Auf Plattdeutsch über den Rosenkranz

Kraft vör denn Dag

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eine Frau betet den Rosenkranz
Nachweis

Foto: unsplash/karolina-grabowska

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Viele Menschen finden Trost und Kraft im Rosenkranz.

Der Oktober gilt in der katholischen Kirche als Rosenkranz-Monat. Daher widmet sich der Arbeitskreis Platt inne Kärke, eine Gruppe unter dem Dach des Emsländischen Heimatbundes, in einer vierteiligen Serie diesem Thema. Heute erzählt Bernd Büter, wie dieser sich entwickelt haben könnte - auf Plattdeutsch und auf Hochdeutsch.

Bevör eine junge Studentin wegen ehren Globen in’t Gefängnis mößte, deilde sei ehren Rausenkranz un geef jede Mitstudentin eine Perle, doarmit sei för ehr bäen dön. As dei Studentinnen laoter hörden, dät sei schwach woorn was, un van’n Globen offfallen wör, knüppten sei denn Rausenkranz wer tausammen un löten ehr denn wer taukaomen. Dät göng ehr so tau Hätten, dät sei wer tau ehren Globen taurügge funnen häff. 

"rosarim“ hett „Rosengarten“

Tau dei meist bekannten Gebette in dei katholske Kärke hört dät Rausenkranzgebett. Dät Rausenkranzgebett is ein rituellet Gebett. Mit Hölpe van eine Perlenkette mit 59 Perlen wott hei bäet. Doarin wott dät Läben Jesu mit dei Oogen van Maria bekäken. Dät Wort kump ut dat Latinske „rosarim“ un hett „Rosengarten“.

ein Mann
Bernd Büter

Eine Legende vertellt, dei heilige Dominikus söll bi eine Marienerscheinung in‘t Joahr 1208 denn Rausenkranz in dei Form, wi wi üm vandaoge kennt, aowernaohmen un in sienen Orden inführt häm. Daorbi häff Maria üm denn Rausenkranz as Waffe kägen dei Abigenser, eine Sekte, schenkt. Dei Wissenschaft geiht daorvan ut, dät sück dät Rausenkranzgebett ut mittelalterliche Gebette nao un nao so entwickelt häff, as hei vandaoge is.

Denn Rausenkranz is eine Gebetskette mit ein Krüß un 59 Perlen. Dei 59 Perlen bünt in je fief Gesätze tau 10 kleine un eine grote Perle indeilt. Dät Krüß un dei Perlen helpt dei Gläubigen bi‘t bäen. Doarbi laot‘t sei dei Perlen döer ehre Fingers glien. 

Dei Katholiken verehrt mit dät Rausenkranzgebett Maria, dei Mutter van Jesus. Ät besteiht ut dät Glaubensbekenntnis un dei Gebete „Vater unser“, „Ave Maria“ un „Ehre sei dem Vater“. Aole drei Gebete werd mehrmaols bäet. 

Väle Christen holt an denn moien, ollen Bruk faste, in dei Maonten Mai un Oktober denn Rausenkranz tau bäen, off Rausenkranzandachten tau besäuken. Denn Monat Mai is denn Marienmonat, denn Oktober denn Rausenkranzmonat. An denn 7. Oktober giff dät sogar dät Fest „Unsere liebe Frau vom Rosenkranz.“ Dät Fest betreckt sück up denn Rausenkranz as Bittgebett, dör dät Maria üm Hölpe un Schutz anfleht wott. Dei hl. Jungfrau Maria wott as  „Königin des Rosenkranzes“ verehrt.

Denn Rausenkranz giff us Kraft vör denn Dag, Trost in Krankheit, Truer un Leid.

Bernd Büter

Die Übersetzung auf Hochdeutsch:

Bevor eine junge Studentin wegen ihres Glaubens ins Gefängnis musste, teilte sie ihren Rosenkranz und gab jeder Mitstudentin eine Perle, damit sie für sie beteten. Als die Studentinnen später hörten, dass sie schwach geworden und von ihrem Glauben abgefallen war, knüpften sie den Rosenkranz wieder zusammen und ließen ihn ihr zukommen. Das beeindruckte sie so sehr, dass sie wieder zu ihrem Glauben zurück fand.

Zu den meist bekannten Gebete der katholischen Kirche gehört das Rosenkranzgebet. Das ist ein rituelles Gebet, das mithilfe einer Perlenkette mit 59 Perlen gebetet wird. Das Leben Jesu wird durch die Augen von Maria betrachtet. Das Wort Rosenkranz kommt aus dem Lateinischen „Rosarium“ und bedeutet „Rosengarten“.

Die Perlen helfen beim Beten

Eine Legende erzählt: Der heilige Dominikus soll bei einer Marienerscheinung 1208 den Rosenkranz, so wie wir ihn heute kennen, übernommen und in seinem Orden eingeführt haben. Maria hat ihm den Rosenkranz als Waffe gegen die Abigenser, eine Sekte, geschenkt. Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich der Rosenkranz aus mittelalterlichen Gebeten nach und nach so entwickelt hat, wie er heute ist.

Der Rosenkranz ist eine Gebetskette mit einem Kreuz und 59 Perlen. Die Perlen sind in fünf Gesätzen zu je 10 kleinen und einer großen Perle unterteilt. Das Kreuz und die Perlen helfen den Gläubigen beim Beten. Dabei gleiten die Perlen durch die Finger.

Die Katholiken verehren Maria, die Mutter Jesu, mit dem Rosenkranzgebet. Es besteht aus dem Glaubensbekenntnis und den Gebeten „Vater unser“, „Ave-Maria“ und „Ehre sei dem Vater“. Alle Gebete werden mehrmals gebetet.

Viele Christen halten an dem schönen, alten Brauch fest, in den Monaten Mai und Oktober den Rosenkranz zu beten, oder Rosenkranzandachten zu besuchen. Der Mai ist der Marienmonat, der Oktober der Rosenkranzmonat. Am 7. Oktober gibt es das Fest „Unsere liebe Frau vom Rosenkranz“. Das Fest bezieht sich auf den Rosenkranz als Bittgebet, durch das Maria um Schutz und Hilfe angefleht wird. Die heilige Jungfrau Maria wird als „Königin des Rosenkranzes“ verehrt.

Das Rosenkranzgebet gibt uns Kraft für den Tag, Trost in Krankheit, Trauer und Leid.