Neuer Caritas-Stift in Schönebeck
Im Namen der heiligen Barbara
Senioren in einer der beiden Wohngruppen im neuen Caritas-Stift in Schönebeck. Die Patronin der Einrichtung, St. Barbara, gehört zu den 14 Nothelfern. Fotos: Stefan Demps/Volkstimme |
Der Betrieb im Caritas-Stift St. Barbara in Schönebeck wurde bereits im Dezember teilweise aufgenommen. In der neuen Altenpflegeinrichtung sind eine Tagespflege, zwei Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen unter einem Dach vereint. Örtlich getrennt davon ist die Sozialstation des Caritas Regionalverbandes Magdeburg, deren Mitarbeiterinnen seit 30 Jahren bedürftige ältere Menschen ambulant betreuen und pflegen.
Derzeit sind die Mitarbeiter der Tagespflege des neuen Caritas-Stifts St. Barbara noch damit beschäftigt, Arbeiten abzuschließen, damit die 20 Gäste, die täglich betreut werden können, in einem entsprechenden Umfeld versorgt werden. Eine Anmeldung sei jederzeit möglich, verspricht Pflegedienstleiterin Irina Hartkopf. „Unsere Tagespflege hat von Dienstag bis Samstag geöffnet“, betont sie das Alleinstellungsmerkmal. „Dadurch haben Angehörige auch die Gelegenheit, in Ruhe einkaufen zu gehen.“
Verantwortlich für Patienten und Mitarbeiter
Ihre Mitarbeiter seien Feuer und Flamme für diese Idee gewesen. Natürlich habe das Personal im Anschluss arbeitsfrei, erklärt Hartkopf den Schließtag am Montag. Projektleiter Michael Novak vom Träger, dem Caritas-Regionalverband Magdeburg, ergänzt: „Wir haben eine soziale Verantwortung gegenüber unseren Patienten und Mitarbeitern.“
Ein besonderes Ausstattungsstück in der Tagespflege sei die spezielle Pflegebadewanne mit Einstiegsstür und Sitz, die Hartkopf als „Lamborghini unter den Badezimmermöbeln“ bezeichnet. „Wir haben sehr lange über die Anschaffung nachgedacht“, erinnert sie sich. 12 500 Euro habe die Wanne gekostet. Sie stehe sowohl den Besuchern der Tagespflege als auch den Bewohnern zur Verfügung.
Während im Bereich der Tagespflege noch einiges fertigzustellen ist, läuft im oberen Bereich des Caritas-Stifts bereits der Betrieb. In der Etage über der Tagespflege befinden sich die Wohngemeinschaften. Insgesamt 24 Menschen können in den zwei Wohngruppen Platz finden und ständig betreut werden. Während in Großstädten wie Berlin oder Hamburg Zweckbündnisse entstehen, um die Mieten bezahlen zu können, gehe es in diesen Wohngruppen um die Gemeinschaft. So genießt die vielleicht älteste WG-Bewohnerin Deutschlands, Ursula Stammer (102), hier ihr Leben. Die Inneneinrichtung hat Maler Rudolf Mildeweith durch seine Bilder mitgestaltet. Stammer und Mildeweit sind zwei der derzeit neun WG-Bewohner auf dieser Etage. 15 Plätze sind noch frei.
In den beiden oberen Etagen des Gebäues befinden sich 39 Wohnungen, von denen 37 bereits belegt sind. Auch die Menschen in diesen Wohneinheiten können durch das Personal betreut werden. Hartkopf betont aber, dass die Bewohner komplett autark und frei sind. Der Zugang zu den Wohungen sei selbstverständlich barrierefrei. Und es gibt auch einen Fahrstuhl.
Eingangsbereich der neuen Altenhilfe-Einrichtung. |
Genügend Fachpersonal für die Pflege
Ein breites Angebot erfordert natürlich auch einen Mehraufwand an Personal. Pflegedienstleiterin Hartkopf verneint, dass es personelle Probleme gäbe. Zwar habe sie gleich noch einen Termin für ein Vorstellungsgespräch, aber insgesamt sei genügend Fachpersonal angestellt, um die Versorgung aller Bewohner und Patienten zu gewährleisten.„Durch den Neubau sind 15 neue Arbeitsplätze geschaffen worden“, betont Hartkopf. Vor dem 15. März, dem Tag, an dem alle Pflegekräfte geimpft sein sollen, habe sie keine Sorgen, die Impfquote liege bei annähernd 100 Prozent.
Zwischen dem 6. und 8. Juni möchte Projektleiter Novak die Eröffnungsfeier des Caritas-Stifts St. Barbara mit den Bewohnern, deren Angehörigen und den beteiligten Baufirmen nachholen. Er hofft, dass die pandemische Lage dies dann zulässt.
Von Stefan Demps (zuerst erschienen in der Volkstimme)
Mehr Infos: www.caritas-magdeburg-stadt.de