Festakt zum Geburtstag von Bischof Heinz Josef Algermissen

Ein Ring und zwei Löwen

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Im Fragebogen der Extra-Ausgabe zum 75. Geburtstag nannte Bischof Heinz Josef Algermissen als seinen Traum vom Glück: „Eine festlich gestaltete Liturgie.“ Mit einem Dankgottesdienst und einem Festakt beging er sein Wiegenfest. Von Hans-Joachim Stoehr.

 Im Auditorium maximum wird Bischof Algermissen beglückwünscht. | Foto: Hans-Joachim Stoehr
Im Auditorium maximum wird Bischof Algermissen beglückwünscht.
Foto: Hans-Joachim Stoehr

„Heute ist das große Danken angesagt, Dank an den, der alles zum Guten gefügt hat. Und da gehören auch die dunklen Tag dazu.“ Mit Bischof Heinz Josef Algermissen sind bischöfliche Mitbrüder und Weggefährten im Fuldaer Dom versammelt. Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück) ist als stellvertretender Vorsitzender der Bischofskoknferenz mit dabei. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann ist wie Bode und der Jubilar Paderborner Diözesanpriester. Über den emeritierten Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann sagt Algermissen mit Blick auf seinen eigenen Abschied aus dem Bischofshaus: „Der hat schon hinter sich, was mir noch bevorsteht.“

Wahlspruch des Bischofs als Thema für eine kunstvolle Monstranz

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellt Weihbischof Karlheinz Diez den Wahlspruch des Jubilars „Ein Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“ (2 Korinther 4,7). Um dieses Wort des Völkerapostels Paulus anschaulich zu machen, ist im Altarraum ein gedrucktes Plakat aufgestellt. Es zeigt die Darstellung einer Monstranz nach Entwürfen der Sießener Franziskanerin und Künstlerin Pietra Löbl. Sie hat den Wahlspruch des Bischofs zum Thema.

Das Glas, aus dem die Monstranz gefertigt wurde, ist voller Risse, voller Brüche. Es lässt Licht durch, bricht und reflektiert es. Die Ordensfrau deutet es mit Blick auf die Messfeier so: „Jesus Christus, der unsere Zerbrechlichkeit angenommen hat und in unsere Zerbrechlichkeit gekommen ist, kommt mitten hinein in unseren ganz gewöhnlichen Alltag.“ Diez würdigt Algermissen: „Du hast einen wachen Blick für die Zeichen der Zeit, und dir ist es ein Anliegen, Antworten auf die Zeichen der Zeit zu finden, die da sind: Missionierung und Neuevangelisierung.“

Bischof Bode: „Seine klaren Positionen schätzen wir“

Bischof Bode dankt Algermissen beim Festakt in der Theologischen Fakultät für dessen Zeugnis in der Öffentlichkeit. „Seine klaren Positionen schätzen wir, gerade auch dann, wenn es ihm um den Schutz des ungeborenen Lebens geht, aber auch um das Leben bis zuletzt, bis zum Tod.“ Algermissen sei ein guter Gastgeber gewesen bei den Bischofstreffen in Fulda. Er zitiert ein Wort des früheren Aachener Bischofs Klaus Hemmerle: „Du willst ja nicht, dass wir am Stab des heiligen Bonifatius vergammeln.“

Weihbischof Diez predigt über ein Kunstwerk von Schwester Pietra Löbl, das als Plakatansicht im Altarraum aufgestellt ist | Foto: Arnulf Müller
Weihbischof Diez predigt über ein Kunstwerk von Schwester Pietra Löbl, das
als Plakatansicht im Altarraum aufgestellt ist. Foto: Arnulf Müller

Der evangelische Bischof von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, ist ein Jahr länger als Algermissen im Amt. „Aus bischöflicher Nachbarschaft von Fulda und Kassel hat sich eine vertrauensvolle Freundschaft entwickelt.“

Der Sprecher des Priesterrats, Pfarrer Jan Kremer, stellt heraus, dass es dem Bischof immer darum geht, das Evangelium in den Mittelpunkt zu stellen und Menschen bei der Suche nach Gott und beim Gelingen eines christlichen Lebens zur Seite zu stehen. Steffen Flicker, Vorsitzender des Katholikenrats, sagt dem Jubilar: „Sie sind als Ermutiger und Mahner zugleich aufgetreten und haben sich offen gezeigt für neue Zugänge zum Glauben.“ Für den Ritterorden vom Heiligen Grab dankt Dr. Edegard Ceppa-Sitte für die Unterstützung Algermissens für den Orden.

Zu einem Geburtstag gehören auch Geschenke. Für das Domkapitel überreicht Domdechant Werner Kathrein das Faksimile einer mittelalterlichen Exsultet-Handschrift aus dem Kloster Montecassino. Für das Land Hessen gratuliert Staatssekretär Dr. Martin Worms. Er hat zwei Prozellanlöwen in Weiß und Rot mit dabei. Der Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld überreicht Algermissen als Zeichen der Dankbarkeit den Ehrenring der Stadt. Der Bischof ist der zehnte Träger seit der Einführung 1970.