Auf ein Wort
Ich bin gemeint
Allzu viel scheint sich in zwei Jahrtausenden nicht geändert zu haben. Auch heute sind viele Menschen durch Erwartungen und Anforderungen müde geworden, sind erschöpft vom Dauerkrisenmodus, fühlen sich vom hohen Tempo getrieben – voll Angst, nicht mithalten zu können, es nicht zu schaffen, zu versagen. Und Inflation, Umweltkrise und Krieg mitten in Europa sind nun auch nicht grad die Perspektiven, die viel Hoffnung und Lust auf Zukunft machen. Damals wie heute reagieren Menschen darauf mit Krankheit, schließen ab mit dem Leben, ziehen sich in sich zurück, geben unguten Geistern Raum.
Und viele haben das Gefühl, dass da keiner ist, der tröstet, ein gutes Wort sagt, schützt und birgt, Verständnis zeigt, zuhört, ermutigt, …
Auch für Jesus damals war die Herausforderung nicht alleine zu bewältigen – deshalb sucht und braucht er Unterstützung. Und so schickt er seine Jünger zu den Menschen, dorthin, wo Not ist, wo Hilfe gebraucht wird. Und die, die geschickt werden, sind Fischer und Zöllner, Menschen wie du und ich, die mit Jesus unterwegs sind. Und das, was sie mit ihm erlebt und von ihm gelernt haben, sollen sie weitergeben.
Jesus stellt keine Sozialarbeiter an und gründet kein theologisches Institut, er schreibt kein Grundsatzpapier, beruft keinen Arbeitskreis und startet keinen Spendenaufruf – er schickt Menschen. Menschen wie dich und mich … Und manche lassen sich senden. Und deshalb ist da doch jemand, der tröstet, ein gutes Wort sagt, schützt und birgt, Verständnis zeigt, zuhört, ermutigt … wenn wir es tun.
Andrea Schwarz, Autorin und Referentin aus Steinbild/Emsland