Was uns diese Woche bewegt

Tausendmal gereist

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Der Betriebsausflug unseres Medienhauses in dieser Woche war ein Heimspiel für mich. Mit dem Regionalzug sind wir nach Bremen gefahren und haben uns mit zwei katholischen Stadtkundigen den „kleinen Vatikan“ angeschaut, wie das Umfeld rund um die Propsteikirche St. Johann mit all ihren Einrichtungen liebevoll genannt wird. Wir ließen uns durch das Schnoorviertel mit dem Birgittenkloster führen, über den Marktplatz mit Roland und Stadtmusikanten, wir besichtigten die Kirche Unser Lieben Frauen, den ältesten Kirchenbau Bremens, und staunten über Ansgars Dom, den heute evangelischen St.-Petri-Dom. Dort erinnert eine Grabplatte an Bischof Ansgar, den „Apostel des Nordens“. 

Ein Heimspiel war es für mich nicht etwa, weil ich gebürtige Bremerin bin. Aber als verantwortliche Kibo-Redakteurin kenne ich die Stadt mittlerweile so gut wie meine Wahlheimat Osnabrück. Und dementsprechend ist sie mir ans Herz gewachsen. Da kann ich die Worte von Propst Bernhard Stecker, der uns kurz begrüßte, nur unterstreichen: Bremen tickt anders als andere Regionen in unserem Bistum. Bremen ist Großstadt, Diaspora, international, lebendig, unglaublich spannend und oft der Zeit voraus, was pastorale Projekte angeht. Diaspora liegt mir, habe ich festgestellt – ob in Bremen oder in Nordeuropa. Vielleicht auch, weil ich selbst in der (ostdeutschen) Diaspora aufgewachsen bin.  

Vor unserem Betriebsausflug habe ich spaßeshalber mal ein bisschen gerechnet. In 23 Jahren war ich rund tausendmal in Bremen, habe – klimafreundlich mit der Bahn – etwa 232.000 Kilometer zurückgelegt und bin somit fast sechsmal um die Erde gereist. Und dennoch waren ein paar Ecken, die wir besichtigt haben, noch neu für mich – weil ich bei Dienstterminen logischerweise nicht bummeln gehe, sondern zusehe, dass ich pünktlich von A nach B komme. Es war schön, Bremen mal völlig stressfrei zu erleben! Die nächsten Kibo-Termine kommen bestimmt. Und ich bin mir sicher, dass es auch in Zukunft nicht langweilig wird.

Anja Sabel