Telefonaktion des Bistums Osnabrück

Gespräche in freundlicher Atmosphäre

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Führende Vertreter des Bistums standen als Gesprächspartner am Telefon zur Verfügung. Gläubige hatten die Möglichkeit, so einmal ihre persönlichen Eindrücke von der Situation der Kirche zu schildern. Das tat vielen Anrufern gut.


Gespräche am Telefon können helfen, eine Hürde zu überwinden.
Symbolfoto: istockphoto/elenaleonova

Ein ungewöhnliches Angebot haben fünf Mitglieder der Bistumsleitung vor wenigen Tagen gemacht: Sie waren für gut zwei Stunden am Telefon erreichbar, um sich mit Menschen zu unterhalten, die die Kirche verlassen haben oder die sich über sie ärgern, mit ihr hadern oder von ihr enttäuscht sind. Doch nicht alle der rund 30 Anrufer waren unzufrieden, manche wollten Anregungen weitergeben, manche wollten sich einfach nur mal Gehör verschaffen. Für viele war wichtig, dass im Vorfeld bereits Vertraulichkeit vereinbart worden war und nichts von den Anliegen nach außen dringen sollte.

Generalvikar Ulrich Beckwermert, einer der fünf Beteiligten, freute sich im Anschluss über die Aktion, „auch wenn es schwere Themen waren, mit denen wir uns beschäftigt haben“. In solchen Einzelgesprächen sei er als Seelsorger gefragt, „und das bin ich schließlich den größten Teil meines Lebens gewesen, wenn ich auch jetzt als Generalvikar viel mit Systemfragen zu tun habe“, sagte er im Anschluss im Gespräch mit dem Kirchenboten. Er höre immer wieder im Gespräch mit sogenannten Kirchenfernen, dass eine große Sehnsucht nach Seelsorge bestehe.

Anrufer können am Telefon anonym bleiben

Daniela Engelhard fühlt sich in ihrer Arbeit als Leiterin des Forums am Dom in Osnabrück durch die Telefonate bestätigt, denn auch im Forum werden regelmäßig Einzelgespräche angeboten. „Bei uns finden Menschen mit ihren sehr persönlichen Anliegen Gehör, und so war es auch jetzt während der Telefonaktion“, sagt sie. Ein weiterer Vorteil für die Anrufer sei das Telefon gewesen: „Man sieht sich nicht und kann deshalb in der Anonymität verbleiben.“

Seelsorgeamtsleiterin Martina Kreidler-Kos hatte es in einigen Fällen mit Anrufern zu tun, die eigentlich den Bischof erreichen wollten. Da es aber nur eine zentrale Telefonnummer gab, wurden die Anrufer immer an den nächsten freien Zuhörer vermittelt. Die Stimmung sei ausgesprochen freundlich gewesen, sagt sie. Ihr Fazit: „Eine Hotline, um Anliegen zu besprechen, ist gut. Aber in Sachen Kirchenaustritte ist unsere Einsatzbereitschaft an anderer Stelle gefordert.“

Matthias Petersen