ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp fordert schnelle Reformen
Krise in Köln schadet gesamter Kirche
Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, sagt, dass die Zeit für Reformen drängt.
Die Krise im Erzbistum Köln schadet aus Sicht der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) der Kirche als Ganzer. In der Erzdiözese lasse sich "wie in einem Brennglas erkennen, dass ein Weiter-So nicht zu verantworten ist", sagte Irme Stetter-Karp der "Rheinischen Post".
"Die Situation in Köln liefert alle Beweise, wie die Zeit für Reformen drängt und keinen, aber auch wirklich gar keinen Aufschub mehr duldet", so Stetter-Karp weiter. Bedenken äußerte sie auch dazu, dass der Vatikan noch immer keine Entscheidung zum Verbleib Woelkis im Amt des Erzbischofs getroffen habe. Nach Einschätzung der ZdK-Präsidentin schadet der "anhaltende Schwebezustand allen, am Ende auch dem Kardinal selbst".
Am Donnerstag hatte auch der Limburger Bischof Georg Bätzing erklärt, er habe wenig Verständnis dafür, dass sich der Vatikan mit der Entscheidung über das Woelki-Rücktrittsgesuch so lange Zeit lasse. Er wundere sich "über das Agieren Roms angesichts dieser tiefen Krise eines so bedeutenden Erzbistums", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Der Unmut vieler Gläubiger im Erzbistum Köln sowie die Kritik an Kardinal Rainer Maria Woelki richtete sich zuletzt gegen die Zahlung von rund 1,15 Millionen Euro, mit denen die Spielschulden eines Geistlichen inklusive der Steuern und Zinsen gezahlt wurden. Dieses Geld stammte aus dem sogenannten BB-Fonds, aus dem auch Missbrauchsbetroffene Anerkennungszahlungen erhalten. Der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, nannte den Vorgang im Kölner Stadt-Anzeiger "verstörend und beschämend".
kna