50 Jahre St. Olaf in Hamburg-Horn

Besondere Architektur

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Die katholische Gemeinde St. Olaf hat an diesem Wochenende Grund zum Feiern: Vor 50 Jahren ist die Kirche in Hamburg-Horn geweiht worden. Der Rundbau erinnert, von oben betrachtet, an eine Weinbergschnecke.

Sr. Maria-Elisabeth Küpper zeigt das Olaf-Reliquiar
Schwester Maria-Elisabeth Küpper zeigt das Olaf-Reliquiar.  Foto: Isabella Sauer

Die St. Olaf-Kirche ist von der Straße aus nicht direkt zu sehen, zumindest nicht, wenn man nach einem hohen Kirchdach sucht. Denn im Vergleich zu vielen anderen Kirchen ist sie nicht besonders hoch gebaut. Dafür hat sie aber eine auffällige Bauform: Sie ist rund. Wenige Schritte vom Gotteshaus entfernt liegen das Gemeinde- und das Pfarrhaus. Schwester Maria-Elisabeth Küpper (57), die seit 13 Jahren als Gemeindereferentin in St. Olaf tätig ist, kennt sich mit der Historie der Gemeinde aus.

Verschachtelte Kreissegmente

Maria-Elisabeth, Schwester von der göttlichen Vorsehung, zitiert aus einer alten Festschrift zum 25. Jubiläum der Kirche: „In den Stadtteil Horn zogen in den frühen sechziger Jahren viele neue Bewohner. Die nach dem Krieg 1953 wiederaufgebaute Herz-Jesu-Kirche in Hamm wurde für die schnell wachsende Gemeinde zu klein.“ Dies habe bereits 1962 den Anlass gegeben, die Gemeinde zu trennen und in Horn eine weitere Kirche mit Gemeindezentrum zu bauen. Der Verband der Kirchengemeinden Hamburg kaufte das Grundstück Speckenreye / Ecke Querkamp und nach einem Wettbewerb baute der Hamburger Architekt Lothar Kreitz die Kirche, das Gemeinde- und das Pfarrhaus.

Die Architektur der St. Olaf-Kirche – die Gemeinde feiert nun das 50-jährige Bestehen – ist besonders. „Wenn man genau hinsieht, erkennt man drei Kreissegmente, die ineinander verschachtelt sind“, sagt die Gemeindereferentin. Das solle die Dreifaltigkeit symbolisieren. Besonders hübsch sei auch die Laterne auf dem Dach der Kirche. „Das ist etwas Besonderes.“ Ein anderes Detail: Beim Blick von oben auf die Kirche entdeckt man, dass das Gotteshaus die Form einer Weinbergschnecke hat. „Die steht für das Christentum, sie symbolisiert die Auferstehungshoffnung“, erzählt die Ordensschwester. Wofür steht die St. Olaf-Kirche also genau? Schwester Maria-Elisabeth: „Für den dreifaltigen Gott, für die Art und Weise, die wir hier in der Gemeinde leben.“ Zudem sei dieser Kirchenbau eine Botschaft, man solle stark bleiben, den Weg aus dem Dunklen ins helle Licht finden und an die Auferstehung glauben. Die Gemeindereferentin zeigt eine Kostbarkeit: „Das ist eine kleine Reliquie des heiligen Olaf.“ Der Bischof von Oslo habe sie 1975 der Gemeinde geschenkt. 

Die Horner Kirche wurde nach Olaf benannt, da 1965 der Katholikentag in Hamburg gefeiert wurde und die Glaubensnachbarschaft dadurch gestärkt werden sollte. „Wir Gemeindemitglieder können uns an Olaf orientieren und ebenfalls für den Glauben leben, stark sein“, sagt die Ordensschwester. Olaf war ein in Norwegen geborener Wikinger, der zum christlichen Glauben konvertiert war, sich taufen ließ und sich später als König für das Christentum einsetzte. „Olaf brannte für seinen Glauben, hat sich für ihn eingesetzt und ist schließlich für ihn gestorben“, sagt Schwester Maria-Elisabeth.

Das 50. Kirchenjubiläum wird am 30. Juni ab 11 Uhr begangen. Zuerst gibt es einen Gottesdienst in der Kirche, danach wird draußen oder im Gemeindehaus gefeiert – mit einem bunten Programm.

Text u. Foto: Isabella Sauer