Palliativ-Netzwerk im Emsland
Viele Akteure an einen Tisch bringen
Foto: unsplash.com/ Omar Flores
Warum hat sich das Palliativ- und Hospiznetzwerk gegründet?
Dem Landkreis Emsland ist es wichtig, dass es eine flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung in diesen Bereichen gibt. Aber die Region zwischen Papenburg und Spelle ist groß, dazwischen liegen Strecken von über 100 Kilometern. Das Netzwerk will möglichst viele Akteure und Einrichtungen aus der Palliativ- und Hospizarbeit an einen Tisch bekommen. Dieser Austausch ist wichtig, um im Sinne der Patienten und Angehörigen weiterzukommen – um an einem Strang zu ziehen und Lücken zu schließen.
Wer macht alles mit?
Bisher haben fast alle Hospizvereine aus dem Emsland, die Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, der Landkreis und das Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen die Vereinbarung unterschrieben. Aber es gehören auch Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Ärzte, der lutherische Kirchenkreis Emsland-Bentheim und das Dekanat Emsland-Süd dazu.
Wie sieht das ganz praktisch aus?
Wir sind bisher 40 bis 50 Personen und wollen uns auf jeden Fall zweimal im Jahr treffen. Mindestens einmal in Präsenz, das andere Mal dann gegebenenfalls online.
Können noch mehr Institutionen mitmachen?
Gerne. Dazu laden wir ausdrücklich ein, wir wollen das Netzwerk noch ausbauen. Ich denke zum Beispiel auch an die Hilfsorganisationen, die Apotheken, weitere Ärzte und Pflegezentren oder auch an die Kirchengemeinden.
Was will das Netzwerk erreichen?
Wir wollen die Aktivitäten im Emsland bündeln und die Angebote transparenter machen. Dazu gehört Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung zu informieren und aufzuklären – zum Beispiel, dass Hospizbegleitung viel früher anfangen kann als erst in der letzten Sterbephase. Eine weitere Aufgabe wird sein, Aus- und Weiterbildung für Haupt- und Ehrenamtliche zu organisieren: zentral an einem Ort im Emsland oder für Regionen. Ein Wunsch der Akteure ist eine Fortbildung im Bereich Social Media.
Darf man Sie auch bei Fragen zur Hospiz- und Palliativversorgung anrufen?
Gedacht ist das Netzwerk in erster Linie für die Vereine und Einrichtungen, aber natürlich dürfen mich auch Privatleute, die Fragen haben, gerne anrufen. Jedem soll geholfen werden, das steht für mich im Vordergrund.
Welche Schritte sind jetzt geplant?
Ganz wichtig ist uns, bald eine Internetseite für das Netzwerk zu erstellen. Dort soll eine Landkarte zu sehen sein, wo die Nutzer Kontaktadressen und Links für ihre Orte und ihre Region finden. Gut wäre es künftig auch, wenn es auf den Internetseiten von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Verweise auf das Netzwerk gibt. Wir wollen kurze Wege für Betroffene bauen. In den nächsten Monaten werde ich zudem viel unterwegs sein. Ich möchte jeden Akteur besuchen und kennenlernen.