Pfarreien Adorf und Plauen bilden neue Pfarrei Herz Jesu Plauen
Wenn Herzen sich öffnen
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Katholiken der bisherigen vogtländischen Pfarreien Adorf und Plauen haben am 17. November die neue Pfarrei Herz Jesu Plauen gegründet. Das biblische Leitwort der neuen Pfarrei lautet „Effata – öffne dich!“.
Die Festgemeinde zieht zur Friedensbrücke, um dort die neu gepflanzte Linde zu segnen. Foto: privat |
Dass Christen über ihre eigenen Kirchhofgrenzen hinausblicken, ist in den Gemeinden der neuen Pfarrei Herz Jesu längst gelebte Wirklichkeit. Alle kirchlichen Einrichtungen in der Region als Orte der Gottes-Begegnung in den Blick zu nehmen, war den Katholiken im Vogtland schon lange bevor der Bistums-Erkundungsprozess mit diesem Auftrag startete, ein Herzensanliegen. Vorreiter dabei war der langjährige Plauener Pfarrer Heinz-Claus Bahmann, seit der Pfarreigründung im Ruhestand. Das Kinderhaus der Malteser in Plauen zum Beispiel, das kürzlich sein 20-jähriges Bestehen feierte, war in diesem Sinne von Anfang an eng verbunden mit dem Gemeindeleben, ebenso das Altenpflegeheim St. Elisabeth, heute in Trägerschaft der Caritas. Die Gottesdienste in Bad Elster sind ganz auf die Kurgäste ausgerichtet, die mittlerweile zumeist die Mehrheit in der katholischen Sonntagsgemeinde stellen. Ihnen zuliebe stehen die Katholiken in Markneukirchen und Adorf früher auf und nehmen mit der weniger attraktiven Gottesdienstzeit um 8.30 Uhr vorlieb.
Katholisches Engagement wird im Vogtland geschätzt
An verschiedenen Orten wird die Aufforderung „Effata!“ auch im Blick auf die Christen anderer Kirchen verstanden. In Plauen zum Beispiel beginnt die Osternacht seit vier Jahren mit einem ökumenischen Osterfeuer auf dem Altmarkt. Katholiken und evangelische Pfarrer zeichnen dabei gegenseitig die Wundmal-Symbole auf den Osterkerzen ihrer Gemeinden nach – ein Ritual, das in beiden Kirchen zur Osternachts-Liturgie gehört. In der Malteser-Hospizarbeit und im Begegnungscafé und der Schreibstube für Flüchtlinge arbeiten die Katholiken mit anderen Christen und mit Engagierten zusammen, die sich keiner Kirche verbunden fühlen. „Trotz der kleinen Zahlen ist katholische Kirche hier im Vogtland eine Hausnummer“, sagt Marcus Hoffmann, der neue Pfarrer von Herz Jesu. Nicht nur zur Wendezeit, sondern bis heute engagieren sich katholische Christen überproportional in Politik und Gesellschaft – und das werde so auch wahrgenommen. Wenn er gefragt wird, ob sich das Engagement in einem Anstieg der Mitglieder- und Gottesdienstbesucherzahlen auszahle, muss er passen. Natürlich wäre er froh, wenn es so wäre. Sein eigentliches Ziel sei aber ein anderes: Steigen sollte die Zahl derer, die sich die Frage nach Gott stellen. Kirchliche Angebote wie die Hospizdienste oder die Demenz-Fachstelle der Caritas trügen dazu bei, dass Fragen im Gespräch bleiben, die in anderen Bereichen der Gesellschaft sonst eher an den Rand geschoben werden. „Wir sind selbst nicht getauft, finden es aber schön, wenn jemand unserem Kind so etwas nahebringt“, sagen Eltern häufig, wenn sie ihre Kinder bei Kinderhaus-Leiterin Gabriele Munser anmelden. Christine Vorwergk, die Leiterin des Seniorenzentrums, erlebt immer wieder, dass Menschen, die lange mit Kirche und Glaube gehadert haben, sich in der letzten Lebensphase wieder dafür interessieren. Mit ihren Mitarbeitern und mit Ehrenamtlichen aus dem Hospizdienst steht sie in dieser Phase nicht nur den Bewohnern selbst, sondern auch ihren Angehörigen für Gespräche zur Verfügung.
Eine Aufgabe für die Christen der neuen Pfarrei bleibt es, sich für die anderen Gemeinden zu öffnen – die in der ehemaligen Pfarrei Plauen mit den Gemeinden Weischlitz, Mühltroff und Oelsnitz werden die in der ehemaligen Pfarrei Adorf mit Bad Elster und Markneukirchen noch besser kennenlernen, und umgekehrt. Offenheit für Planänderungen haben alle Beteiligten bereits bewiesen. Die Vorbereitungszeit auf die Gründung einer Pfarrei diesen Zuschnitts war kurz. Erst zu Beginn diesen Jahres fiel die Entscheidung, die ursprünglichen Pläne zu ändern, die Adorf für eine gemeinsame Pfarrei mit Reichenbach, Auerbach und Falkenstein vorgesehen hatten. Die ungünstigen Verkehrsverbindungen und die zu kleine Zahl der verfügbaren Seelsorger gaben dafür den Ausschlag.
An verschiedenen Orten wird die Aufforderung „Effata!“ auch im Blick auf die Christen anderer Kirchen verstanden. In Plauen zum Beispiel beginnt die Osternacht seit vier Jahren mit einem ökumenischen Osterfeuer auf dem Altmarkt. Katholiken und evangelische Pfarrer zeichnen dabei gegenseitig die Wundmal-Symbole auf den Osterkerzen ihrer Gemeinden nach – ein Ritual, das in beiden Kirchen zur Osternachts-Liturgie gehört. In der Malteser-Hospizarbeit und im Begegnungscafé und der Schreibstube für Flüchtlinge arbeiten die Katholiken mit anderen Christen und mit Engagierten zusammen, die sich keiner Kirche verbunden fühlen. „Trotz der kleinen Zahlen ist katholische Kirche hier im Vogtland eine Hausnummer“, sagt Marcus Hoffmann, der neue Pfarrer von Herz Jesu. Nicht nur zur Wendezeit, sondern bis heute engagieren sich katholische Christen überproportional in Politik und Gesellschaft – und das werde so auch wahrgenommen. Wenn er gefragt wird, ob sich das Engagement in einem Anstieg der Mitglieder- und Gottesdienstbesucherzahlen auszahle, muss er passen. Natürlich wäre er froh, wenn es so wäre. Sein eigentliches Ziel sei aber ein anderes: Steigen sollte die Zahl derer, die sich die Frage nach Gott stellen. Kirchliche Angebote wie die Hospizdienste oder die Demenz-Fachstelle der Caritas trügen dazu bei, dass Fragen im Gespräch bleiben, die in anderen Bereichen der Gesellschaft sonst eher an den Rand geschoben werden. „Wir sind selbst nicht getauft, finden es aber schön, wenn jemand unserem Kind so etwas nahebringt“, sagen Eltern häufig, wenn sie ihre Kinder bei Kinderhaus-Leiterin Gabriele Munser anmelden. Christine Vorwergk, die Leiterin des Seniorenzentrums, erlebt immer wieder, dass Menschen, die lange mit Kirche und Glaube gehadert haben, sich in der letzten Lebensphase wieder dafür interessieren. Mit ihren Mitarbeitern und mit Ehrenamtlichen aus dem Hospizdienst steht sie in dieser Phase nicht nur den Bewohnern selbst, sondern auch ihren Angehörigen für Gespräche zur Verfügung.
Eine Aufgabe für die Christen der neuen Pfarrei bleibt es, sich für die anderen Gemeinden zu öffnen – die in der ehemaligen Pfarrei Plauen mit den Gemeinden Weischlitz, Mühltroff und Oelsnitz werden die in der ehemaligen Pfarrei Adorf mit Bad Elster und Markneukirchen noch besser kennenlernen, und umgekehrt. Offenheit für Planänderungen haben alle Beteiligten bereits bewiesen. Die Vorbereitungszeit auf die Gründung einer Pfarrei diesen Zuschnitts war kurz. Erst zu Beginn diesen Jahres fiel die Entscheidung, die ursprünglichen Pläne zu ändern, die Adorf für eine gemeinsame Pfarrei mit Reichenbach, Auerbach und Falkenstein vorgesehen hatten. Die ungünstigen Verkehrsverbindungen und die zu kleine Zahl der verfügbaren Seelsorger gaben dafür den Ausschlag.
Das Logo der neuen Pfarrei Herz Jesu: Ein Herz öffnet sich, so dass die christlichen Symbole Kreuz und Fisch sichtbar werden. |
Zu den ersten gemeinsamen Schritten gehört, dass das soziale Projekt der Adorfer, ein Caritas-Mutter-und-Kind-Haus im tschechischen Asch, nun von der ganzen Pfarrei mitgetragen wird. Dass die Offenheit füreinander noch weiter wachsen kann, wurde unter anderem im Pfarreigründungs-Gottesdienst deutlich. Einige Nicht-Plauener wurden bei der Suche nach einem Sitzplatz mehrfach abgewiesen, weil Alteingesessene alle Plätze für ihre Vertrauten freihielten. Als Zeichen für ein hoffnungsvolles gemeinsames Wachsen in die Zukunft begossen und segneten sie am Ende des Gottesdienstes eine neu gepflanzte Linde an der Plauener Friedensbrücke, genährt durch Erde aus allen Teilen der Pfarrei.
Von Dorothee Wanzek