Malteser im Spreewald suchen Ehrenamtliche für Hospizdienst
Lebenswert bis zum Ende
Kathleen Felder leitet die Hospizarbeit in Lübbenau. Foto: Holger Jakobi |
„Es ist nicht nur eine Aufgabe, ein Job, sondern eine Sache des Herzens“, sagt Kathleen Feldner. Seit zweieinhalb Jahren leitet die ausgebildete Krankenschwester als Koordinatorin den Hospizdienst in Lübbenau. Zusammen mit Julia Hahn koordiniert sie die ehrenamtliche Hospizarbeit des Malteser-Diözesanverbands im Spreewald. Julia Hahn ist leitende Koordinatorin und verantwortlich für die Standorte Lübben, Luckau und den noch im Aufbau befindlichen Standort Calau.
In Lübbenau kann sich Kathleen Feldner auf ein Netzwerk von Einrichtungen der Altenpflege, Krankenhäuser und der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung stützen. Sie geben ihr Hinweise, wenn Patienten eine Begleitung wünschen. Häufig geschieht das allerdings sehr spät, bedauert Kathleen Feldner. „Dann sind es nur wenige Tage, in denen unsere Ehrenamtlichen dem Sterbenden und seinen Angehörigen beistehen können.“ Aber es gibt auch Begleitungen die sich über Wochen, Monate und sogar Jahre erstrecken.
Noch einmal auf den Wochenmarkt
Nach einem Erstkontakt besucht Kathleen Feldner die Patienten. „Ich spreche mit den Betroffenen, schaue, was für Bedürfnisse da sind. Dann spreche ich einen unserer Hospizbegleiter an, und in einem gemeinsamen Zweitbesuch schauen wir, ob es passt.“ Doch wer sich ehrenamtlich beim Hospizdienst engagiert, stellt sich innerlich auf den Umgang mit ganz unterschiedlichen Menschen ein. In der Regel besuchen die ehrenamtlich Engagierten von Lübbenau ihre Klienten einmal in der Woche. Die Begleitung gestalten sie nach den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Klienten: Spaziergänge, Vorlesen und vieles mehr. Sie sprechen sich dabei auch mit den Angehörigen ab, um ihnen Entlastung und Freiräume zu ermöglichen. “
Oft erfüllen die Ehrenamtlichen kleine Wünsche. Einen Pflegeheimbewohner brachten sie noch einmal zu dem Haus, in dem er jahrelang gelebt hat. Mit anderen besuchten sie Gräber oder gingen über den Wochenmarkt, der mit schönen Erinnerungen verbunden ist.
Neben den Begleitdiensten bietet der Hospizdienst Gruppentreffen an. Zum Trauercafé laden sie Hinterbliebene ein, deren Verlust noch frisch ist, zum Lebenscafé alle, die den ersten Schmerz überwunden haben und ihrer Trauer weiter Zeit und Raum geben möchten. „Sie dürfen in ihrer Trauer bleiben, der Verlust bleibt ja“, erläutert Kathleen Felder. Der Austausch mit anderen Trauernden könne dabei helfen, den eigenen Weg durch die Trauer zu gehen. Die Cafés finden im Gemeindesaal der katholischen Pfarrei statt.
Die Gruppe hilft durch schwieriege Situationen
Eine Einzelbegleitung von Hinterbliebenen ist ebenso möglich. Auch Kathleen Feldner hat inzwischen ihr Büro im Pfarrhaus. Damit wird deutlich, dass die Hospizarbeit in die Pfarrei gehört, Teil ihres christlichen Auftrags ist.
Die Lübbenauer Hospizgruppe trifft sich regelmäßig, wie es auch in den anderen Maltesergruppen üblich ist. Die Ehrenamtlichen tauschen sich über Schwierigkeiten aus und bestärken sich gegenseitig. Oft finden sie in der Gruppe gemeinsam Lösungen. Weitere Engagierte sind der Gruppe willkommen. Interessierte können sich bei Kathleen Feldner melden.
Bevor sie zum Einsatz kommen, absolvieren sie eine Ausbildung, bei der sie in Theorie und Praxis lernen, sensibel und fachgerecht mit Schwerkranken umzugehen und dabei gut auf sich selbst zu achten.
Kontakt: Kathleen Feldner, Straße des Friedens 3a, Lübbenau
E-Mail-Adresse: kathleen.feldner@malteser.org
Von Holger Jakobi