16. Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel
Weihnachtsbotschaft für alle
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Zum 16. Mal bringen Christen und Ungetaufte des Fördervereins Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel die Weihnachts-Botschaft zu über 1000 Menschen. Viele von ihnen gehen nicht in die Kirche.
Sterndeuter suchen den besonderen Stern. | Foto: Raphael Schmidt |
„Bitte die Mikros einschalten. Auch wenn das hier die Generalprobe ist, die wird nicht verhauen“, sagt Beatrix Rudolph am frühen Nachmittag des 15. Dezember in der Festscheune in Markersdorf, nicht weit von Görlitz, bevor sie die wenigen Gäste begrüßt, die bei der ersten Aufführung dabei sein dürfen. Zum 16. Mal in Folge führen engagierte Mitglieder des Fördervereins Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel ein solches Stück auf. Das diesjährige steht unter dem Titel: „Kommt ihr mit?“
In der ersten Szene verkünden drei Propheten von der Ballustrade der Scheune aus die Ankunft des Gottessohnes. Jesaja beginnt: „Der Herr selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel, das heißt übersetzt: ,Gott ist mit uns‘. Hofft und glaubt!“ Sterndeuter haben ein anderes Zeichen am Himmel ausgemacht: eine besondere und seltene Sternen-Konstellation. Und sie wollen erkunden, was es damit auf sich hat. Als ihre Kinder das mitbekommen, wollen sie mitkommen. Und sie setzen sich damit durch.
Bei Beatrix Rudolph laufen von Anfang an alle Fäden zusammen. Gemeinsam mit einer befreundeten Familie und als „begeisterte Krippenspieler von St. Jakobus kam uns die Idee: Lasst uns den Leuten mal ein Krippenspiel bringen, konkret fernab vom Weihnachtsgottesdienst, einfach für alle, auch die Nichtkirchgänger“, sagt sie. In einer kleinen Scheune in Deutsch-Paulsdorf haben sie begonnen, „ganz beengt, es kamen etwa 80 Zuschauer, die begeistert waren – und so hieß es im nächsten Jahr: Macht das wieder“. Das zweite Stück fand in einer größeren Scheune im Ort statt, da passten dann etwa 200 Leute rein, und „im Handumdrehen war es eine Tradition, mit immer mehr Aufführungen, bis voriges Jahr fünf, nun sechs“. Beatrix Rudolph wurde oft gefragt: „Warum macht ihr das nicht in der Kirche? Da erreichen wir ja meist nur diejenigen, die sowieso mehr oder weniger gläubig sind. Wir wollen aber die Weihnachtsbotschaft allen bringen, und es ist nicht wichtig, ob sie an Gott glauben. Wichtig ist, dass sie seine Botschaft verstehen, dass sie Licht und Liebe mitnehmen, den Sinn begreifen. Im Idealfall färbt etwas ab“, ist sie überzeugt. Neben der Botschaft hat die Truppe den „Anspruch, künstlerisch/kulturell etwas Ordentliches auf die Bühne zu bringen, die Menschen zu unterhalten. Dazu gehört auch der Aufwand an Licht- und Tontechnik, um alles gut zu verpacken. Der ist ziemlich hoch. Ein Theaterensemble sind wir nicht, alles Laien, keine Sänger, keine Musiker. Ein bunt gewürfelter Haufen“, sagt sie. Ebenso bunt sind die Weltanschauungen innerhalb der Gruppe: je ein Viertel sind katholisch und evangelisch, die andere Hälfte gehört keiner Konfession an, aber: „Alle sind verbunden durch den Geist der Humanität, der Solidarität von Mensch zu Mensch, der Toleranz. Der stärkste Verbündete der Truppe „ist der Heilige Geist – es mag übertrieben klingen, aber ich empfinde es so: Der Heilige Geist hat uns immer wieder mit Gedanken und Ideen versorgt, und begeistert“, sagt Beatrix Rudolph.
In der ersten Szene verkünden drei Propheten von der Ballustrade der Scheune aus die Ankunft des Gottessohnes. Jesaja beginnt: „Der Herr selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel, das heißt übersetzt: ,Gott ist mit uns‘. Hofft und glaubt!“ Sterndeuter haben ein anderes Zeichen am Himmel ausgemacht: eine besondere und seltene Sternen-Konstellation. Und sie wollen erkunden, was es damit auf sich hat. Als ihre Kinder das mitbekommen, wollen sie mitkommen. Und sie setzen sich damit durch.
Bei Beatrix Rudolph laufen von Anfang an alle Fäden zusammen. Gemeinsam mit einer befreundeten Familie und als „begeisterte Krippenspieler von St. Jakobus kam uns die Idee: Lasst uns den Leuten mal ein Krippenspiel bringen, konkret fernab vom Weihnachtsgottesdienst, einfach für alle, auch die Nichtkirchgänger“, sagt sie. In einer kleinen Scheune in Deutsch-Paulsdorf haben sie begonnen, „ganz beengt, es kamen etwa 80 Zuschauer, die begeistert waren – und so hieß es im nächsten Jahr: Macht das wieder“. Das zweite Stück fand in einer größeren Scheune im Ort statt, da passten dann etwa 200 Leute rein, und „im Handumdrehen war es eine Tradition, mit immer mehr Aufführungen, bis voriges Jahr fünf, nun sechs“. Beatrix Rudolph wurde oft gefragt: „Warum macht ihr das nicht in der Kirche? Da erreichen wir ja meist nur diejenigen, die sowieso mehr oder weniger gläubig sind. Wir wollen aber die Weihnachtsbotschaft allen bringen, und es ist nicht wichtig, ob sie an Gott glauben. Wichtig ist, dass sie seine Botschaft verstehen, dass sie Licht und Liebe mitnehmen, den Sinn begreifen. Im Idealfall färbt etwas ab“, ist sie überzeugt. Neben der Botschaft hat die Truppe den „Anspruch, künstlerisch/kulturell etwas Ordentliches auf die Bühne zu bringen, die Menschen zu unterhalten. Dazu gehört auch der Aufwand an Licht- und Tontechnik, um alles gut zu verpacken. Der ist ziemlich hoch. Ein Theaterensemble sind wir nicht, alles Laien, keine Sänger, keine Musiker. Ein bunt gewürfelter Haufen“, sagt sie. Ebenso bunt sind die Weltanschauungen innerhalb der Gruppe: je ein Viertel sind katholisch und evangelisch, die andere Hälfte gehört keiner Konfession an, aber: „Alle sind verbunden durch den Geist der Humanität, der Solidarität von Mensch zu Mensch, der Toleranz. Der stärkste Verbündete der Truppe „ist der Heilige Geist – es mag übertrieben klingen, aber ich empfinde es so: Der Heilige Geist hat uns immer wieder mit Gedanken und Ideen versorgt, und begeistert“, sagt Beatrix Rudolph.
Der Stil von Siegfried Fietz passt zu uns
Und noch ein zweiter ist nicht wegzudenken, der zum Gelingen der Krippenspiele beiträgt: Siegfried Fietz. In den ersten Jahren wurden seine Stücke komplett verwendet, später modifiziert, umgeschrieben, ergänzt, passend gemacht für die Situation hier. In den letzten Jahren kamen eigene Stücke in die Scheune. Nur die Musik ist nach wie vor 90 Prozent Playbacks der Alben des Komponisten und Liedermachers Siegfried Fietz. Die Aufführungsrechte werden selbstverständlich gekauft. „Eigene Musikstücke bekommen wir nicht zustande, zumindest bis jetzt nicht, und der Stil von Fietz passt zu uns“, sagt Rudolph. Gemeinsam mit ihrer Tochter Lucardis schreibt sie die Stücke. Die Vorarbeit beginnt bereits im Frühsommer. In diesem Jahr ist das Thema die Reise der Könige und damit verbunden die Frage: Würdest du aufbrechen, dem Stern hinterher? Als Sternsinger haben sie das jahrelang gemacht – in das Stück werden Sternsingerlieder eingebaut.
Leander (8) ist der jüngste Darsteller und spielt zum dritten Mal mit. Als Kind eines Sterndeuters möchte er „den Leuten Freude bringen“, sagt er. Teresa (11) ist das fünfte Mal dabei, als Tochter von Baltasar. „Das Kind in der Krippe soll alles gut machen“, sagt sie, die nicht getauft ist, so wie die Maria des ersten Krippenspiels und des aktuellen: Simone Cording, die auch einen Sterndeuter und eine Dienerin darstellt. Sie sagt: „Weihnachten bedeutet, dass man mehr an andere denkt. Wir tun Gutes mit dem, was wir hier machen. Das Geld kommt Familien in unserer Region zugute, denen es nicht so gut geht.“ Linda (14) das Kind von Melchior, sieht Weihnachten als „Fest der Liebe. Das Liebespaar Maria und Josef liebt das Kind im Stall, das in ganz einfachen Verhältnissen in die Welt gekommen ist, um König zu werden, später und ewig.“
Ingbert Klare ist fast von Anfang an für den guten Ton zuständig. „Wenn die Leute mit einem Lächeln rausgehen, sich freuen, ist das Lohn genug“, sagt er. André Hannke setzt die Szenen in das jeweils richtige Licht. Er sagt: „Aus Sicht eines Lichttechnikers kommt es mir in der Zeit um Weihnachten mitunter so vor, als ob das Licht etwas wärmer leuchten würde.“
Und noch ein zweiter ist nicht wegzudenken, der zum Gelingen der Krippenspiele beiträgt: Siegfried Fietz. In den ersten Jahren wurden seine Stücke komplett verwendet, später modifiziert, umgeschrieben, ergänzt, passend gemacht für die Situation hier. In den letzten Jahren kamen eigene Stücke in die Scheune. Nur die Musik ist nach wie vor 90 Prozent Playbacks der Alben des Komponisten und Liedermachers Siegfried Fietz. Die Aufführungsrechte werden selbstverständlich gekauft. „Eigene Musikstücke bekommen wir nicht zustande, zumindest bis jetzt nicht, und der Stil von Fietz passt zu uns“, sagt Rudolph. Gemeinsam mit ihrer Tochter Lucardis schreibt sie die Stücke. Die Vorarbeit beginnt bereits im Frühsommer. In diesem Jahr ist das Thema die Reise der Könige und damit verbunden die Frage: Würdest du aufbrechen, dem Stern hinterher? Als Sternsinger haben sie das jahrelang gemacht – in das Stück werden Sternsingerlieder eingebaut.
Leander (8) ist der jüngste Darsteller und spielt zum dritten Mal mit. Als Kind eines Sterndeuters möchte er „den Leuten Freude bringen“, sagt er. Teresa (11) ist das fünfte Mal dabei, als Tochter von Baltasar. „Das Kind in der Krippe soll alles gut machen“, sagt sie, die nicht getauft ist, so wie die Maria des ersten Krippenspiels und des aktuellen: Simone Cording, die auch einen Sterndeuter und eine Dienerin darstellt. Sie sagt: „Weihnachten bedeutet, dass man mehr an andere denkt. Wir tun Gutes mit dem, was wir hier machen. Das Geld kommt Familien in unserer Region zugute, denen es nicht so gut geht.“ Linda (14) das Kind von Melchior, sieht Weihnachten als „Fest der Liebe. Das Liebespaar Maria und Josef liebt das Kind im Stall, das in ganz einfachen Verhältnissen in die Welt gekommen ist, um König zu werden, später und ewig.“
Ingbert Klare ist fast von Anfang an für den guten Ton zuständig. „Wenn die Leute mit einem Lächeln rausgehen, sich freuen, ist das Lohn genug“, sagt er. André Hannke setzt die Szenen in das jeweils richtige Licht. Er sagt: „Aus Sicht eines Lichttechnikers kommt es mir in der Zeit um Weihnachten mitunter so vor, als ob das Licht etwas wärmer leuchten würde.“
Von Raphael Schmidt