Der Tipp für’s Wochenende
Das Welterbe hautnah
Stefan Branahl
Der Hildesheimer Dom mit seinen weltberühmten Schätzen und St. Michaelis in unmittelbarer Nachbarschaft stehen seit 1985 auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Sie stehen im Mittelpunkt beim Welterbe-Tag am Sonntag, 4. Juni, an dem sich unter anderem auch das Dommuseum bei freiem Eintritt beteiligt.
Das Programm am UNESCO-Welterbetag am 4. Juni beginnt mit einem Gottesdienst im Dom um 10 Uhr. Um 11 Uhr spielen die Musikerinnen und Musiker des Posaunenchors St. Michaelis auf dem Domhof. Um 13 und 14 Uhr gibt es im Lettnersaal des Dommuseums jeweils eine 30-minütige Musik zum Wandeln und Verweilen. Ein einstündiges Konzert mit barocken Triosonaten im Dom beginnt um 15 Uhr. Das musikalische Abendlob um 18 Uhr ist ebenfalls mit dem Posaunenchor St. Michaelis.
Neben dem musikalischen Angebot bietet das Dommuseum am Welterbetag erstmals ein neues Vermittlungsformat an. Es nennt sich Sprechstunde. Die Museumsführerinnen und -führer gehen dabei ganz individuell auf die Fragen der Besucherinnen und Besucher ein.
Sowohl im Dom als auch im Dommuseum können Schätze und Details in Augenschein genommen werden, die bei einer regulären Führung vielleicht nicht zur Sprache kommen, es kann alles gefragt und diskutiert werden. Es geht dabei nicht um einen gemeinsamen Rundgang durch den kompletten Dom oder die Ausstellung, sondern um Gespräche an einzelnen Stationen.
Im Dom ist das Angebot der Sprechstunde am 4. Juni von 12 bis 14 Uhr sowie von 16 bis 17 Uhr, im Dommuseum von 11 bis 13 Uhr. Um 14.30 Uhr und um 17 Uhr findet im Dommuseum jeweils die Familien-Sprechstunde statt. Dabei geht es um eine kind- und familiengerechte Vorstellung der Schätze im Dommuseum.
Auch in St. Michaelis startet das Programm mit einem Gottesdienst, Beginn ist um 10 Uhr. Anschließend gibt es die einmalige Gelegenheit, die romanische Bilderdecke vom Liegestuhl aus zu genießen. Kinder können auf Entdeckungsreise durch den Kirchenraum gehen auf der Suche nach dem Schatz Bischof Bernwards. Außderdem werden Kirchenführungen angeboten zu Räumen, die nur selten zugänglich sind, unter anderem kann der nur selten zugängliche Kreuzgang besichtigt werden.
Weitere Programmpunkte während des Welterbetages:
Die Dombibliothek bietet um 11 und um 14 Uhr Führungen an, bei denen die Nachhaltigkeit in der Buchproduktion im Mittelpunkt steht. Außerdem gibt es ein offenes Angeobt für Kinder, im Foyer wird die Rekonstruktion einer mittelalterlichen Mönchs-Schreibstube präsentiert.
Das Bistumsarchiv (Eingang über den Pfaffenstieg) gibt Einblick in seine Arbeit. Kirchenbücher laden zum Entdecken ein: welche Vornahme oder Berufe gab es vor 100 Jahren? Wer möchte, kann eigene Schriftstücke und Fotos digitalisieren, außerdem gibt es Tipps für die Aufbewahrung von persönlichen historischen Dokumenten.
Stadtführungen, bei denen neben den beiden Welterbekirchen auch die Bürgerkirche St. Andreas angesteuert werden, beginnen um 12 und um 14 Uhr auf dem Donhof vor dem Hauptportal.
Ein Panoramablick auf Hildesheim und seine Umgebung bietet sich vom Turm der St.-Andreaskirche. Der Weg in die Höhe führt vorbei am Glockenspiel und dem alten Uhrwerk. Der Aufstieg ist möglich zwischen 11 und 12 Uhr.
Zum Schluss noch ein Tipp für einen Ausflug an die Weser: In Höxter lässt sich der Besuch der Landesgartenschau gut kombinieren mit einem Abstecher nach Kloster Corvey, seit einigen Jahren ebenfalls Welterbe.