Ein Adventskalender, der täglich per Mail kommt
Das Wesentliche der Adventszeit
Foto: Marco Heinen
Das Wesentliche ihrer Arbeit, so sagen es die Seelsorgerinnen Julia Weldemann aus der Pfarrei Seliger Eduard Müller (Großraum Neumünster) und Christiane Bente aus der Pfarrei Seliger Johannes Prassek (Hamburger Norden), ist das Evangelium, das sie gerne mit anderen teilen wollen. Deshalb haben sie – technisch umgesetzt von David Dudyka – einen Adventskalender aufgelegt. Der hängt nicht an der Wand, sondern wird vom ersten Advent an bis zum zweiten Weihnachtstag täglich per E-Mail an alle verschickt, die sich mit ihrer E-Mail-Adresse anmelden. Drinnen steckt an jedem Tag ein kleines Stück frohe Botschaft und eine Frage, die zum Nachdenken einlädt.
„Wir haben immer einen Satz aus den Lesungszeilen der Evangelien der Adventszeit genommen, der uns besonders angesprochen hat“, erläutert Bente. Am ersten Adventssonntag heißt es etwa: „Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“, wie es bei Lukas (Lk 21,28) steht. Dazu kommt eine nicht ganz unwesentliche Frage zu Beginn der Vorbereitungszeit: „Worauf freust Du Dich im Advent?“ Wer dann noch aufmerksam hinsieht, liest auch den Hinweis, dass am 1. Dezember der Welt-AIDS-Tag begangen wird. Genug Stoff also, um sich mit Wesentlichem im Leben gedanklich zu beschäftigen, weshalb die täglichen E-Mails unter dem Titel „WESEN - tlich – Dein Kalender der Achtsamkeit“ verschickt werden und an manchen Tagen eben auch Gedenktage als Impuls mit aufführen. „Die Frage ist ja, wenn wir Weihnachten feiern, was wirklich unser Wesen als Christenmensch ist, was wirklich wichtig ist und wir zum Leben brauchen“, so Weldemann. Vorgesehen sind außerdem ein paar Überraschungen, die hier nicht verraten werden, und die Möglichkeit, an einzelnen Tagen online mit den Macherinnen ins Gespräch zu kommen.
Botschaft von Menschlichkeit und Würde
An den Adventssonntagen begegnet die Leserschaft einer Königin aus der Werkstatt des Holzbildhauers Ralf Knoblauch. Ein Teil seiner königlichen Heerscharen war mal im St. Marien-Dom in Hamburg zu sehen. Die Pfarrei Seliger Johannes Prassek holte ein Exemplar in den Norden. Und diese Königin ist nun oft unterwegs, im Kinderkrankenhaus oder bei der Kinderbibelwoche. Sie stehe für eine „Botschaft von Menschlichkeit und Würde. Und das wollten wir in einer geprägten Zeit mit anderen teilen“, erläutert Christiane Bente.
Die fröhlichen Zeichnungen – ihr Schöpfer nannte sie „katholische Allzweck-Icons“ – sind wiederum eine Hommage an Wolfgang Fricke, der lange in Klein-Kummerfeld lebte und Anfang Juli kurz nach seinem 80. Geburtstag verstarb. Vor allem Julia Weldemann hat jahrelang mit ihm an vielen Projekten gearbeitet, bei denen sich der gelernte Schriftsetzer und begeisterte Zeichner ehrenamtlich engagiert hatte. Die Figuren und Icons können weiterhin kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.