Urnengrabstellen

Bestattung im Beet

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Blick auf Urnengrabstellen auf dem Friedhof von St. Martinus Bramsche.
Nachweis

Andrea Kolhoff

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Auf dem Friedhof von St. Martinus Bramsche gibt es jetzt Urnengrabstellen in bepflanzten Beeten. 

Familiengrabstellen werden immer weniger nachgefragt. Kirchengemeinden bieten vermehrt schön gestaltete Urnengrabstellen an, die für die Angehörigen pflegeleicht sind – wie in Bramsche und Osnabrück.

Blühender Lavendel, Bepflanzung in verschiedenen Grüntönen und eine hohe Staude, deren Blüten gelb leuchten – so präsentiert sich die neue Urnengrabstelle auf dem katholischen Friedhof in Bramsche neben der Kirche St. Martinus jetzt im Herbst. Sie besteht aus mehreren Beeten mit insgesamt 100 Urnenplätzen. Wer möchte, kann sich unter einem Baum bestatten lassen, der Name der Verstorbenen wird dann auf einer Stele verewigt. Oder einen Platz im Beet wählen, hier gibt es Liegesteine für die Namen. Genannt werden Name, Vorname und die Jahreszahlen des Geburts- und des Sterbejahrs. Die Pflege der Beete übernimmt die Kirchengemeinde. 

Die Grabstellen wurden in diesem Jahr eingerichtet, um Personen, deren Angehörige das Grab nicht pflegen können, ein attraktives Urnengrab zu bieten. Die Beete wurden mit trockenresistenten Stauden bepflanzt, es soll möglichst zu jeder Jahreszeit etwas blühen, erläutert Franz Diekmann vom Kirchenvorstand. Anders als im Friedwald sind diese Grabstellen auch gut erreichbar für Personen, die auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind – das sei wichtig, so Diekmann, denn die Menschen bräuchten einen Ort zum Trauern. Dazu gehört auch, dass dort Bänke aufgestellt wurden. Auf dem Friedhof St. Martinus in Bramsche wurde eine Hecke angepflanzt, damit Trauernde dort geschützt sitzen können. 

Auch auf dem Friedhof in Malgarten gibt es ein gestaltetes Beet mit Plätzen für Urnen. Hier schirmt eine Heckenbepflanzung die Besucher ab, durch den umliegenden alten Baumbestand hat dieser Ort etwas ganz Besonderes. In Malgarten wurde außerdem ein Insektenhotel aufgestellt, von hier schwärmen Bienen und Wildbienen zu den blühenden Stauden aus. Pfarrer Jens Brandebusemeyer freut sich, dass der Kirchenvorstand die Idee zu diesen pflegeleichten Urnengräbern hatte und die Nachfrage gut ist. Wer will, kann sein Interesse bei der Kirchengemeinde anmelden und das Urnengrab reservieren, indem schon bezahlt wird. 

Neues in Voxtrup

Auch die Osnabrücker Pfarrei St. Joseph hat neue Grabstellen für Urnenbeisetzung geschaffen. Auf ihrem Friedhof neben der Kirche St. Antonius in Voxtrup gab es bisher schon individuelle Urnengräber sowie Urnengräber unter einer Rasenfläche. Nun wurden Beete angelegt, die jahreszeitlich wechselnd bepflanzt werden, Bronzetafeln auf der Umrandung markieren die Stelle, wo die Person beigesetzt wurde. Die Pflege der Beete wird vom Friedhof getragen. Zurzeit stehen in Voxtrup 15 Familienurnengräber und 23 Einzelurnengräber zur Verfügung.

 

 

Andrea Kolhoff