Sternsingeraktion

Sie bringen den Segen

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Drei Kinder sitzen in bunten Umhängen und mit Kronen auf dem Kopf auf einem Tisch.
Nachweis

Andrea Kolhoff

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Sternsingerkinder aus Weener in der Pause zwischen Workshops und Gottesdienst beim vorbereitenden Diözesantreffen der Sternsinger.

Über 200 Kinder aus dem ganzen Bistum kamen zum Vorbereitungstreffen der Sternsinger in Schapen. Sie konnten kreativ sein und wurden in einem Gottesdienst gesegnet. Anfang Januar tragen sie selbst den Segen in die Häuser, die sie besuchen.

Einen Engel kann jeder gebrauchen, oder etwa nicht? Auch wenn man selbst ein König ist oder eine Königin als Sternsingerkind im Einsatz für das Kinderhilfswerk „Die Sternsinger“. Am ersten Januarwochenende werden wieder Spenden für das Hilfswerk gesammelt. Um sich auf ihre Aufgabe einzustimmen, kamen mehr als 200 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Bistum Ende Dezember in Schapen zusammen. Sie waren in Workshops kreativ und bastelten sich Sterne und kleine Engel, die sie mit nach Hause nehmen konnten. Diese Engelchen entstanden aus Einzelteilen von Eierkartons und erhielten durch bunte Wollfäden, die um die Pappkegel gewickelt wurden, ein schönes Gewand. Gold- und silberfarbene Pfeifenreiniger wurden zu Engelsflügeln gebogen und die Kinder malten ihren Engeln ein fröhliches Gesicht mit lachendem Mund. 

In anderen Workshops konnten die Jungen und Mädchen Stoffbeute bemalen und erfuhren auch etwas über das diesjährige Beispielland, in dem das Kinderhilfswerk „Die Sternsinger“ Projekte unterstützt.  Gesammelt wird bei der Sternsingeraktion Anfang 2024 für Amazonien, eine Region, die unter anderem auf dem Staatsgebiet von Kolumbien, Peru und Brasilien liegt und die in der jüngsten Vergangenheit mit Dürreperioden zu kämpfen hatte. Der Fluss Amazonas und seine Nebenflüsse führten an vielen Stellen fast kein Wasser mehr. Zu den Wasserproblemen in dem Gebiet kommt noch die Abholzung des Regenwaldes hinzu. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ fördert mit den gesammelten Spenden Initiativen vor Ort, die das Leben der Kinder im Amazonasgebiet verbessern sollen.

Gesammelt werden die Spenden am ersten Wochenende im Januar. Die Kirchengemeinden haben den Ablauf unterschiedlich organisiert. In manchen Orten werden alle katholischen Gemeindemitglieder besucht, in anderen Gemeinden nur diejenigen, die sich im Vorfeld dafür eingetragen haben. Das soll verhindern, dass die Kinder in ihren Sternsingergewändern an der Haustür abweisend behandelt werden. Da, wo sie willkommen sind, schreiben sie mit gesegneter Kreide den Segenswunsch an die Hauswand, der lautet 20*C*M*B*24, das steht für das lateinische „Christus Mansionem Benedicat“, zu Deutsch: Christus segne dieses Haus. Die Kinder erhalten Geld für die Sammeldose und oft noch Süßigkeiten für ihren Einsatz.

In manchen Dörfern klopfen die Sternsinger tatsächlich an jede Tür: In Schapen werden beispielsweise alle Häuser besucht, nicht nur die der Katholiken. Das sei schon immer so gewesen und soll auch so bleiben, berichtet Pfarrsekretärin Elisabeth Huil. Sie gehörte bei dem Diözesantreffen der Sternsingerkinder zu den 53 Freiwilligen, die mithalfen, das Programm zu organisieren und zu gestalten. Außerdem waren mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vom BDKJ-Diözesanverband beteiligt. Sie sorgten unter anderem dafür, dass jedes Kind am Ende des Gottesdienstes, den Weihbischof Johannes Wübbe mit ihnen zum Abschluss des Tages feierte, ein Tütchen mit Blumensamen erhielt. Wübbe, der zurzeit auch Diözesanadministrator ist, segnete die Kreide und die Kinder und formulierte angesichts des Dauerregens eine besondere Fürbitte für die Sternsingerkinder: „Schenke ihnen Kraft, Durchhaltevermögen und hoffentlich trockenes Wetter.“ 

Andrea Kolhoff