Friedensworte von Papst Leo XIV.

Überwindet das Böse!

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Papst Leo XIV. betet
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Papst Leo XIV. betet um Frieden für die Welt.

„Der Friede sei mit euch allen“ – mit diesen Worten hat Papst Leo XIV. nach seiner Wahl die Menschen begrüßt. Frieden ist ein Herzensthema des neuen Papstes. Immer wieder hat er das in seinen ersten Ansprachen und Predigten betont. Wir dokumentieren einige seiner wichtigsten Aussagen.


Friede als Vision

„Mir blutet das Herz, wenn ich an die Ukraine denke, an die tragische und unmenschliche Situation in Gaza und an den Nahen Osten, der durch die Ausbreitung des Krieges verwüstet wird. Wir alle sind aufgerufen, die Ursachen dieser Konflikte zu ergründen, die wirklichen zu überprüfen und zu überwinden und die falschen, die das Ergebnis von emotionalen Simulationen und Rhetorik sind, zurückzuweisen. 

Es ist traurig zu sehen, dass heute in so vielen Bereichen das Recht des Stärkeren gilt. Es ist entmutigend zu sehen, dass die Kraft des internationalen und humanitären Rechts durch das angebliche Recht ersetzt wird, andere mit Gewalt zu zwingen. Das ist beschämend für die Menschheit und für die Führer der Nationen. 

Wie kann man nach Jahrhunderten der Geschichte glauben, dass Kriegshandlungen Frieden bringen und nicht auf diejenigen zurückfallen, die sie geführt haben? Wie kann man daran denken, die Grundlagen für die Zukunft zu schaffen, ohne Zusammenhalt, ohne eine Gesamtvision, die vom Gemeinwohl beseelt ist? Wie kann man den Wunsch der Menschen nach Frieden weiterhin mit der falschen Propaganda der Aufrüstung verraten, in der vergeblichen Illusion, dass die Vorherrschaft die Probleme löst, anstatt Hass und Rache zu schüren? 

Und: Was können wir als Christen tun, außer uns zu empören, unsere Stimme zu erheben und die Ärmel hochzukrempeln, um Frieden zu schaffen und den Dialog zu fördern? Ich glaube, dass wir zuallererst wirklich beten müssen. Es liegt an uns, jede tragische Nachricht und jedes Bild, das uns begegnet, zu einem Schrei der Fürbitte zu Gott zu machen. Und dann zu helfen, wie es viele tun. 

Aber es gibt noch mehr: Es gibt ein Zeugnis. Es ist der Aufruf, Jesus treu zu bleiben, ohne sich in den Tentakeln der Macht zu verfangen. Es geht darum, Christus nachzuahmen, der das Böse überwand, indem er vom Kreuz aus liebte und eine andere Art des Regierens zeigte als Herodes und Pilatus: Der eine hatte aus Angst, abgesetzt zu werden, Kinder ermordet, so wie heute Kinder von Bomben zerrissen werden; der andere wusch seine Hände in Unschuld, wie wir es jeden Tag an der Schwelle des Unwiederbringlichen riskieren.

Schauen wir auf Jesus, der uns aufruft, die Wunden der Geschichte nur mit der Sanftmut seines glorreichen Kreuzes zu heilen, von dem die Kraft der Vergebung ausgeht, die Hoffnung auf einen Neubeginn, die Pflicht, im Meer der Korruption ehrlich und transparent zu bleiben. Folgen wir Christus, der die Herzen vom Hass befreit hat, und geben wir ein Beispiel, damit wir uns von der Logik der Spaltung und der Vergeltung befreien können.“


Frieden für die Ukraine

Papst Leo hat den Menschen in der von Russland angegriffenen Ukraine mehrfach seine Solidarität bekundet. „Ich möchte der gequälten Ukraine, den Kindern, Jugendlichen, alten Menschen und besonders den Familien, die um ihre Lieben trauern, meine Nähe zum Ausdruck bringen“, sagte er. „Ich teile Ihren Schmerz um die Gefangenen und Opfer dieses sinnlosen Krieges.“ Er ermutige sie, die Hoffnung nicht sinken zu lassen. 

Leo betonte, die Ukraine warte „endlich auf Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden“. Doch die Hoffnung, dass mit dem neuen Papst Bewegung in die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland kommt, erfüllte sich bisher nicht – Russlands Präsident Wladimir Putin ließ das Land zuletzt heftiger denn je attackieren, er zeigte keinerlei Willen zum Frieden. 


Frieden für Nahost

Mehrfach hat Papst Leo ein Ende des Gaza-Kriegs gefordert. „Was im Gazastreifen geschieht, schmerzt mich zutiefst“, sagte er. „Ich erneuere meinen eindringlichen Appell, würdige humanitäre Hilfe zuzulassen und die Feindseligkeiten zu beenden, deren qualvollen Preis Kinder, alte und kranke Menschen zahlen.“ Er forderte eine Feuerpause, freie humanitäre Korridore, Hilfe für die Zivilbevölkerung und die Freilassung aller Geiseln.

Israel und Iran rief er zur Vernunft auf. Das Engagement für eine sicherere Welt, die frei von nuklearer Bedrohung sei, müsse durch respektvolle Begegnung und aufrichtigen Dialog fortgesetzt werden, so der Papst: „Niemand sollte jemals die Existenz eines anderen bedrohen.“


Frieden für die Welt

Angesichts der Kriege in vielen Ländern hat Papst Leo zu Vernunft aufgerufen. „Jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft hat eine moralische Verantwortung: die Tragödie des Krieges zu stoppen, bevor sie zu einem unheilbaren Abgrund wird“, sagte er. „Krieg löst keine Probleme, sondern verstärkt sie und hinterlässt tiefe Wunden in der Geschichte der Völker, deren Heilung Generationen dauert.“ Kein militärischer Sieg könne den Schmerz der Mütter, die Angst der Kinder, die gestohlene Zukunft wiedergutmachen.

Der Papst betonte: „Wir dürfen uns nicht an den Krieg gewöhnen. Und wir müssen die Versuchung zurückweisen, die von der Faszination für mächtige und ausgeklügelte Waffensysteme ausgeht.“ Er wiederholte das, was Papst Franziskus oft gesagt hatte: „Krieg ist immer eine Niederlage.“ 


Frieden durch die Kirche

Papst Leo betonte, dass die Kirche dem Frieden der Menschheit dienen könne. Die Kirche solle deshalb „nicht in sich gekehrt und streitsüchtig sein, sondern nach außen gerichtet und strahlend“. Er sagte: „In einer zerrissenen und friedlosen Welt lehrt uns der Heilige Geist, gemeinsam zu gehen. Die Erde wird ruhen, die Gerechtigkeit wird sich durchsetzen, die Armen werden jubeln, der Friede wird zurückkehren, wenn wir uns nicht mehr wie Raubtiere, sondern wie Pilger bewegen.“ Nur ein friedliches Herz könne Frieden in der Familie, in der Gesellschaft und in den internationalen Beziehungen verbreiten.

Leo will, dass der Vatikan sich in Kriegen und Konflikten als Vermittler starkmacht. Er sagte, der Heilige Stuhl stehe bereit, „damit sich die Feinde begegnen und einander in die Augen schauen können, damit den Völkern die Hoffnung zurückgegeben wird und ihnen die Würde wiedergegeben wird, die sie verdienen, die Würde des Friedens“.

Auszüge aus einer Ansprache des Papstes beim Treffen mit Vertretern der Ostkirchen