Klima- und Energie-Pilgerweg
„Unser aller Energie“
Fragen der Mobilität, der nachhaltigen Energieerzeugung und landwirtschaftlichen Ackernutzung sowie die Lagerung von Atommüll beschäftigten die Klima-Pilger.
„Halbzeit“ an der evangelischen Kirche in Alleringersleben. Foto: Paul Koch |
Marienborn. Eine kleine ökumenische Gruppe aus dem Bistum Hildesheim, dem Bistum Magdeburg und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig hatte bereits für die „Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ im April 2020 einen „Klima- und Energie-Pilger-Rundweg“ von Marienborn über Morsleben nach Marienborn geplant. Start und Ziel sollte der kleine Bahnhof Marienborn sein, weil hier Züge sowohl aus Magdeburg als auch Braunschweig anhalten, damit schon die Anreise möglichst ökologisch stattfinden könne. Doch die Pandemie erzwang ein mehrmaliges Verschieben.
Am 23. April war es dann nach zwei Jahren doch noch soweit. Ab 10 Uhr konnten Antonia Przybilski (Dekanatsreferentin in Wolfsburg) und Paul Koch (Sozialdiakon i.R.) 40 Pilger begrüßen und eine kurze Bibellesung zur Schöpfung vortragen. Anschließend galt es, insgesamt zwölf Kilometer zu wandern. Die erste Station befand sich an einem Wegkreuz kurz vor Morsleben neben einem kleinen Teich. Hier gab es einen geistlichen Impuls zu Schöpfung, Klima und Umwelt von Dirk Preuß, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragter des Bistums Hildesheim. Danach erreichte die Pilgergruppe das Info-Zentrum Morsleben. Swantje Claußen von der Bundesgesellschaft für Endlagerung erzählte von der bewegten Geschichte des Schachtes Morsleben, der 1971 zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle wurde. Andreas Fox (Bürgerinitiative Morsleben) wies im Anschluss auf diverse Probleme der Endlagerung von Atommüll allgemein und im speziellen am Standort Morsleben hin.
Gegen 12.30 Uhr fand sich die Pilgergruppe an der evangelischen Kirche in Alleringersleben (Foto) ein. Dort war zur „Halbzeit“ der Pilgertour die Mittagspause. Anschließend bildete eine Aller-Brücke die nächste Station des Rundweges. Hier informierte Landwirt Uwe Lickfett über Flächennutzung, Landwirtschaft, Maisanbau für Biogas-Anlagen. Oberhalb von Ingersleben beantwortete Lickfett bei einem weiteren Halt Fragen zu Windkraft und erneuerbaren Energien im Zusammenhang mit der Landwirtschaft. In der Nähe einer Bundesstraße und der Autobahn nahm Martin Hoffmann (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) zu Fragen der Mobilität Stellung. Um 15.45 Uhr fand sich die Pilgergruppe wieder auf dem Bahnhofsparkplatz Marienborn ein. Am Ende waren sich die Teilnehmer einig: Aller Anfang ist schwer – aber es sollte nicht der letzte Klima- und Energie-Pilgerweg gewesen sein. (pk)