Bischöflicher Kommissarius für das Eichsfeld wechselt
Eichsfeld und Pastoral im Blick
Propst Hartmut Gremler (oben) und Dechant Marcellus Klaus (unten). Fotos: Bistum Erfurt |
Dechant Marcellus Klaus, Pfarrer der Innenstadtgemeinde St. Laurentius in Erfurt, wird am 1. September dieses Jahres neuer Bischöflicher Geistlicher Kommissarius für das Eichsfeld. Er folgt Propst Hartmut Gremler nach, der Ende August in den Ruhestand geht. Wie auch sein Vorgänger wurde Pfarrer Klaus außerdem von Bischof Ulrich Neymeyr zum Propst der Propsteikirche und Pfarrer der Kirchengemeinde St. Marien in Heilbad Heiligenstadt sowie zum Dechanten des Dekanates Heiligenstadt ernannt. Die feierliche Amtseinführung des neuen Komissarius erfolgt am 3. September. Zuvor findet am 28. August die Verabschiedung von Propst Gremler statt. Die Ursprünge des Bischöflichen Geistlichen Kommissariates liegen im Jahr 1449, als der Erzbischof von Mainz, dem das Eichsfeld damals unterstand, einen „comissarius“ ernannte. Dieser sollte den Erzbischof in der Region weitab der Bischofsstadt vertreten und dabei auch pastorale Vorgaben umsetzen.
Heute umfasst das Kommissariat nur noch das Obereichsfeld in Thüringen. Dennoch spielt der Bischöfliche Kommissarius in der Bistumsleitung eine gewichtige Rolle und wirkt in diözesanen Entscheidungsprozessen an zentraler Stelle mit. Immerhin leben im Eichsfeld mehr als die Hälfte der Katholiken des Bistums Erfurt und stellen dort die Bevölkerungsmehrheit, während sie in den anderen Regionen des Freistaates eine kleine Minderheit bilden.
Marcellus Klaus wurde am 8. Juli 1973 in Bad Langensalza geboren und wuchs in Großfahner in der Nähe von Erfurt auf. 2001 empfing er im Erfurter Dom die Priesterweihe. Seine erste Kaplansstelle führte ihn nach Leinefelde. Von 2003 bis 2011 war er Jugendpfarrer im Marcel-Callo-Haus Heiligenstadt und mit der Jugendseelsorge im Eichsfeld beauftragt. Dann stellte ihn Bischof Joachim Wanke für ein Jahr zur Mitarbeit am Priesterzentrum der Fokolar-Bewegung in Grottaferrata bei Rom frei.
Zum 1. Juli 2012 erfolgte die Ernennung zum Pfarrer von St. Lorenz in Erfurt. Seit Januar 2017 ist Marcellus Klaus Pfarrer der Erfurter Innenstadtpfarrei St. Laurentius, die im Rahmen der Strukturreform im Bistum Erfurt aus den alten Erfurter Pfarreien gegründet wurde. Seit 2017 ist Pfarrer Klaus zusätzlich Dechant des Dekanates Erfurt. Wer Nachfolger von Pfarrer Klaus in Erfurt wird, klärt sich, nachdem das Bistum Erfurt alle Seelsorgestellen, in denen ein Wechsel ansteht, Ende Januar zur Bewerbung ausgeschrieben und danach neu besetzt haben wird.
Hartmut Gremler kam am 25. April 1952 in Breitenholz zur Welt und empfing 1977 in Erfurt die Priesterweihe. Nach drei Jahren Kaplanszeit in der Erfurter Lorenz-Gemeinde wurde er 1980 Pfarrer in Rohrberg und zusätzlich ab 1982 Pfarradministrator in Schachtebich. 1991 stellte ihn der Erfurter Bischof für die Militärseelsorge frei, und Gremler zog als Militärpfarrer nach Bad Frankenhausen. In Koblenz arbeitete er von 1998 an als Standortpfarrer am Bundeswehrzentralkrankenhaus.
2002 erhielt Gremler die Berufung zum Katholischen Leitenden Militärdekan beim Wehrbereichskommando III in Erfurt. Zu seinem Arbeitsgebiet in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kam 2008 Niedersachsen hinzu. 2007 wurde Hartmut Gremler von Papst Benedikt XVI. zum Päpstlichen Ehrenkaplan mit dem Titel „Monsignore“ ernannt. Gremlers Dienst in der Militärseelsorge endete 2011. Im Januar 2012 wurde er in als Bischöflicher Kommissarius in Heiligenstadt eingeführt. An welchem Ort Propst Gremler im Ruhestand leben wird, hat er noch nicht entschieden.
(bip/tdh)