Wegekreuze und Grotten im Emsland: Heute von Maria Mönch-Tegeder

„GEHwege“ in dat Kerkspell Büren

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Eine Kapelle an einem Weg.
Nachweis

Foto: Petra Diek-Münchow

Caption

An der Marienkapelle in Leschede beginnen die vier "GEHwege".

Der Arbeitskreis Platt inne Kärke stellt mehrere Wegekreuze und Mariengrotten aus dem südlichen und mittleren Emsland vor: auf Plattdeutsch und auf Hochdeutsch. Heute geht es um die "GEHwege", die an der Marienkapelle in Emsbüren-Leschede starten.

Wu geäht di dat? Bis du bliede of is di ne Lus öwer de Lewer laupen? Wor geähs du henn? Wecker geäht met di? Wat verwochtes du? Holt die wat faste? Driff di wat? Moj is dat up düsse Welt - un du hörs dorto! Kanns du in düsse Riegen wat finnen, wat di in Gang settet?

Eine Frau mit blonden Haaren
Maria Mönch-Tegeder

Jeddereene, de sick tofote off met dat Rad up den Patt makt, brukt wat, wat em in de Gänge brängt: Gau met dat Rad henn inkopen, effkes up Besök, eenfach moal uten Huse, denn Stoff ut dat Hette jagen off laupen loaten, wat sick in denn Kopp faste settet heff. 

In dat Kerkspell Büren kanns du di jüst dormet up den Patt maken. De veier „GEHwege“ ladet di in, laupen to loaten, wat sick faste settet heff.  Du kanns düsse Pätte tofote aflaupen of met Rad föhren.

Jedden Wech fangt an de Marienkappelle in Läschken an. Keggen de Kriegerehrenmoahle för de Verstorbenen van de beeden Weltkriege is an düsse Steh ock denn „Lernort des Friedens“. Fiev Wegge Free to hollen finns du hier up groate Toafeln. Se makt dütlik: Kriege werdet van Menksen makt. Dorüm möttet ock Mensken för Free sorgen.

Stellwände für die Wege zum Frieden
Neben dem Kriegerehrenmahl für die Verstorbenen der beiden Weltkriege steht der „Lernort des Friedens“. Foto: Petra Diek-Münchow

De veier „GEWwege“  bint tüsken veier un 15 Kilometer lang. Denn „Aktionskreis Leschede“ harr de Idee dorto und heff de „GEHwege“ torechte makt. Denn kötsten Wech hett „GEHglückt“. Dor giff dat wat to lachen un du kanns di froagen, wu bliede du bis. Viellichte krupp di „Die Made“ van Heinz Erhardt tomöte. Up denn twedden Wech gäht dat üm de Sinne. „GEHmeinsam“ hett he. Dann giff dat noch denn Schöpfungsweg „GEHschaffen“ un „GEWwertet - von Lastern und Tugenden“. 

De Wegge bint gut utschildert un moj bint se ock. Se verlaupt noah bi de Ems, dör Feld un Wold. Unnwerwechens finns du Toafeln. Wat dor drupp steäht, lett di noahdenken un kann di up annere Gedanken brengen. Viellichte sitt ock dat dortüsken, wat di effkes bi dat Lesen all in Gang settet heff. Dat sall mi nich wünnern!  Krigg dat, wat di dör den Kopp un dört dat Hett jacht, nu süms Föte? Dann loat et laupen! Sick up denn Patt maken, makt flügge, wat faste satt. So, un nu loat et goahn! Mak di up denn Patt!

Maria Mönch-Tegeder

 

Der Text in der hochdeutschen Übersetzung:

Wie geht es dir? Freust du dich oder ist dir eine Laus über die Leber gelaufen? Wohin gehst du? Wer geht mit dir? Was erwartest du? Hält dich etwas fest? Treibt dich etwas? Schön ist es auf dieser Welt und du gehörst dazu! Kannst du in diesen Zeilen etwas finden, was dich bewegt?

Jeder, der sich zu Fuß oder mit dem Rad auf den Weg macht, braucht eine Motivation, die ihn dazu antreibt: Schnell mit dem Fahrrad einkaufen, kurz auf Besuch, einfach mal aus dem Haus, den Staub aus dem Herzen vertreiben oder laufen lassen, was sich im Kopf festgesetzt hat. 

Im Kirchspiel Emsbüren kannst du dich genau damit auf den Weg machen. Die vier „GEHwege“ laden dich ein, laufen zu lassen, was sich festgesetzt hat. Du kannst diese Wege zu Fuß gehen oder sie mit dem Rad abfahren. 

Jeder dieser Wege fängt an der Marienkapelle in Leschede an. Neben dem Kriegerehrenmahl für die Verstorbenen der beiden Weltkriege ist an dieser Stelle auch der „Lernort des Friedens“. Fünf Wege, Frieden zu halten, sind auf großen Tafeln aufgeschrieben. Sie machen deutlich: „Alle Kriege werden von Menschen gemacht, also müssen sich auch die Menschen für den Frieden einsetzen.“

Die vier „GEHwege“ sind zwischen vier und 15 km lang. Der „Aktionskreis Leschede“ hatte die Idee dazu und hat die Wege gestaltet. Der kürzeste Weg heißt „GEHglückt“. Da gibt es etwas zu lachen und du kannst dich fragen, wie glücklich du bist. Vielleicht kriecht dir hier auch „Die Made“ von Heinz Erhardt entgegen. Auf dem zweiten Weg geht es um die Sinne. „GEHmeinsam“ heißt er. Außerdem gibt es den Schöpfungsweg „GEHschaffen“ und „GEHwertet – von Lastern und Tugenden“.

Die Wege sind gut ausgeschildert und schön sind sie auch. Sie verlaufen nah an der Ems, durch Feld und Wald. Unterwegs findest du Tafeln mit Impulsen. Sie lassen dich nachdenken und sie können dich auf andere Gedanken bringen. Vielleicht findest du hier auch den Gedanken, der dich gerade beim Lesen schon bewegt hat. Darüber würde ich mich nicht wundern! Bekommt das, was dir durch den Kopf und das Herz geht, nun selbst Füße? Dann lass es laufen! Sich auf den Weg machen, macht lebendig, was festsaß. Worauf wartest du noch? Mache dich auf den Weg!