Ferienangebote in Zeiten von Corona
Literatur auf Kirchentreppen
Für Gemeindemitglieder, die in den Ferien zu Hause bleiben, hat die Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-West „Sonne für die Seele“ vorbereitet: verschiedene Angebote für die Seele, für die Gemeinschaft und für die Erholung.
Für Kinder und Jugendliche findet in den Ferien in vielen Gemeinden ein alternatives Zeltlagerprogramm statt. Aber was gibt es für Erwachsene, die zu Hause bleiben und in diesem ungewöhnlichen Sommer nicht in den Urlaub fahren? Diese Frage trieb jetzt ehrenamtliche Wortgottesdienstleiter und Pastoralreferentin Monika Wohlfarth-Vornhülz aus der Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-West um. Sie waren sich einig, dass auch für die Erwachsenen in diesem Jahr, in dem so vieles ausfalle, etwas angeboten werden müsse. „Sechs Wochen gar nichts machen, das geht gar nicht“, betont sie mit Blick auf die derzeitigen Lebensumstände.
Kurzfristig entwickelte die Gruppe das Angebot „Sonne für die Seele“: ein buntes Programm mit verschiedenen Veranstaltungen, die unter Corona-Bedingungen realisiert werden können. „Wir wollten nicht nur einfach ein Freizeitprogramm entwickeln, sondern auch spirituelle Impulse setzen, die Kraft geben, Gemeinschaft ermöglichen und Freude und Hoffnung vermitteln sollen“, erklärt Monika Wohlfarth-Vornhülz. Eine kleine Leichtigkeit sollten die Angebote in diese Sommerzeit bringen, „damit man sich erholen kann“.
Gemeinsam überlegte das Vorbereitungsteam, was es in dieser Zeit an Möglichkeiten gibt und was überhaupt mit Abstands- und Hygieneregeln umgesetzt werden kann. So beginnt das Programm mit der „Literatur auf den Kirchentreppen“: „Sie bringen ein Sitzkissen, etwas zu trinken und zu knabbern mit und lassen sich auf der Treppe vor der Kirche nieder. Dort wird jedes Mal aus einem anderen Reise-Buch gelesen“, heißt es in der Ankündigung. Darüber hinaus gibt es ein Morgenlob mit Frühstückspicknick, einen Spaziergang um den Boberg mit Impulsen rund um das Vaterunser und einen Lagerfeuerabend, an dem aus der Bibel von „spannenden Menschen und einem geheimnisvollen Gott“ vorgelesen und erzählt wird. Bei Regen weichen die Teilnehmer in die Kirchen oder Pfarrheime aus.
Morgenlob, Weg-Wanderungen und Lagerfeuerabende
„Wir haben uns wirklich Zeit genommen, um zu überlegen, was wir anbieten können“, erzählt Monika Wohlfarth-Vornhülz. Dabei seien viele kreative Ideen entstanden, jeder habe sich engagiert eingebracht. So finden auch zwei Nachmittage mit plattdeutschen Geschichten „für Herz und Seele“, Yoga-Abende auf der Klosterwiese, verschiedene Weg-Wanderungen mit sprituellen Impulsen und Entspannungen mit Naturmeditationen unter freiem Himmel im Klostergarten statt.
Die Veranstaltungen verteilen sich während der gesamten Sommerferienzeit auf die verschiedenen Orte und Kirchen der Pfarreiengemeinschaft, so dass jede Gemeinde ein paar Programmpunkte bei sich vor Ort hat. Das Vorbereitungsteam hofft dabei auf eine gute Resonanz. Die Pastoralreferentin ist zuversichtlich und meint: „Wenn ich in den Urlaub fahre, würde ich ja auch gucken, was es so an Angeboten der Kirche an diesem Ort gibt. Warum sollte man das nicht auch zu Hause tun?“
Astrid Fleute