Caritas-Altenhilfeeinrichtungen im Bistum Osnabrück

Impfquote liegt bei bis zu 90 Prozent

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Die Caritas im Bistum Osnabrück verzeichnet in ihren Altenhilfeeinrichtungen eine hohe Bereitschaft, sich gegen Corona impfen zu lassen. Eine Impfpflicht lehnt die Caritas ab und setzt auf Werbung und Aufklärung.


Ein Pikser, der Hilfe bringt: Viele Menschen werden jetzt geimpft. Foto: imago images

Viele Fachkräfte in den Caritas-Einrichtungen fürchten die Spritze nicht. „Nach bisherigen Erfahrungen liegt die Impfquote in den Heimen, in denen schon geimpft wurde, bei bis zu 90 Prozent“, betont Diözesancaritasdirektor Franz Loth. „Es gibt eine hohe Bereitschaft, sich gegen Corona impfen zu lassen.“ Er führt das unter anderem darauf zurück, dass im Bistum früh positiv und aufklärend für die Impfung geworben wurde und wird. Darüber hinaus sei es wichtig, Vorbild zu sein und die eigene Bereitschaft zu zeigen: „Auch ich würde mich sofort impfen lassen“, so Loth.

Es ist dem Caritasdirektor ein Anliegen, das „schräge Bild“, das sich derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung zeige, zurechtzu­rücken: „Die Impfquote liegt bei nur 50 Prozent. Das ist ein ganz fatales Zeichen für noch unentschlossene Pflegekräfte.“

Positive Erfahrungen ziehen Kreise

Auch Antonius Otten, Caritasvorsitzender und Geschäftsführer der St.-Elisabeth-Pflege in Osnabrück beobachtet, dass die anfängliche Skepsis bei Pflegekräften durch positive Erfahrungen der ersten Impfungen nachlasse.  Eine Impfpflicht lehnen beide aber ab: „Wir sollten positiv werben und überzeugen. Nur wenn wir über einen längeren Zeitraum sehen, dass es nicht funktioniert, können wir über andere Maßnahmen nachdenken“, so Loth. In einem Positionspapier empfiehlt auch die Caritas Niedersachsen die Impfung „vollumfänglich“.

Nach der großen Solidaritätswelle im ersten Lockdown mache sich eine „gewisse Erschöpfung“ in der Bevölkerung breit. Caritas­direktor Loth bedauert: „Es wird nicht mehr klar, was eigentlich geleistet wurde. Wir sollten irre dankbar sein, dass wir nach nur neun Monaten einen Impfstoff haben. Stattdessen reiben wir uns im Streit darüber auf, wer geimpft werden will und wer nicht.“ Die Menschen sehnten sich nach Normalität. Das könne nur durch ausreichendes Impfen erreicht werden, appellieren sie an alle Menschen, sich impfen zu lassen. Auch Antonius Otten beob­achtet in den Einrichtungen eine verstärkte Sehnsucht nach dem Ende des Pandemie, „auch, weil wir an die Grenzen stoßen“. 

Astrid Fleute