Niels-Stensen-Kliniken
Geheimer Hilferuf
Foto: Niels-Stensen-Kliniken
Der kirchliche Krankenhausverbund der Niels-Stensen-Kliniken mit Häusern unter anderem in Osnabrück, Georgsmarienhütte, Ostercappeln, Melle und Ankum hat mir einem als intern gedachten Brief an den Landkreis und die Stadt Osnabrück um Hilfe gerufen. Die Neue Osnabrücker Zeitung hatte aus dem Brief zitiert und unter anderem gemeldet, der Konzern werde das Jahr 2023 wahrscheinlich mit einem Minus von 23 Millionen Euro abschließen.
Geschäftsführer Werner Lullmann hat als Reaktion auf die nicht vorgesehene Veröffentlichung in einem Statement erklärt, bei Niels Stensen sei die wirtschaftliche Situation extrem angespannt, was ebenso auf die meisten Krankenhäuser in Deutschland zutreffe. Ihn treibe die Sorge um, wie die Patienten weiter vollumfänglich versorgt werden könnten und die rund 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine verlässliche Perspektive bekämen. „In dem Schreiben haben wir ein klares und bewusst ungeschönt präsentiertes Signal an die Politik formuliert“ so Lullmann. So seien die Folgen der derzeitigen bundespolitischen „(Nicht-)Aktivitäten“ dargestellt. Es werde intensiv daran gearbeitet, gemeinsam für alle Einrichtungen und alle Beteiligten kurzfristig eine zukunftsfähige Lösung zu finden. „Falls Bund und Länder nicht einspringen, sind wir darauf angewiesen, dass die Kommunen unsere Verluste ausgleichen.“
Sprecherin Ute Laumann ergänzte auf Anfrage des Kirchenboten, dass die geplanten Verhandlungen von Bund und Ländern langfristig zu einer Lösung führen sollten. Kurzfristig sei die Situation brisant, zum Jahresende habe der Verbund keine Rücklagen mehr. Deshalb werde das Gespräch mit den Kommunen gesucht. (pe)