenhausseelsorger hatten wir den großen Vorteil, immer bei den Patienten sein zu können. Auch wenn jetzt wieder mit Einschränkungen bei Besuchen zu rechnen ist, so werden wir Seelsorger die Patienten nicht allein lassen.“
Mit besserer Ausrüstung wie Masken und Vollschutzkleidung, die im Frühjahr noch Mangelware waren, bereitete sich auch das Team von Elisabeth mobil auf die nächsten Wochen vor, so Geschäftsführerin Birgit Jahnel. Die ambulante Palliativversorgung ermöglicht es den Patienten mittels eines ganzheitlichen Konzepts, bis zum Ende zu Hause bleiben zu können. „Wir wollen vermeiden, dass die Menschen zum Sterben ins Krankenhaus eingewiesen werden“, so Jahnel. Dabei gehe es um mehr als nur die reine Schmerztherapie, erklärt die ärztliche Leiterin Yvonne Kriese. Auch die Versorgung mit Hilfsmitteln, die Unterstützung der Angehörigen sowie die Mitwirkung der Seelsorger gehörten dazu. Der Einsatz der ambulanten Palliativversorger steht nun auch Pflegeheimbewohnern zur Verfügung.
Den Einsatz von Seelsorgern schätzen auch Leiter und Mitarbeiterinnen auf der Kinderchirurgie. „Nicht jedes Kind hat die gleichen Chancen im Leben. Da versuchen wir auch, die Eltern mit einzubinden, damit sie die Pflege und Fürsorge für ihr Kind besser schaffen können“, sagt Stationsschwester Kathrin Schramm.
Ein einfühlsames Gespräch mit den Seelsorgern könne da helfen. Diese Einfühlsamkeit ist auch auf der Frühgeborenen-Station gefragt. „Gerade wenn ein Kind stirbt oder viel zu früh auf die Welt kommt, gelangen Eltern an ihre Grenzen“, so Krankenhausseelsorgerin Anne Beck.

Wichtiger Moment für Auszubildende
Für die Auszubildenden Hannes, Lora und Emely war der Besuchstag ein Moment, der ihnen in Erinnerung bleiben wird. Sie trafen den Bischof zu einem kleinen Gedankenaustausch. „Wir waren davor ganz schön aufgeregt“, erklären die jungen Azubis, denn „die Position „Bischof“ wirkt so mächtig und verunsichernd, wenn man den Menschen nicht kennt. Aber im Nachhinein betrachtet war es ein entspanntes Gespräch. Wir haben viel gelacht und erzählt, denn der Bischof war sehr sympathisch und so menschlich und wirkte beruhigend.“ (pbm/tdh)

Mehr Infos: www.krankenhaus-halle-saale.de