Kirchliche Statistik für das Bistum Osnabrück
„Jeder Austritt schmerzt"
Neben den bundesweit veröffentlichen Zahlen zur kirchlichen Statistik hat auch das Bistum Osnabrück eigene Zahlen vorgelegt. Im Großen und Ganzen könne man von stabilen Zahlen reden, sagt Bistumssprecher Hermann Haarmann auf Anfrage des Kirchenboten.
Abgesehen von einigen Schwankungen sei der Trend bei Taufen, Erstkommunionen und Firmungen stabil, sagt Bistumssprecher Haarmann. Anders sehe es bei den Kirchenbesucherzahlen aus: Gingen im Jahr 2000 noch rund 124.000 Katholiken zum Sonntagsgottesdienst, waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 60.000.
Die Austritte seien bistumsweit leicht angestiegen und kämen vor allem in den Großstädten vor, so Haarmann. Es zeige sich, dass viele Menschen den Kontakt zur Kirche suchten, wenn es Einschnitte in ihrem Leben gebe, so bei Trauungen, Taufen und Beerdigungen. Es sei deshalb wichtig, dass die „Kirche im Dorf bleibt. Und zwar nicht nur als Gebäude, sondern mit Ansprechpartnern, auch wenn das dann nicht immer ein Priester ist“.
Insgesamt sei die Bindung an die Kirche geringer geworden, das Bistum Osnabrück folge da dem bundesweiten Trend. Als Gründe nennt Haarmann die Missbrauchs- und Finanzkrise. Da sei viel Vertrauen zerstört worden, das sich nur mühsam wieder aufbauen lassen. „Wenn jemand aus der Kirche austritt, hat er die Bindung zuvor meist schon über einen längeren Zeitraum verloren“, so Haarmann.
Gegen den Trend hat sich übrigens die Zahl von Austritten und Gottesdienstbesuchern im Bremer Teil des Bistums entwickelt. Die Zahl der Austritte ging gegenüber 2016 leicht zurück, die der Gottesdienstbesucher stieg an. Haarmann stellt aber auch klar: „Jeder Austritt aus der Kirche schmerzt.“ (pe)
Hier können Sie die Jahresstatistik 2017 für das Bistum Osnabrück als pdf-Datei herunterladen.