Jugendvertreter freuen sich
Es gibt eine richtige Wahl
Beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend ist der Posten der Geistlichen Verbandsleitung neu zu besetzen. An diesem Wochenende treffen sich die Deligierten. Zum ersten Mal steht ihnen mehr als ein Kandidat zur Verfügung.
Sie betreten Neuland. Wenn sich die Delegierten des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an diesem Wochenende zur außerordentlichen Diözesanversammlung treffen, geht es um die Neuwahl der Geistlichen Verbandsleitung. Es gilt, einen Nachfolger für den ausgeschiedenen Pfarrer Markus Brinker zu bestimmen. Bislang stand für diesen Vorgang immer nur ein einzelner Kandidat bereit, jetzt haben die Jugendvertreter die Wahl zwischen drei Kandidaten.
Laura Otte stellt klar: „Im Verband muss immer gewählt werden – und es wurde auch immer gewählt“, sagt die pädagogische Leiterin des BDKJ. Nach einem Aufruf im Bistum stehen nun aber drei Kandidatinnen und Kandidaten zur Auswahl, die im pastoralen Dienst des Bistums beschäftigt und in der Jugendpastoral schon mehrere Jahre engagiert sind: Michelle Van de Walle, Dekanatsjugendreferentin in Osnabrück-Süd, Vera Jansen, Dekanatsjugendreferentin in der Stadt Osnabrück und Jens Laumann, der derzeit als Referent in der Arbeitsstelle Freiwilligendienste für den Bereich Kurzzeitfreiwilligendienste tätig ist.
Alle drei haben langjährige persönliche Erfahrungen im Jugendbereich des Bistums und sind Mitglied in einem der im Bistum aktiven Verbände. Alle drei fühlten sich der Kirche verbunden, brächten aber auch ihre Anfragen, Forderungen und Ideen zur notwendigen Neugestaltung einer zukunftsfähigen Kirche zum Ausdruck, heißt es in einer BDKJ-Mitteilung. Alle drei stellten sich zur Wahl und nähmen dafür in Kauf, dass die eigene berufliche Zukunft durch die Entscheidung der BDKJ-Delegierten mitgestaltet wird.
„Über einen Priester als Kandidaten hätte ich mich auch gefreut“
„Für diese persönliche Bereitschaft danken wir den drei Kandidierenden schon jetzt“, sagt Daniel Gärtling, BDKJ-Diözesanvorsitzender. „Es macht uns Hoffnung, dass wichtige Ämter in der katholischen Kirche zukünftig demokratisch und von den Menschen, die es betrifft, gewählt werden können.“ Diözesanvorsitzende Judith Willms sieht einen Fortschritt in Richtung Demokratierung und eine Chance: Auf diese Weise stünden Männer und Frauen zur Wahl, außerdem unterschiedliche Berufsgruppen. Sie bedauert zugleich, dass kein Priester unter den Kandidaten ist. „Darüber hätte ich mich gefreut“, sagt sie. Laura Otte ergänzt: „Dass drei Kandidierende zur Auswahl stehen, ist bundesweit wahrscheinlich einmalig.“ Sie hoffe auf eine Strahlkraft für die Zukunft.
Mit dem neuen Weg, die Geistliche Verbandsleitung aus den Berufen des Pastoralen Diensts zu wählen und nicht vom Bischof einen einzelnen Priester als Kandidaten für das Amt vorgeschlagen zu bekommen, ist auch der BDKJ-Bundesvorstand zufrieden: „Demokratische Wahlen sind das wichtigste Grundprinzip der katholischen Jugendverbände und müssen auch für die Geistlichen Verbandsleitungen gelten“, so Bundesvorsitzender Gregor Podschun. „Die bisher oft übliche Beschränkung auf wenige Kandidatinnen und Kandidaten, die eine Freistellung durch die jeweilige Diözese erhalten können, ist eine Einschränkung des Wahlrechts der Verbände und stellt einen Eingriff in deren Hoheit dar.“ Dass sich diese Praxis im Sinne einer synodalen Kirche verändere, begrüße er sehr und wünsche sich dies für sämtliche Wahlen zur Geistlichen Leitung bundesweit. (pe/kb)
Mehr zum BDKJ gibt es hier.