Erstaufführung in Bad Laer

Berührende Lieder im Musical "Die Hütte"

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Das Buch „Die Hütte“ als Musical auf die Bühne gebracht – das wagt der Verein „Bühnenersatzverkehr Theaterlinie 49“. Das Stück wird ab Karfreitag in Bad Laer gezeigt. Komponist und Hauptdarsteller Patrick Hehmann unterrichtet am Gymnasium Bad Iburg Religion, Musik und Darstellendes Spiel.


Probenfoto: Patrick Hehmann als Mack und Sophia Maag in der Rolle der Weisheit. Foto: privat

Das Buch „Die Hütte“ gilt nicht als leichte Kost. Wird das ein trauriges Musical?

Traurig und hoffnungsvoll zugleich, würde ich sagen. Denn sicher gibt es für eine Familie kaum ein tragischeres Ereignis, als wenn ein Kind zu Tode kommt. Aber durch den Perspektivwechsel, den die Hauptfigur im Stück mit Gottes Hilfe vollzieht, ergeben sich auch sehr tröstliche Horizonte, wie sie mich selbst als Christen auch in meinem Leben in schwierigen Zeiten getragen haben.

Muss ich das Buch gelesen haben, um alles zu verstehen?

Nein. Im Zentrum der Erzählung steht der Familienvater Mackenzie Alan Philipps, oder kurz Mack, der seine jüngste Tochter Missy durch ein Gewaltverbrechen verliert. Als Mack dann von Gott eine Einladung zu einem Treffen erhält, will er Gott zur Rede zu stellen. 

Wenn ich das Buch kenne und eine Vorstellung besuche – bin ich dann enttäuscht?

Wir hoffen natürlich nicht. Sicher gibt es in einem Buch die Möglichkeiten, unterschiedliche Aspekte noch viel breiter aufzufächern, als es in einem zweistündigen Musicaldrama gelingen kann. Wir haben aber versucht, die entscheidenden Aspekte des Romans theatral deutlich herauszuarbeiten. Als ausgebildeter Theologe war mir das auch ganz besonders wichtig. 
Die Mitwirkenden haben viel Lust auf dieses Projekt, auf das ich stolz bin. Wir nutzen die Stärken des Musiktheaters. Als Komponist arbeite ich mit Leitmotiven, die an unterschiedlichen Stellen auftauchen, um die Geschichte weiterzuentwickeln.

War es schwer, die Erlaubnis zu bekommen, Paul Youngs Buch zu einem Musical zu verarbeiten?

Der Kontakt zum US-Verlag war erstaunlich leicht. Gewiss spielte hierbei eine Rolle, dass wir ein recht kleiner Verein mit kleiner Theaterwerkstatt sind. Pro Aufführung können wir in Bad Laer ja nur maximal 145 Gäste begrüßen. Eine Weitergabe des Musicaldramas an andere  Bühnen ist aber nicht möglich. 

Sie haben die Texte geschrieben und die Musik komponiert. Was war zuerst da? Die Lieder, um die sich die Handlung rankt, oder das Stück?

In diesem Fall zunächst eher der Text, da ich eng an der Romanvorlage gearbeitet habe. Dann kamen die musikalischen Leitmotive hinzu, die in verschiedene Songs eingearbeitet wurden.

Und welcher Titel wird ein Hit?

„Hit“ klingt irgendwie nicht passend. Es geht im Stück ja eher um emotionale Intensität. Aber natürlich habe ich Lieblingslieder im Musical. Dazu zählt das sehr berührende Lied „So viel verloren“, das mehrfach auftaucht. 

Karfreitag ist die Premiere. Sind Sie alle aufgeregt?

Ja, aber auch voller Vorfreude. Ich bin tatsächlich aufgeregter als bei sonstigen Produktionen. Denn ich habe zwar schon sehr viele Musiktheaterprojekte begleitet, aber dieses liegt mir als Komponist und Theologe besonders am Herzen.

Interview: Andrea Kolhoff

Das Musical „Die Hütte“ wird im Bad Laer Center gespielt, Grüner Weg 1. Karten sind noch erhältlich für Ostermontag, 10. April, 19 Uhr; Sonntag, 16. April, 15 Uhr; Dienstag, 18., und Donnerstag, 20. April, jeweils 19 Uhr; Sonntag, 23. April, 10 Uhr und Montag, 24. April, 19 Uhr. Weitere Infos, auch zum Ticketverkauf, gibt es hier