Jahresstatistik 2018 des Bistums Osnabrück
Kein Schreckensszenario
Die Kirche im Bistum Osnabrück ist 2018 etwas kleiner geworden. 3600 Gläubige sind aus der Kirche ausgetreten. Generalvikar Theo Paul sagt im Gespräch mit dem Kirchenboten, darauf müsse man reagieren, aber er halte nichts von einem Schreckensszenario: „Ich sehe mich nicht als Konkursverwalter.“
Durchschnittlich 57 000 Gläubige besuchten in den 208 Pfarrgemeinden den Gottesdienst am Samstag oder Sonntag, gegenüber 2017 sind das rund 2800 weniger. Da wirke sicherlich die Folge des Missbrauchsskandals, so der Generalvikar, andererseits sei der „Erosionsprozess, der auch Parteien oder Gewerkschaften betreffe, nun auch in der Kirche angekommen“. Die Zahlen haben die Deutsche Bischofskonferenz und das Bistum Osnabrück ermittelt.
Eine Studie besagt, dass sich die Zahl der Kirchenmitglieder bundesweit bis 2060 halbieren könnte. Für Theo Paul eine Entwicklung, die sich für das Bistum Osnabrück nicht unbedingt bestätigen müsse: Dem Bistum sei in der gleichen Studie eine gewisse Stabilität zugesprochen worden. Das sei möglicherweise Auswirkung der Entscheidung, auf große Pfarreien zu verzichten.
Fusionierte Kirchengemeinden mit mehr als 10 000 Mitgliedern gibt es im Bistum Osnabrück nur in den Städten Osnabrück und Bremen, außerdem in Nordhorn; dort besteht die St.-Augustinus-Gemeinde aus über 14 000 Mitgliedern. Im ländlichen Bereich haben kleinere Pfarreien ihre Selbstständigkeit behalten. Engden bei Emsbüren ist mit 187 Mitgliedern weiterhin die kleinste im Bistum.
Bei den anderen Zahlen aus dem vergangenen Jahr gibt es keine signifikanten Unterschiede: 4362 Taufen (minus 55), 4474 Erstkommunionen (minus 60), 4249 (plus 120), 983 Trauungen (plus 2) und 5218 Beerdigungen (plus 197).
(pe)
Das vollständige Interview mit Generalvikar Theo Paul lesen Sie in der Ausgabe des Kirchenboten zum 28. Juli, außerdem Statements von Gläubigen, warum sie noch in der Kirche sind.
Eine Datei mit allen Zahlen aus dem Bistum Osnabrück können Sie hier herunterladen.