Angebote zwischen Erstkommunion und Firmung
Gruppenstunde im Watt
Bei der Erstkommunion machen viele Kinder begeistert mit. Und was passiert dann? In Ostfriesland hat eine Pfarreiengemeinschaft ein neues Projekt gestartet, um die Zeit bis zur Firmung mit regelmäßigen Angeboten zu füllen.
„ZwiKoFi“ (Zwischen Kommunion und Firmung) – so heißt die Projektreihe, die Gemeindereferent Markus Husen mit Natalia Löster und Daniel Gauda für die Pfarreiengemeinschaft Neustadtgödens/Aurich/Wiesmoor/Wittmund entwickelt hat. „Nach der Erstkommunion haben ganz viele Kinder noch Lust, sich weiter zu treffen und in der Kirche etwas zu machen – aber nicht alle wollen gleich Messdiener werden“, sagt Husen.
Die klassischen Gruppenstunden einmal in der Woche funktionieren nach seinem Empfinden in vielen Gemeinden aber nicht mehr. Denn oft dauern die Schulstunden bis in die Nachmittage hinein und in der Diaspora Ostfriesland müssten einzelne Kinder bis zum nächsten Pfarrheim dann auch noch längere Wegstrecken in Kauf nehmen. Daher klafft laut Markus Husen oft eine Angebotslücke bis zur Firmung.
Genau die will das Projekt nun füllen. Nicht mit Katechese oder Seelsorgeunterricht im Stuhlkreis, sondern mit fröhlichen Treffen an verschiedenen Orten in der Region. Natürlich will das Team punktuell religiöse Angebote machen wie ein Abschlussgebet oder der Besuch einer Kirche, aber in erster Linie ist „ZwiKoFi“ ein Freizeitprojekt. „Wir möchten, dass die Kinder positive Erfahrungen mit der Kirche machen – dass sie uns und einander besser kennenlernen“, sagt der Gemeindereferent.
Mit den Füßen im Schlick herumlaufen
Auch wenn die Katholiken in Ostfriesland meist in der Minderheit sind, sollen die Kinder sich bei „ZwiKoFi“ als größere Gruppe erleben und wissen, „dass sie gar nicht so wenig sind.“ Die Resonanz ist bisher gut. 50 Jungen und Mädchen aus den vergangenen vier Erstkommunionjahrgängen waren direkt angeschrieben worden und viele waren beim ersten Treffen gleich dabei.
Und das führte die Kinder, Jugendlichen und ihre erwachsenen Begleiter nach Schillig an den Strand – zu einem Nachmittag mit Spielen, Picknick und einer Wattwanderung am Sandstrand. Viele Kinder kannten sich bereits von den Erstkommunionvorbereitungen, von Kolping, vom Fußballcup oder ähnlichen Veranstaltungen. Zum Start gab es ein deftiges Buffet und danach kam Wattführer Wolfgang. Die Kinder hatten viel Spaß mit seiner Muschelkunde am Strand und genossen es, mit den Füßen im Schlick herumzulaufen – für viele das erste Mal.
Geplant sind die „ZwiKoFi“-Treffen laut Husen im Abstand von sechs bis acht Wochen. Beim nächsten Mal fährt die Gruppe am 20. Oktober in die Bagbander Mühle. Dort dürfen die Kinder selbst Brot backen. Außerdem sind noch angedacht ein Ausflug zum See in Tannenhausen, Fußballgolfen, Kartfahren oder Papierschöpfen. „Ideen haben wir genug“, sagt der Gemeindereferent. (pd/kb)