Anstoß 11/22
„Ach, wie schön wäre es, wenn Frieden wär“
Ach, wie schön wäre es, wenn Sie beim Lesen dieser Zeilen sagen könnten, dieser Beitrag wäre nicht mehr ganz aktuell. Der Krieg in der Ukraine wäre vorbei, das Morden hätte ein Ende.
Der Herr hat uns erhört. Wir würden in Jubellieder ausbrechen, wie damals ‘89, als das Beten des Psalms 126 wiedergab, wie wir uns fühlten: „Da waren wir wie Träumende. Da füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel. Da sagte man unter den anderen Völkern: Groß hat der Herr an ihnen gehandelt.“
Ach, wie schön wäre es, wenn die Morgennachrichten nicht mehr von Gefechten der vergangenen Nacht berichten müssten, sondern davon, dass Väter und Söhne ihre Uniformen ausziehen und ihre Waffen ablegen.
Ach, wie schön wäre es, wenn ich hier an dieser Stelle schreiben könnte, wie schön es ist, dass Frieden herrscht. In der Ukraine und an allen Orten der Welt. Dass es keine Mutter mehr gibt, die ihr Kind an irgendeiner verdammten Front beweinen muss. Stattdessen beten wir um Frieden, in diesen Tagen mehr denn je. Als vor fast einem Monat der Krieg begann, war (nicht nur) ich zutiefst erschüttert angesichts des Bösen, das mit solcher Macht daherkam. Mit Mühe konnte ich mich auf die Aufgaben konzentrieren, die zu erledigen waren. Was tun? Beten, ja beten!
Dass Gott nicht zulässt, dass Unschuldige leiden und zu Tode kommen usw. Und dann hörte ich schon die Stimmen derer, die nicht an Gott glauben oder zu ihm schon länger auf Distanz gegangen sind: „Wo ist denn euer Gott? Seine Liebe zu den Menschen, von der ihr allenthalben predigt?“ Ich hörte auch die Stimme in mir, die fragte, ob es der Realität entspricht, dass Gott unsere Bitten erhört, dass er uns gibt, um was wir bitten. Sieht sie nicht anders aus? Überlässt er es etwa doch uns, unsere Dinge hier selbst zu regeln, egal, wie sehr wir ihn um seine Hilfe bitten.