400 Jahre St. Ägidiuskirche in Wolfmannshausen
Kirche: Fundament des Lebens
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Die St. Ägidiuskirche im Wolfmannshausen bei Meiningen besteht seit 400 Jahren. Am vergangenem Sonntag wurde dieses Jubiläum gefeiert. Gekommen waren Bischof Ulrich Neymeyr und Würzburgs Altbischof Friedhelm Hofmann.
Ägidiuskirche |
Kirmesbuschen und Kirmesweiber, Blasmusik, die Kindergartenkinder, der Chor, die Orgel und eine volle Kirche. Wilfried Bieber, der Vorsitzende des Kirchort-Rates betont, dass es doch schön wäre, wenn immer so viele Leute den Weg zum Gottesdienst in die St. Ägidiuskirche finden würden. Doch ein Festtag ist eben etwas ganz Besonders. Zudem, wenn zwei Bischöfe dem Gottesdienst vorstehen. „Ich weiß nicht, ob es das schon einmal hier gegeben hat.“ Wilfried Bieber dankte allen, die zum Jubiläum geholfen haben. Sein Dank ging auch an die vielen Spender, die zum Erhalt der Kirche beigetragen hatten und es weiter tun.
Ein Ort, an dem sich Gott mit uns verknüpft
Der Festgottesdienst mit Bischof Ulrich Neymeyr aus Erfurt und Altbischof Friedhelm Hofmann aus Würzburg fand am 2. September statt. Der Anlass war der 400. Kirchweihtag von St. Ägidius, deren Turm weit ins Fränkisch-Südthüringer Land ragt.
Bischof Ulrich Neymeyr erinnerte in seiner Predigt daran, dass Kirche und Turm stürmische Zeiten erlebt haben. Schon das Jahr der Kirchweihe sei dramatisch, markiert es doch den Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Das Kirche und Gemeinde nach 400 Jahren noch bestehen, so der Erfurter Bischof, sei dem starken Fundament des Glaubens zu danken. Die Kirche ist gleichsam der Ort, an dem die hier lebenden Christen ihr Leben, ihr inneres Fundament aufbauten. Hier wurden sie durch die Taufe Teil der Kirche, wurden durch sie hineingestellt in das Erlösungswerk Christi. Generationen gingen zur Erstkommunion und zur Firmung. In der Kirche spendeten sich Frauen und Männer das Sakrament der Ehe, in ihr wurde und wird Abschied von lieben Verstorbenen genommen. „Eine Kirche ist immer der Ort, an dem sich unser Leben mit Gott verknüpft“, sagte Ulrich Neymeyr. Zudem erinnerte der Bischof daran, dass die zurückliegenden 400 Jahre eine Herausforderung bedeuten, den Glauben zu leben und ihn weiterzutragen.
Der Festgottesdienst mit Bischof Ulrich Neymeyr aus Erfurt und Altbischof Friedhelm Hofmann aus Würzburg fand am 2. September statt. Der Anlass war der 400. Kirchweihtag von St. Ägidius, deren Turm weit ins Fränkisch-Südthüringer Land ragt.
Bischof Ulrich Neymeyr erinnerte in seiner Predigt daran, dass Kirche und Turm stürmische Zeiten erlebt haben. Schon das Jahr der Kirchweihe sei dramatisch, markiert es doch den Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Das Kirche und Gemeinde nach 400 Jahren noch bestehen, so der Erfurter Bischof, sei dem starken Fundament des Glaubens zu danken. Die Kirche ist gleichsam der Ort, an dem die hier lebenden Christen ihr Leben, ihr inneres Fundament aufbauten. Hier wurden sie durch die Taufe Teil der Kirche, wurden durch sie hineingestellt in das Erlösungswerk Christi. Generationen gingen zur Erstkommunion und zur Firmung. In der Kirche spendeten sich Frauen und Männer das Sakrament der Ehe, in ihr wurde und wird Abschied von lieben Verstorbenen genommen. „Eine Kirche ist immer der Ort, an dem sich unser Leben mit Gott verknüpft“, sagte Ulrich Neymeyr. Zudem erinnerte der Bischof daran, dass die zurückliegenden 400 Jahre eine Herausforderung bedeuten, den Glauben zu leben und ihn weiterzutragen.
Pfarrer Martin Montag und die beiden Bischöfe beim Umzug. |
Die 1618 geweihte St. Ägidiuskirche war bis 1894 (Gründung der Pfarrei Meiningen) die einzige Kirche des Bistums Würzburg, die außerhalb Bayerns lag. Über die Geschichte des Gotteshauses informierte Anita Rußwurm am 26. August. Da Wolfmannshausen zum Würzburger Fürstbistum gehörte, blieb der Ort katholisch. Allerdings sei es nicht immer leicht gewesen, katholische Priester in die Region zu senden, die protestantisch wurde. Der Vorgängerbau hat seinen Ursprung im Jahr 1240. Die Kapelle habe in Höhe des heutigen Hochaltares gestanden. 1602 wurde festgestellt, dass die Kapelle für den Ort zu klein sei und dass sich der bauliche Zustand verschlechtert hatte. 1615 ist der Neubau eine beschlossene Sache.
Kirmesburschen und Kirmesmädel | Fotos: Holger Jakobi |
Ein Kirchort der Pfarrei Meiningen
Anita Rußmann erinnerte weiter an die Schrecknisse, die dem Weihejahr folgten. Der Dreißigjährige Krieg brachte auch für Wolfmannshausen und das Grabfeld (Name der Region) durch Truppendurchzüge Schrecken und Verwüstungen. Kirche und Pfarramt seien allerdings bei den Plünderungen weitestgehend verschont geblieben. Heute lebt in Wolfmannshausen kein katholischer Priester mehr. Das Dorf gehört als Kirchort zur Pfarrei Meiningen, die Pfarrer Martin Montag betreut. Neben dem Kirchort-Rat um Wilfried Bieber sorgt sich Gemeindereferentin im Ruhestand Schwester Elisabeth Domogalla um das Gotteshaus und das katholische Leben. Bischof Ulrich Neymeyr dankte allen Engagierten dafür, dass sie die Kirche in Wolfmannshausen lebendig halten.
Interesse, dass es weitergeht, zeigt auch das Bistum Würzburg mit der Teilnahme von Altbischof Friedhelm Hofmann. „Es ist uns nicht leicht gefallen, 1994 unsere beiden nördlichen Dekanate an das damals wiedergegründete Bistum Erfurt zu geben. Doch wir haben es letztlich gerne getan.“ Die Verbindung werde bleiben.
Der Bürgermeister der Gemeinde Grabfeld, Christian Seeber, betonte, dass sich in allen Orten der Gemeinde elf Kirchen befinden. Er würdigte sie als wichtige Zentren, denen eine besondere Aufmerksamkeit zukomme. Er sagte: „Es ist der politische Wille, diese Gotteshäuser zu erhalten. Sie gehören zu uns.“ Nächste Projekte in Wolfmannshausen sind die Sanierung des Kirchturms und der Glockenanlage.
Der Kirchturm symbolisiert in besonderer Weise die Verbindung zu Würzburg. In Unterfranken haben viele Kirchtürme eine spezielle Bauform mit einer achteckigen Turmhaube auf einem quadratischem Mauerwerk, die auf Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545 bis 1617) zurückgeht. Der Tag endetete mit einem Fest im Kulturhaus des Ortes.
Anita Rußmann erinnerte weiter an die Schrecknisse, die dem Weihejahr folgten. Der Dreißigjährige Krieg brachte auch für Wolfmannshausen und das Grabfeld (Name der Region) durch Truppendurchzüge Schrecken und Verwüstungen. Kirche und Pfarramt seien allerdings bei den Plünderungen weitestgehend verschont geblieben. Heute lebt in Wolfmannshausen kein katholischer Priester mehr. Das Dorf gehört als Kirchort zur Pfarrei Meiningen, die Pfarrer Martin Montag betreut. Neben dem Kirchort-Rat um Wilfried Bieber sorgt sich Gemeindereferentin im Ruhestand Schwester Elisabeth Domogalla um das Gotteshaus und das katholische Leben. Bischof Ulrich Neymeyr dankte allen Engagierten dafür, dass sie die Kirche in Wolfmannshausen lebendig halten.
Interesse, dass es weitergeht, zeigt auch das Bistum Würzburg mit der Teilnahme von Altbischof Friedhelm Hofmann. „Es ist uns nicht leicht gefallen, 1994 unsere beiden nördlichen Dekanate an das damals wiedergegründete Bistum Erfurt zu geben. Doch wir haben es letztlich gerne getan.“ Die Verbindung werde bleiben.
Der Bürgermeister der Gemeinde Grabfeld, Christian Seeber, betonte, dass sich in allen Orten der Gemeinde elf Kirchen befinden. Er würdigte sie als wichtige Zentren, denen eine besondere Aufmerksamkeit zukomme. Er sagte: „Es ist der politische Wille, diese Gotteshäuser zu erhalten. Sie gehören zu uns.“ Nächste Projekte in Wolfmannshausen sind die Sanierung des Kirchturms und der Glockenanlage.
Der Kirchturm symbolisiert in besonderer Weise die Verbindung zu Würzburg. In Unterfranken haben viele Kirchtürme eine spezielle Bauform mit einer achteckigen Turmhaube auf einem quadratischem Mauerwerk, die auf Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545 bis 1617) zurückgeht. Der Tag endetete mit einem Fest im Kulturhaus des Ortes.
Von Holger Jakobi