In Niedersachsen ist ein neues Bündnis entstanden, dem auch die Kirchen angehören

Zusammen gegen die Coronafolgen

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Ministerpräsident Stephan Weil hat auf einer Pressekonferenz in Hannover den Startschuss gegeben: „Niedersachsen hält zusammen“ ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Politik und Zivilgesellschaft mit unterschiedlichen Akteuren.

Ihr Ziel: den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken, die unter der Corona-Krise leidet. „Das Virus ist weiterhin gefährlich, das Risiko bleibt unter uns“, sagte der Ministerpräsident. Deshalb rief er dazu auf, weiterhin zusammenzuhalten und aufeinander Rücksicht zu nehmen. „Aber natürlich immer mit Abstand.“
Das Bündnis will aufmerksam machen auf Menschen, deren Schicksal leicht in den Hintergrund rücken kann. Corona hat für Einsamkeit gesorgt, für individuelle Notlagen, für Leid und Not. Das dürfe nicht unbeachtet bleiben, heißt es in einem Aufruf der Initiative. Vor allem Menschen in besonderen Lebenslagen seien überdurchschnittlich betroffen: Ältere und Kranke, Kinder und Jugendliche. Sie seien in besonderer Weise auf die Unterstützung und Hilfe angewiesen.
Vertreter der katholischen Kirche in dem Zusammenschluss ist der Osnabrücker Priester Felix Bernard, der Leiter des Katholischen Büros, das in Hannover die Kontakte zur Politik pflegt. Nur zusammen könnten wir die Krise bestehen, sagte er dem Kirchenboten. „Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir mitmachen.“ Füreinander dasein, sei schließlich das christliche Motto der Nächstenliebe. Und das hätten die Gemeinden in der jüngeren Vergangenheit auch deutlich gemacht, fügte er hinzu und erwähnte Einkaufsdienste für Ältere oder telefonische Seelsorge für Einsame. Solche Projekte, die oft im Verborgenen stattfänden, wolle das Bündnis jetzt sammeln und darauf aufmerksam machen.
„Niedersachsen hält zusammen“ will eine Plattform bieten und eine Vernetzung über digitale Kanäle ermöglichen, heißt es in dem Aufruf. So solle ein Kanal in verschiedenen sozialen Medien entstehen, auf dem alle Aktivitäten gesammelt werden, die sonst kaum Reichweite erzielen würden. Das könne vom Singen vor Pflegeeinrichtungen bis zur Gestaltung von Video- und Rundfunkgottesdiensten reichen. Unterstützung und Beistand könnten aber in ganz unterschiedlicher Weise geleistet werden. „Dem wollen wir einen auf Niedersachsen zugeschnittenen Rahmen geben“, heißt es. (pe) Foto: Niedersächsische Staatskanzlei / Holger Hollemann