Bibelwoche an der Tankstelle oder im Supermarkt
Die Bibel gehört in die Welt
Image
Die Bibel an der Tankstelle oder im Supermarkt: Evangelische und katholische Christen in Worbis gingen mit den Veranstaltungen ihrer Bibelwoche an Orte, wo die Menschen sind.
Kaplan Johannes Kienemund spricht über die Begegnung Jesu mit der Frau am Brunnen. | Foto: Gregor Mühlhaus |
„Kirche.findet.Stadt“ lautet das Motto der diesjährigen „Ökumenischen Bibelwoche“ in Worbis. Schon das Leitwort lässt vermuten, dass in diesem Jahr etwas vollkommen Neues in der Wipperstadt geschieht. So begegneten sich katholische und evangelische Christen nicht wie gewohnt in Gotteshäusern und Gemeindezentren, um das Wort Gottes zu verkünden, sondern das erste Mal auf völlig neuem Terrain, wie in einem Verbrauchermarkt, im Bürgerbüro der Stadt und in einer Tankstelle. Die Idee neue Wege zu gehen, hatte Pfarrer Markus Hampel, der der Meinung ist, dass Kirche nicht nur im gleichnamigen Gotteshaus stattfinden soll, sondern überall.
Zum Auftakt versammelten sich die Christen im Worbiser Krankenhaus St. Elisabeth, wo der blinde Bettler Bartimäus aus Jericho, von dem im Neuen Testament die Rede ist, im Mittelpunkt stand. Am Tag darauf drängten schließlich weit mehr als 50 Gläubige in die Cafeteria eines großen Worbiser Verbrauchermarktes, um das vierte Kapitel aus dem Johannesevangelium zu hören. Marktleiter Andre Glahn hatte am Eingang zwei mit weißen Tischdecken gedeckte Stehtische mit jeweils zwei brennenden Kerzen aufgestellt. Aus dem Johannesevangelium, das von Jesus und seiner Begegnung mit der Samariterin berichtet, las der Marktleiter zehn Verse. Die, die gekommen waren, erfuhren von der Frau aus Samarien, die in der Mittagshitze zum Jakobusbrunnen geeilt war, um Wasser zu holen und dort auf Jesus trifft. In seiner Auslegung des Bibeltextes griff Kaplan Johannes Kienemund dann die Begebenheit am Brunnen auf, wo Jesus die Samariterin um Wasser bittet, weil ihn dürstet. Wie alle Menschen habe Jesus das Bedürfnis zu trinken, meinte der Geistliche. Da rede kein über den Wolken thronender Gott, da rede jemand, der ein bedürftiger Mensch sei. „Und da kommt eine Frau, um ihren Wasserkrug zu füllen. Sie sucht Erfüllung“, so Kienemund in seiner Interpretation der Bibelverse.
Neben dem Wasser, das den dauernden Durst des Lebens stille, gebe es ein Wasser, dessen Pegel eigentlich viel tiefer liege und den Menschen doch viel näher sei, ein Wasser, das erfülle, sagte Kienemund. Jesu Begegnung mit der Samariterin scheine wie ein Gespräch am Brunnen. In Wirklichkeit werde es ein Gespräch mit dem Brunnen, es werde zum Gespräch mit der lebendigen Quelle, mit Gott“, blickte Kienemund in die Menge. „Denn bei Gott allein ist die Quelle des Lebens“, schloss Kienemund seine Auslegung der Bibelverse.
Zum Auftakt versammelten sich die Christen im Worbiser Krankenhaus St. Elisabeth, wo der blinde Bettler Bartimäus aus Jericho, von dem im Neuen Testament die Rede ist, im Mittelpunkt stand. Am Tag darauf drängten schließlich weit mehr als 50 Gläubige in die Cafeteria eines großen Worbiser Verbrauchermarktes, um das vierte Kapitel aus dem Johannesevangelium zu hören. Marktleiter Andre Glahn hatte am Eingang zwei mit weißen Tischdecken gedeckte Stehtische mit jeweils zwei brennenden Kerzen aufgestellt. Aus dem Johannesevangelium, das von Jesus und seiner Begegnung mit der Samariterin berichtet, las der Marktleiter zehn Verse. Die, die gekommen waren, erfuhren von der Frau aus Samarien, die in der Mittagshitze zum Jakobusbrunnen geeilt war, um Wasser zu holen und dort auf Jesus trifft. In seiner Auslegung des Bibeltextes griff Kaplan Johannes Kienemund dann die Begebenheit am Brunnen auf, wo Jesus die Samariterin um Wasser bittet, weil ihn dürstet. Wie alle Menschen habe Jesus das Bedürfnis zu trinken, meinte der Geistliche. Da rede kein über den Wolken thronender Gott, da rede jemand, der ein bedürftiger Mensch sei. „Und da kommt eine Frau, um ihren Wasserkrug zu füllen. Sie sucht Erfüllung“, so Kienemund in seiner Interpretation der Bibelverse.
Neben dem Wasser, das den dauernden Durst des Lebens stille, gebe es ein Wasser, dessen Pegel eigentlich viel tiefer liege und den Menschen doch viel näher sei, ein Wasser, das erfülle, sagte Kienemund. Jesu Begegnung mit der Samariterin scheine wie ein Gespräch am Brunnen. In Wirklichkeit werde es ein Gespräch mit dem Brunnen, es werde zum Gespräch mit der lebendigen Quelle, mit Gott“, blickte Kienemund in die Menge. „Denn bei Gott allein ist die Quelle des Lebens“, schloss Kienemund seine Auslegung der Bibelverse.
Den Menschen mitten im Alltag begegnen
Franz Josef Mai aus Worbis hält es für eine hervorragende Idee, dass Kirche hinausgeht, um den Menschen im Alltag zu begegnen. „Es ist gut, dass wir anfangen und nicht darauf warten, dass die Menschen nur allein in das Gotteshaus kommen. So gehen wir zu ihnen und erreichen viele“, meinte der Rentner. Auch Erhard Bechmann teilt die Ansicht seines Bekannten. „Wenn die Menschen nicht zur Bibel kommen, geht die Bibel und somit das Wort Gottes eben zu den Menschen“.
Pfarrer Markus Hampel hat gleich mehrere Beweggründe, warum die Reformierung der ökumenischen Bibelwoche wichtig ist. „Wir laden die sogenannte Laufkundschaft, die in diesen öffentlichen Einrichtungen unterwegs ist, ein, aufmerksam zu werden, aber wenden uns mit diesen Aktionen natürlich auch an alle evangelischen und katholischen Christen unserer Gemeinde“, sagt der Seelsorger und geht einen Schritt weiter. „Die Menschen sollen spüren, dass die Bibel nicht nur ihren Platz in der Schrankwand hat, sondern dass sie dazu da ist, darin zu lesen“.
Klar werden sollte nach Ansicht Pfarrer Hampels unbedingt, dass die Kirchen nicht nur in ihren eigenen geschützten Mauern stattfinde, sondern dass die Leute spüren müssten, dass die Glaubensgemeinschaften in die Welt gehen. Mit dem Zusammentreffen im Kindergarten St. Elisabeth fand die Bibelwoche in Worbis ihren Abschluss.
Franz Josef Mai aus Worbis hält es für eine hervorragende Idee, dass Kirche hinausgeht, um den Menschen im Alltag zu begegnen. „Es ist gut, dass wir anfangen und nicht darauf warten, dass die Menschen nur allein in das Gotteshaus kommen. So gehen wir zu ihnen und erreichen viele“, meinte der Rentner. Auch Erhard Bechmann teilt die Ansicht seines Bekannten. „Wenn die Menschen nicht zur Bibel kommen, geht die Bibel und somit das Wort Gottes eben zu den Menschen“.
Pfarrer Markus Hampel hat gleich mehrere Beweggründe, warum die Reformierung der ökumenischen Bibelwoche wichtig ist. „Wir laden die sogenannte Laufkundschaft, die in diesen öffentlichen Einrichtungen unterwegs ist, ein, aufmerksam zu werden, aber wenden uns mit diesen Aktionen natürlich auch an alle evangelischen und katholischen Christen unserer Gemeinde“, sagt der Seelsorger und geht einen Schritt weiter. „Die Menschen sollen spüren, dass die Bibel nicht nur ihren Platz in der Schrankwand hat, sondern dass sie dazu da ist, darin zu lesen“.
Klar werden sollte nach Ansicht Pfarrer Hampels unbedingt, dass die Kirchen nicht nur in ihren eigenen geschützten Mauern stattfinde, sondern dass die Leute spüren müssten, dass die Glaubensgemeinschaften in die Welt gehen. Mit dem Zusammentreffen im Kindergarten St. Elisabeth fand die Bibelwoche in Worbis ihren Abschluss.
Von Gregor Mühlhaus