Bistum Osnabrück legt Finanzbericht vor
Die Liquidität ist gesichert
Das Bistum Osnabrück muss über die kommenden zehn Jahre seine Haushalte konsolidieren. Das machten Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer und Generalvikar Ulrich Beckwermert bei einem Pressegespräch klar. Dabei geht es auch um Spielräume für die Zukunft.
Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer bezifferte das im Jahresabschluss 2020 festgestellte Defizit, das es abzubauen gelte, auf insgesamt 89 Millionen Euro. Hauptgrund seien Deckungslücken bei Pensionsrückstellungen, zu denen das Bistum gesetzlich verpflichtet ist. „Aber auch Einnahmeausfälle durch die Coronapandemie, die allgemein schwierige Entwicklung am Kapitalmarkt und der weiter zu erwartende Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen bei gleichzeitig steigenden Kosten für Personal und Gebäudeunterhalt sind wichtige Faktoren, die unsere Finanzlage beeinflussen“, sagte Astrid Kreil-Sauer bei der Vorstellung des Finanzberichts für das Jahr 2020. Die Finanzdirektorin betonte, dass die Liquidität des Bistums gleichwohl gesichert sei.
„Wir müssen heute die Finanzen konsolidieren, um morgen Spielräume zu haben“, so Generalvikar Ulrich Beckwermert. Beckwermert betonte, dass sich das Bistum weiterhin umfassend seelsorglich, gesellschaftlich und diakonisch engagieren wolle. Bischof Franz-Josef Bode habe einen breit angelegten Zukunftsprozess angestoßen, in dem die Schwerpunkte der künftigen Arbeit ausgelotet werden. „Die kommenden Veränderungsprozesse fordern uns und werden uns auch schmerzen. Aber sie können auch eine Chance sein, unsere Kirche weiter zu öffnen, mit neuen Partnern ins Gespräch zu kommen und zu schauen: Was machen wir gemeinsam?“, so Ulrich Beckwermert.
Positives Gesamtergebnis
Im vorgestellten Finanzbericht sind die Jahresabschlüsse der drei öffentlich-rechtlichen Körperschaften „Bistum Osnabrück“, „Bischöflicher Stuhl“ und „Domkapitel“ für das Jahr 2020 zusammengestellt. So beläuft sich die Jahresbilanz des Bistums Osnabrück zu Ende 2020 auf insgesamt 334,6 Millionen Euro. Darin enthalten sind beispielsweise die Werte für Immobilien des Bistums (97,6 Millionen Euro) oder die Finanzanlagen (211,8 Millionen Euro). Die Gewinn- und Verlustrechnung des Bistums für das Jahr 2020 weist bei Erträgen von insgesamt 187,3 Millionen Euro und Aufwendungen in Höhe von 183,2 Millionen Euro zunächst ein positives Gesamtergebnis von 4,1 Millionen Euro aus, die den Rücklagen zugeführt wurden.
Der Bischöfliche Stuhl hat dem Finanzbericht zufolge eine Bilanzsumme von 114,6 Millionen Euro, ein Zuwachs von 6,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Hier weist die Ergebnisrechnung bei Umsatzerlösen von knapp 27 Millionen Euro einen Überschuss von rund 1,5 Millionen Euro aus, der den Rücklagen des Bischöflichen Stuhls zugeführt wurde. Zu den Aufgaben des Bischöflichen Stuhls gehört die Unterstützung für Menschen, die zum Beispiel durch Krankheit, Behinderung oder soziale Vernachlässigung benachteiligt sind. Zu den Einrichtungen des Bischöflichen Stuhls zählen u.a. die „Don Bosco Katholische Jugendhilfe“ und die „Wärmestube“ für Obdachlose in Osnabrück.
Als dritte Körperschaft öffentlichen Rechts weist das Domkapitel zu Osnabrück ein Bilanzvolumen von 11,9 Millionen Euro aus. Gegenüber 2019 bedeutet dies einen Rückgang um rund 200.000 Euro. Die Ergebnisrechnung schließt zunächst mit einem Defizit von 108.000 Euro, das aus den Rücklagen des Domkapitels ausgeglichen wurde. Hauptaufgabe des Domkapitels ist die Sorge um die Domkirche.
Nach Angaben von Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer werden die Jahresabschlüsse der drei Körperschaften von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft. Der Finanzbericht informiere offen und transparent über den Umgang mit den Mitteln, die der Bistumsverwaltung anvertraut sind.
bpo
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