Abschiedsstimmung in St. Erich
Foto: Rolf Wosniak
Hamburg. Abschied und Dank“, unter diesem Motto hat sich eine Gruppe „Ehemaliger“ in der katholischen Kirche St. Erich in Rothenburgsort (Marckmannstraße 40) getroffen und einen Gottesdienst gefeiert. Die rund 30 Katholiken waren einst in St. Erich zur Erstkommunion gegangen, in der Kirche getraut worden oder hatten ihre Kinder dort taufen lassen. Am 11. August, dem 60. Jahrestag der Kirchweihe, erinnerten sie sich in einer Messe mit Pfarrer i.R. Ansgar Hawighorst, einst Diakon in St. Erich, an ihre aktive Zeit – und an ihre Kirche. Die Initiative ging von einem Kreis aus, dessen Mitglieder in den 1960er und 1970er Jahren Ministranten waren oder in der Jugendarbeit mitmachten und heute „in alle Winde verstreut“ sind.
„Wir haben von der Schließung erfahren. Weil unser damaliges Gemeindeleben unter der Führung der Pfarrer Otto Scholz und Rembert Panther unsere Jugend und unser Leben geprägt hat, suchten wir einen Weg, uns von ,unserer Kirche‘ zu verabschieden“, sagt Christian Schreiner, einer der Initiatoren.
Das Ende von St. Erich gilt in diesem Kreis als gesichert. Tatsächlich ist die 1963 gebaute Kirche wegen Baumängeln geschlossen. Pfarrhaus und Gemeindehaus wurden bereits abgerissen. Offiziell gibt es aber noch keinen Beschluss über die Zukunft von St. Erich. Die einst selbstständige Pfarrei gehörte bis 2021 zur Domgemeinde St. Marien und ist jetzt Teil der Pfarrei St. Ansgar Hamburg-Mitte. Auch hier läuft wie im ganzen Erzbistum die „Vermögens- und Immobilienreform“, in der alle Pfarreien ein Konzept für ihre Gebäude entwickeln. Die Pfarrei St. Ansgar wird dieser Prozess aber erst Ende des Jahres beginnen, wie der Pfarradministrator Karl Schultz bestätigte. Wegen des Personalwechsels und der Gremienneuwahl sei das ein richtiger Schritt. Im Oktober kommt mit Thorsten Weber ein neuer Pfarrer, nachdem Dompfarrer Peter Mies auf eigenen Wunsch von dieser Position zurückgetreten ist, aber weiter als Pastor dort wirken wird. Und im November wird ein neuer Kirchenvorstand gewählt.
Treffen bei evangelischer Nachbargemeinde
Die Abschiedsfeier der Ehemaligen am 11. August endete mit einem geselligen Beisammensein – nicht in St. Erich, wo es keine Versammlungsräume mehr gibt, sondern in der benachbarten evangelischen St. Thomas Gemeinde. Dort wurden Bilder aus den Gründerjahren der Gemeinde gezeigt, die diese Zeit noch einmal „aufleben ließen“. Und am Ende gingen alle mit Dank auseinander, und zwar nach eigenen Worten „zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht“.