St. Raphaelstift in Werlte umgebaut und erweitert

"Ein Ort der Fürsorge"

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Drei Menschen stehen vor einem Pflegeheim.
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Foto: Lambert Brand

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Stolz auf das moderne Alten- und Pflegeheim St. Raphaelstift in Werlte sind (von links) Aufsichtsratsvorsitzender Georg Lucks, Einrichtungsleiterin Birgit Gebken und André Diecks, Geschäftsführer der Betreiber GmbH.

Drei Jahre lang ist das Alten- und Pflegeheim St. Raphaelstift in Werlte umgebaut, erweitert und saniert worden. Rund elf Millionen Euro sind dafür investiert worden. Zudem gibt es dort jetzt auch ein inklusives Café mit 70 Plätzen, das auch der Allgemeinheit zur Verfügung steht.

 Bei den Bau- und Erweiterungsarbeiten sind nicht nur die Pflegezimmer modernisiert, sondern auch die Anzahl von 56 auf 60 erhöht worden. Weiterhin stehen mehrere Einheiten für betreutes Wohnen zur Verfügung. Deren Bewohner können einen Pflegedienst in Anspruch nehmen und sich im Haus versorgen lassen. Sehr gut ausgelastet ist die Großküche im Stift, die täglich rund 400 Mahlzeiten für die Bewohner sowie umliegende Schulen und Kitas liefert. Große Unterstützung gab es bei dem Bauvorhaben durch das Stephanswerk Osnabrück und die Planer.

Für die Kirchengemeinde St. Sixtus als Eigentümerin war das Projekt laut Aufsichtsratsvorsitzendem Georg Lucks eine große Herausforderung. Schließlich mussten elf Millionen Euro kreditfinanziert aufgebracht werden. Hierfür war nach seinen Worten nicht nur die Zustimmung des Bistums, sondern auch die des Papstes erforderlich. Man sei der Kirchengemeinde sehr dankbar, ebenso der Stadt für ihre Unterstützung sowie der Stiftung Deutsches Hilfswerk für einen Zuschuss in Höhe von 300 000 Euro.

Eine Frau steht in einem Café.
Das neue Café verfügt über 70 Sitzplätze

Während das Gebäude weiter im Besitz der Kirchengemeinde St. Sixtus bleibt, ist die St. Raphael-Stift Werlte GmbH Betreiberin der Einrichtung. Sie wird von André Diecks als Geschäftsführer geleitet. Diecks erläuterte das vielfältige Angebot der Einrichtung und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Kirchengemeinde sowie des Kuratoriums. Er lobte die Arbeit der handelnden Personen, insbesondere des Aufsichtsratsvorsitzenden Georg Lucks. 

Hauscafé auch für die Öffentlichkeit

Besonders erfreut sei er über das neue inklusive Hauscafé, das von „St. Lukas Leben erleben“ als Nebenstelle der Caritas-Werkstätten, eine Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen, betrieben wird. Das Café mit seinen 70 Plätzen eröffne eine Öffnung des Hauses nach außen und biete den Bewohnern die Möglichkeit, sich dort mit ihren Angehörigen oder untereinander zu treffen. Bereits während des Tages der offenen Tür, an dem mehr als 500 Besucher gezählt wurden, hat es sich einen guten Namen gemacht. 

Für Einrichtungsleiterin Birgit Gebken ist mit dem Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen ein Meilenstein erreicht. „Wir verfügen jetzt über optimale Bedingungen für die Bewohner und für die rund 100 Mitarbeitenden. Das Warten hat sich gelohnt, und der Lärm und Schmutz der Bauphase sind schnell vergessen“, sagte sie.

Generalvikar Ulrich Beckwermert, der zusammen mit Pfarrer Alfons Heermann und Diakon Hans Bruns den Weihegottesdienst zelebrierte und dem Objekt den kirchlichen Segen erteilte, lobte den Mut der Verantwortlichen: „Sie haben gehandelt, um diesen Ort der Menschlichkeit und des Wohnens zu erhalten und zu sichern, in einer Zeit, in der sich der Staat immer mehr zurückzieht.“

Stadtdirektor Ludger Kewe bezeichnete das St. Raphaelstift als einen lebendigen Teil der Stadt Werlte: „Die Einrichtung ist nicht nur ein Zuhause für viele Menschen, sondern auch ein Ort der Gemeinschaft, Nächstenliebe und Fürsorge.“ Kewe erinnerte an die langjährige Tradition des Hauses, das 1890 als Krankenhaus unter der Führung der Thuiner Schwestern eröffnet und 1980 im Rahmen der Krankenhausreform in ein Alten- und Pflegeheim umgewandelt wurde. Nach den Bau- und Sanierungsarbeiten en stehe nun eine moderne, zukunftssichere Einrichtung zur Verfügung. Die Stadt habe zwar keine direkten Finanzierungsmittel einbringen können, aber durch den Kauf eines angrenzenden Grundstücks, das als Regenrückhaltebecken und Naherholungsbereich genutzt wird, das Eigenkapital des Stifts stärken können. Zudem habe die Stadt im Rahmen der Städtebauförderung das Areal, einschließlich der Parksituation, mitgestalten können. Der Gesamtaufwand betrug 2 Millionen Euro

Lambert Brand