Der Mutter-Kind-Bereich im Kieler St. Antoniushaus des SkF wird 20 Jahre alt
Furchtlos, mutige Hilfe
Marco Heinen
„Es begann mit der Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen, die unvorbereitet ein Kind erwarteten, oder die mit ihren Neugeborenen und kleinen Kindern nach Hilfe suchten. Dieses Angebot hat sich weiterentwickelt und wurde stetig den Erfordernissen angepasst“, sagt die SkF-Vorstandsvorsitzende Maria Schwarte.
Gerade der Mutter-Kind-Bereich zeige deutlich, „wie lebhaft der SkF-Kiel vorangeht, wie nah am Puls der Zeit und wie gesellschaftlich und politisch aktiv“ der Verein sei. „Und was ich besonders bewundere: wie furchtlos, mutig und zielstrebig hier Hilfe von Frauen für Frauen praktiziert wird“, sagt Schwarte.
Die im vergangenen Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz und der Ansgar-Medaille des Erzbistums Hamburg ausgezeichnete Apothekerin im Ruhestand engagiert sich seit 17 Jahren für das St. Antoniushaus und davon nunmehr seit einem Dutzend Jahren als SkF-Vorstandsvorsitzende. „Der Mutter-Kind-Bereich war der erste, in dem ich, als ich vor vielen Jahren meine Vorstandsarbeit begann, hospitieren durfte“, erzählt sie. „Wie liebevoll hier die jungen Mütter unterstützt wurden, einen Schulabschluss zu machen oder eine Ausbildung zu schaffen und parallel dazu eine selbstverantwortliche Lebensführung mit dem Kind zu erlernen, das Neugeborene in all seinen Bedürfnissen kennenzulernen, es gleichsam zu lesen, seine Körpersprache zu verstehen, seine Gesten, das alles konnte ich hier erleben. Das hat mich sehr berührt und das hat sich bis heute nicht geändert."
Doch die Zeit bleibe nicht stehen. Inzwischen gelte das Konzept sowohl Müttern wie auch Vätern, stets mit dem Ziel, sie zu unterstützen, sodass sie eine stabile Beziehung zu dem Kind aufbauen können und es ihnen nach einer gewissen Zeit möglich wird, ihr Leben auf Dauer selbstverantwortlich zu gestalten. Maria Schwarte: „Wir sehen, der Bedarf ist riesig. Was wir allerdings dringend benötigen, ist bezahlbarer Wohnraum für unsere Mütter und Väter.“ (hix)