Die Katholische Jugend Mecklenburg reiste nach Kenia
In Afrika ist die Kirche jung
Foto: Torben Knaak
„Highlight war, dass wir tatsächlich alle „Big 5“ in freier Wildbahn erleben durften“, sagt Clara Pankau. Sie war dabei, als die Gruppe eine Woche lang auf Safaris die Natur erkundete. Aber auch in der Savanne gab es Gespräche – mit den Tour-Guides und mit Einheimischen in den Hotels. Safari war aber nur der erste Teil der zweiwöchigen Kenia-Tour.
Die zweite Woche gehörte einem Besuch der Diözese Eldoret im Westen des Landes. Dieser Besuch begann mit einer „gewöhnlichen“ Sonntagsmesse im Pastoralen Zentrum Eldorat. Yannik Mehl: „Es war wundervoll zu sehen, wie viele Menschen daran teilnahmen und welche Energie sie versprühten. Anders als in deutschen Kirchen gab es in dieser Halle – ja, richtig gehört, Halle, da die Kapelle zu klein ist, um alle Gläubigen zu fassen – keine Orgel; stattdessen sorgte die Gemeinde selbst für die musikalische Untermalung. Überraschend war die schiere Länge der Messe. Im Gegensatz zu unseren Messen dauern diese zwei Stunden und länger, trotzdem waren etwa 300 Gemeindemitglieder anwesend.“ Die Kirchen werden zu klein – auf dem Gelände wird eine Gottesdiensthalle für1 000 Menschen gebaut.
Aber es gab noch mehr staunenswertes in diesem Pastoralzentrum. Die Ordensfrauen gewinnen eigenes Trinkwasser und verkaufen es. Sie haben eine eigene Landwirtschaft mit Vieh zur Selbstversorgung. Das Bistum hat einen eigenen Radiosender und 600 Schulen für 600 000 Kinder.
Jugendorganisation mit eigener Farm und großer Baustelle
Jugendarbeit hat in dem kenianischen Bistum eine große Bedeutung. Tabu, Leiterin der Jugendorganisation CARYM, erzählte den Gästen, was läuft. Und es kam zu einem Erfahrungsaustausch. Was tut man etwa, um neue Mitglieder zu gewinnen? Ergibt sich vielleicht eine zukünftige Zusammenarbeit? Bei allen Unterschieden. Denn: „Hier in Kenia ist die katholische Kirche im Wachstum, und der Glaube lebt, was auch die Anzahl der vielen Jugendlichen zeigt“, sagt Yannik Mehl. Von 16 bis 36 Jahren kann man Mitglied bei CARYM sein. Das Jugendwerk hat eine eigene Farm, Schweinezucht und Maisfelder, was Geld einbringt. Geld wird gebraucht – etwa für das neue, 2,5 Millionen Euro teure Jugendzentrum, das gerade im Bau ist. Jugendpfarrer Father Jonas, ein Visionär, setzt alle Kraft in dieses Projekt. Und immer wieder wurden die deutschen Gäste in Gemeinden zum Feiern und Teetrinken eingeladen. „Der krönende Abschluss war aber der deutsche Abend, den wir als Antwort auf den kenianischen Abend organisierten. Wie bei diesem bereiteten wir typische deutsche Speisen vor, wie Apfelkuchen, Spätzle mit Käse oder wahlweise mit Pilzen, deutsches Brot und einen Kartoffelsalat.“ Bilanz der Reise? Yannik Mehl: „Ich schaue mit einem weinenden und lachenden Auge zurück, denn ich habe Hoffnung, eines Tages das Team von CARYM und Vater Jonas in Deutschland begrüßen zu dürfen.“