Es gibt wieder junge Bläser

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Gruppenbild Bläsergruppe
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Foto: privat

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Strahlende Instrumente, strahlende Sonne und ebenso strahlende Musiker beim Bläsertag in der Thomas-Morus-Kirche Rostock. 

An ihren Orten sind die sechs katholischen Bläserchöre oft nicht sehr groß. Größer aber ist das jährliche Mecklenburg-Treffen. In Rostock kam wieder ein mächtiger Klangkörper zustande. Und sogar am Nachwuchs hat es nicht gefehlt.

Rostock. Wie bereits seit drei Jahrzehnten fand auch diesmal der gesamt-mecklenburgische Bläsertag wieder inmitten der Fastenzeit statt, diesmal als Premiere in der Gemeinde St. Thomas Morus in Rostock-Evershagen. Der Einladung von Regionalkirchenmusiker Werner Koch waren 23 Musiker gefolgt, die aus den Gemeinden Schwerin, Rostock, Matgendorf,Schwetzin, Goldberg, Teterow sowie aus Neukloster, Wismar, Warin angereist waren. Einige ihrer Ensembles bestehen seit vielen Jahrzehnten, die ökumenisch besetzte Gruppe aus Goldberg begeht 2026 sogar ihr 120-jähriges Bestehen. 

Zwar geht die Zahl der Teilnehmenden von Jahr zu Jahr weiter zurück, was aber dem Spass am gemeinsamen Musizieren keinen Abbruch tut. Erfreulicherweise aber gibt es in einigen Gruppen wieder Bläsernachwuchs, der auch gleich zusammen mit den gestandenen Älteren kräftig ins Horn stieß. Vertreten waren alle Instrumentengattungen, angefangen von Trompeten und Flügelhörnern, über Tenorhorn, Euphonium, Bariton bis hin zu den tiefen großen Tuben.

Lag der Proben-Schwerpunkt in den vergangenen Jahren mehr auf den alten Meistern wie Bach, Mozart, Händel, Purcell sowie Stücken aus der Swing-Zeit, so ging es diesmal mehr ins Volksmusikalische mit Stücken der österreichischen Formation Mnozil Brass. Daneben kamen aber auch kirchliche Werke nicht zu kurz, die ja zur Gestaltung von Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen entscheidend sind. Durch den günstigen Erwerb eines neueren Liedheftes, in dem alle Gattungen musikalischer Werke versammelt sind, ist es möglich, kostengünstig alle 140 aktiven katholischen Bläser mit Notenmaterial auszustatten. Somit entfällt das lästige Musizieren aus Einzelblättern und zig verschiedenen Notenheften. 

Neue Noten, fest gegen Regen und Windböen

Wer schon einmal einen Windstoß oder Regenschauer, umstürzende Notenpulte oder davonfliegende Notenblätter erlebt hat, weiß, wie wichtig komprimierte Notensammlungen bei Auftritten sind. So kann man in kürzester Zeit von Chorälen auf Jazz, Swing, Ragtime, Volksmusik, Arien oder Rock- und Popstandards umschwenken. Für jeden im Publikum ist so immer etwas Passendes dabei.

In den Pausen und während der Mittagspause war genügend Gelegenheit, wieder ins Gespräch über das gemeinsame Hobby zu kommen und alte Bekannte zu treffen.

Für die Finanzierung des Bläserworkshops dankten die Musiker dem Erzbistum Hamburg. Und sie rufen alle Musikinteressierten auf, es doch selbst einmal zu versuchen, ein Instrument zu erlernen. Es ist, so denken die erfahrenen Bläser, oft viel leichter, als man denkt. Und in geselliger Runde macht das Musizieren doppelt Freude! Der Bläsernachwuchs geht meistens auf die Initiative von Eltern oder Großeltern zurück, die durch das eigene Beispiel die Kinder behutsam an das Erlernen eines Musikinstrumentes heranführen. 

Michael Hoffmann