Auf ein Wort
Habt Vertrauen!
Im Dunkel der Nacht ein Boot draußen auf dem See. Der Sturm frischt auf, die hohen Wellen werfen das Boot hin und her. Aber damit sind die Jünger vertraut, schließlich sind viele von ihnen am See aufgewachsen, haben als Fischer ihr Geld verdient.
Angst macht ihnen, was sie nicht kennen – dass da jemand über das Wasser geht und auf sie zukommt. So etwas haben sie noch nie erlebt – und was man nicht kennt oder nicht erklären kann, muss ein Gespenst sein.
„Gespenster“ in den dunklen Stunden der Nacht – das kenne ich aus meinem Leben. Eine neue Herausforderung, die mir Angst macht, ein nächster Schritt, mit Ungewissheit besetzt, ein Wegbrechen von Sicherheiten, das zum Aufbruch zwingt, ein Scheitern von Plänen, das mich ratlos macht.
Aber das scheinbare Gespenst entpuppt sich als Jesus selbst. Und rückblickend kann ich feststellen: Eine Krise hat neue Chancen eröffnet, an der Herausforderung bin ich gewachsen, der erzwungene Aufbruch hat mich aus der Komfortzone herausgeholt.
Als Jesus damals das Erschrecken der Jünger bemerkt, beruhigt er sie sofort: „Ich bin es, fürchtet euch nicht!“ – wäre ja schön, wenn er es mir in so einer Situation auch sagen würde! Aber vielleicht höre ich es nur nicht, weil ich so auf diese Gespenster fixiert bin?
Jedenfalls, als Petrus diese Zusage der vertrauten Stimme hört, bekommt er Mut für den nächsten Schritt. Und von ihm können wir gleich die nächste Lektion lernen: Untergehen wird derjenige, der dabei den Blick auf den Sturm und die Wellen statt auf Jesus richtet.