Spaziergang durch St. Vitus in Lathen

Zu jeder Zeit herzlich willkommen

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Die Kirche soll allen offenstehen. Auch denjenigen die in der Corona-Pandemie keine öffentlichen Gottesdienste besuchen. So entstand in Lathen die Idee zur offenen Kirche. Gläubige sind zum spirituellen Spaziergang eingeladen.


Laden zum Spaziergang ein: Gemeindereferentin Liane Lütke-Harmann mit Renate Prütz, Gundy Felthaus und Brigitte Gartner.
Foto: Anna Solbach

Die Idee einer offenen Kirche in Zeiten von Corona mit verschiedenen Aktionen zu füllen, kommt in der Kirchengemeinde St. Vitus in Lathen sehr gut an, insbesondere jetzt in der Fasten- und Osterzeit.Gemeindereferentin Liane Lütke-Harmann erläutert: „In der Corona-Zeit wird die Kirche von vielen Menschen aufgesucht – für das Gebet oder um eine Kerze anzuzünden.“ Es finden Gottesdienste statt, doch nicht alle Gläubigen können daran teilnehmen. Manche fühlen sich verunsichert wegen der Zusammenkunft von mehreren Menschen, andere haben Angst vor Ansteckung. Dennoch sei ihnen der Ort „Kirche“ wichtig.

Vor diesem Hintergrund entwickelte der Pfarrgemeinderat eine Idee, die Kirche als offenen Ort zu gestalten, an dem jeder zu jeder Zeit herzlich willkommen sei – zum Gebet, zum Stillwerden, um die Gedanken zu sortieren und sich der Gegenwart Gottes bewusst zu werden. „Viele haben sich Gedanken gemacht, jeden hier willkommen zu heißen“, sagt die Gemeindereferentin. Die Verbindung zur Gemeinde sollte in diesen Zeiten über die Gottesdienste hinaus erhalten und gefestigt werden – natürlich in der ganzen Pfarreiengemeinschaft Lathen, Lathen-Wahn, Renkenberge und Wippingen.

Für Gundy Felthaus, Renate Prütz vom Gemeindeteam und Brigitte Gartner vom Pfarrgemeinderat ist die Fastenzeit eine besondere Zeit, die zu mehr Tiefgang und bewussterem Leben einlädt. Sie haben in der Kirche St. Vitus eine Wüsten- und Oasenlandschaft gestaltet. Ein Stuhl lädt dazu ein, vor der Landschaft Platz zu nehmen. Impulse und das Sonntagsevangelium liegen als Gedankenstütze aus. In der Karwoche wird auch das letzte Abendmahl vor dem Altar zu sehen sein. Von dort führt der Weg zum Ostergarten vor dem Josefaltar mit dem Garten Getsemani, der Kreuzigung und der Auferstehung.

Wer die St.-Vitus-Kirche besucht, kann einen spirituellen Spaziergang machen. Impulse zum Gebet findet man an verschiedenen Stellen, man kann am Marienaltar eine Kerze entzünden, oder sich am Taufbrunnen als Teil von Gottes Schöpfung erleben. Der Beichtraum erinnert an Wüstenzeiten im Leben, die Osterkerze steht für die Auferstehung, der Altar für das Zeichen Gottes: Ich bin (für dich) da und der Tabernakel für das Geheimnis des Glaubens.

Bei einem Rundgang Kirchenmäuse suchen

Renate Prütz erzählt, dass sich viele Gemeindemitglieder bei schönem Wetter auf den Weg zur Kirche machen, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad. „Schön, dass ihr das gemacht habt“, bedanken sie sich bei den Ehrenamtlichen. Die Resonanz sei durchaus positiv. Darüber freut sich Gemeindereferentin Liane Lütke-Harmann sehr. „Wir haben so viele Ideen“, sagt sie. Auch für die Kinder hat sich das Team etwas Besonderes ausgedacht: Einen Kirchenrundgang, bei dem die Mädchen und Jungen im gesamten Kirchraum Kirchenmäuse suchen und dabei Neues über ihre Kirche erfahren.

Anna Solbach