Telgter Wallfahrt im Corona-Jahr 2019

Besser einzeln zum Gnadenbild

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Das hat es in 168 Jahren noch nie gegeben: Die große Osnabrücker Telgter Wallfahrt wurde abgesagt. Die Verantwortlichen bitten eindringlich darum, am Wallfahrtswochenende nicht nach Telgte zu pilgern – auch wenn es schmerzt.


Einzeln und nicht alle auf einmal - so können Osnabrücker Wallfahrer in der kommenden Zeit nach Telgte pilgern. Foto: Thomas Osterfeld

„Es ist sehr, sehr schwierig dieses Jahr“. Mit Bedauern blickt Christian Kammler, Küster der Pfarrei St. Marien in Telgte, dem Wochenende der abgesagten Osnabrücker Telgter Wallfahrt am 11./12. Juli entgegen. Auch für ihn ist es stets der Höhepunkt des Jahres, „wenn die Osnabrücker kommen“. Seit über 15 Jahren erlebt er die Pilger in Telgte, viele bekannte Gesichter sind mittlerweile dabei. Dieses Jahr aber bittet der Küster mit allen Verantwortlichen die Wallfahrer eindringlich, am Wallfahrtswochenende zu Hause zu bleiben: „Nutzt das Programm der Osnabrücker vor Ort und lauft nicht in Scharen hier auf“, betont er mit Blick auf die Abstandsregeln und das Verbot von Massenansammlungen. 

Christian Kammler weiß um die uralte Tradition dieser Wallfahrt, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und in den 168 Jahren ihres Bestehens noch nie abgesagt werden musste. Aber, so betont er, „auch wenn es schmerzt: Wir müssen auch Vorbild sein. Das ist sonst kein gutes Zeichen nach außen.“ 

Umso herzlicher laden der Küs­ter und Wallfahrtsrektor Propst Michael Langenfeld die Pilger dafür ein, in der kommenden Zeit einzeln oder in kleinen Gruppen nach Telgte zu kommen, um ihre Bitten persönlich zur Gottesmutter zu bringen. „Mit Blumen- und Fahnenschmuck werden alle gastfreundlich empfangen, Wallfahrtsgebete und Meditationen liegen in der Kapelle und in der Kirche aus“, schreibt Propst Langenfeld auf der Homepage. „Wir freuen uns sehr, die Pilger auf diese Weise hier begrüßen zu können“, ergänzt Kammler. Die Gnadenkapelle sei ganztägig zum Gebet geöffnet, mit Abstandsregeln biete sie aber nur Platz für etwa acht Personen. „Der Raum ist wirklich klein.“ Auch am Wallfahrtswochenende der Osnabrücker bleibe die Pietà in der Kapelle und werde nicht wie sonst in die Propsteikirche geholt. 

In der aktuellen Ausgabe des Kirchenboten erklären die Verantwortlichen der Osnabrücker Telgter Wallfahrt, Karlheinz Schomaker und Dechant Martin Schomaker, im Interview, was die Vereine vor Ort in diesem Jahr an Alternativen anbieten. 

Astrid Fleute