Ein besonderer Jahresauftakt

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Wenn sich die Katholische Jugend Mecklenburg jetzt zur Vollversammlung trifft, kommen viele Probleme auf den Tisch. Aber gestartet hat die KJM das Jahr mit einem Erfolg: einem Kinderprogramm während des Taizé-Jungtreffens.


Die KJM gab sich beim Taizé-Treffen deutlich zu erkennen. Und sie zog viele Menschen an, auch Erzbischof Stefan Heße. | Foto: Katholische Jugend Mecklenburg

Teterow/Rostock. Das Jugendhaus in Teterow steht nicht mehr zur Verfügung. Zwei Corona-Jahre haben der Jugendarbeit in Mecklenburg zugesetzt, an vielen Stellen fehlen Leute. Trotzdem geht die Katholische Jugend Mecklenburg mit einem Erfolgserlebnis in das neue Jahr. Und auf dem Kursplan für 2023 stehen tolle Aktionen und Reisen mit geistlichem Tiefgang.

„Wir hatten Angst, dass niemand kommt“, sagt Torben Knaak, Vorstandsmitglied der KJM. Das war vor dem Europäischen Taizé-Jugendtreffen in Rostock. Die katholische Jugend aus Mecklenburg war nicht nur unter den 5 000 Teilnehmern zu finden, sondern hatte einen eigenen Beitrag organisiert. Ein Taizé-Programm für Kinder in der Don-Bosco-Grundschule. „Wir haben uns lange vorher die Frage gestellt: Wie können wir uns bei dem Treffen beteiligen?“

Eine Gelegenheit zur Werbung gut genutzt

Einen Workshop hat die KJM auf die Beine gestellt, aber das war nicht genug. Die Idee war: Etwas für diejenigen machen, die noch zu jung für das „große“ Treffen sind, nämlich für die Null- bis Zwölfjährigen. Es wurden Windlichter gestaltet, Kerzen verziert, man konnte Mensch-ärgere-dichnicht in Lebensgröße spielen, für die Eltern gab es ein Elterncafé.

„Wir haben vorher nur mit fünf Leuten gerechnet. Es kamen an jedem Tag zweihundert“, sagt Torben Knaak. Dafür brauchte man auch mehr Betreuer als ursprünglich geplant. 20 Jugendliche waren im Einsatz. Das Taizé-Kinderprogramm ist eine Erfindung, die vielleicht in Zukunft bei jedem der jährlichen Europatreffen dazugehört. Ein Nebeneffekt: „Viele Eltern wurden auf die KJM und auf unser Programm aufmerksam, wir bekommen jetzt besonders viele Anmeldungen aus dem Raum Rostock.“

Wer will, kann schon zu Ostern ein Taizé-Wiedersehen erleben. Bei der Fahrt der KJM in das Kloster Taizé in Frankreich. Und es gibt noch mehr aufregende Reisen. Auf dem Programm stedt das Partnerbistum Iguazú in Argentinien im Mai, die Junge Kirche in San Francisco (USA) im September, eine Pilgerfahrt nach Tschenstochau (Polen) im Oktober oder einBesuch Kloster Neuzelle im Mai. Am Ende des Jahres steht noch einmal eine Taizé-Fahrt auf dem Programm: Zum nächsten Europäischen Jugendtreffen in Ljubljana (Slowenien).

Das Programm enthält „Dauerbrenner“ wie die Singetage oder das Turnier um den KJM-Cup, das in diesem Jahr in ein Fußballwochenende in Rostock eingebettet ist. Noch nicht klar ist, ob die Open-Air-Ereignisse auf dem Koppelberg stattfinden können. Im Jugendhaus sind derzeit Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. „Für uns ist das Jugendhaus wichtig“, sagt Torben Knaak. Allein deshalb, weil das Material für Kreativ-Workshops und Bewegungsveranstaltungen in Teterow lagert. Bei auswärtigen Veranstaltungen müssen Ehrenamtliche die Sachen im Bulli hin- und herfahren.

Andere Veranstaltungsorte bieten zwar auch Vorteile, erklärt er. Bei den Minitagen 2022 in Boizenburg etwa kamen viel mehr Messdiener aus Hamburg. „In Jugendherbergen und ähnlichen Häusern ist es oft schwierig mit spirituellen Angeboten. Es gibt dort ja keine Kapelle.“

Räume für spirituelle und meditative Einheiten oder gar für Gottesdienste – die sind selten zu finden. Aber gerade darauf legt die KJM Wert: Jeder „Kurs“ und jede Fahrt soll sich vom Üblichen abheben und ein religiöses Profil haben. In San Francisco etwa wollen die Jugendlichen „lebendigen Gemeinden“ begegnen und eine junge, andersartige Spiritualität an der amerikanischen Westküste erleben.

Als erster Januartermin steht auf dem Kalender das Wochenende mit der Vollversammlung: vom 27. bis 30. Januar auf dem Jugendschiff „Likedeeler“ in Rostock. Auf der Tagesordnung: Vorstandswahlen und Planung für die Zukunft. Die Einladung stimmt schon mal optimistisch: „Moin Matrosen, seid dabei und setzt die Segel für die Zukunft der KJM ganz neu!“

Das ganze Programm gibt es im Internet www.kjm-mecklenburg.de

ANDREAS HÜSER