Uta Hansen-Link ist neue Vorsitzende des DJK-Diözesanverbandes Hamburg
Mehr als nur ein Sportverein
Uta Hansen-Link ist neue Vorsitzende des DJK-Diözesanverbandes Hamburg. Sie will vor allem das Wir-Gefühl unter den gut 900 Mitgliedern stärken. Zur Seite steht ihr dabei ihr Sohn Johannes Link als einer der beiden Jugendleiter.
Der Basketballer Dirk Nowitzki gehörte dazu, auch der Skispringer Severin Freund und das Tischtennisass Eberhard Schöler sowie der Mittel- und Langstreckenläufer Harald Norpoth: Die Rede ist vom DJK Sportverband. „Dahinter steht aber mehr als nur Sport“, betont Uta Hansen-Link. „Es geht uns auch um den Bezug zum Menschen und zur Kirche“, sagt die 52-Jährige, die seit dem 27. September Vorsitzende des DJK Diözesenverbandes Hamburg ist. Auch Inklusion sei dabei wichtig. „Wir haben hier in Hamburg beispielsweise einen fast blinden Schwimmer in unseren Reihen“, sagt Hansen-Link weiter, die selbst zur Schwimmgruppe gehört. Es werde also Breitensport betrieben. Deshalb hätten beispielsweise die Erwachsenen in Hamburg jetzt aufgrund der Beschränkungen, die es in Schwimmhallen gebe, ihre Zeiten für die Kinder freigemacht, damit diese Schwimmen lernten.
Diözesanverband mit sechs Vereinen
Hinter dem Kürzel DJK verbergen sich die Worte „Deutsche Jugendkraft“ – ein Name, der heute recht altbacken anmutet. Als der katholische Sportverband 1920 in Nowitzkis Geburtsstadt Würzburg gegründet wurde, klang er jedoch hochmodisch. „Jugendkraft meinte die Summe aller positiven, kraftvollen und kreativen Eigenschaften der Jugendzeit, ohne dass diese damit auf den Lebensabschnitt der Jugend begrenzt wären“, erläutert dazu der DJK-Bundesverband auf seiner Website.
Ebenfalls 1920 wurde auch der Diözesanverband in Hamburg gegründet, der es in der Diaspora natürlich deutlich schwieriger hatte als beispielsweise DJK-Vereine in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens oder Bayerns. „Da hat jedes Dorf seinen DJK-Verein“, weiß Hansen-Link. Im Erzbistum Hamburg gibt es hingegen nur sechs Vereine, in größeren Städten, die zudem noch weit auseinanderliegen: Hamburg, Flensburg, Kiel, Lübeck, Neumünster und Schwerin. Sie zählen gerade einmal 921 der insgesamt mehr als 476 000 Mitglieder des DJK Sportverbandes.
„Ich möchte den Zusammenhalt und die Identifikation mit dem DJK Sportverband stärken“, sagt denn auch die Hamburgerin Hansen-Link, die auf den Lübecker Erich Schulz gefolgt ist, der nun ihr Stellvertreter ist. Zuvor war sie seine Stellvertreterin im Diözesanvorsitz. Ihr helfen dabei ihr Sohn Johannes, der neben Robert Hasselgruber in die Jugendleitung des Diözesanverbandes gewählt wurde, und ihr Mann Markus Link, der die Schwimmer trainiert.
Zum Wir-Gefühl soll ein jährliches Familientreffen in Trappenkamp beitragen. Die gleiche Zielrichtung hat der Besinnungstag am 14. November im Lübecker Stadtteil Kücknitz. Johannes Link und Robert Hasselgruber wollen sich zunächst die Wünsche der Jugendlichen aus den anderen Vereinen der Diözese anhören. Zudem wollen sie auf dem Jugendtag in Berlin, der vom 22. bis 24. Oktober stattfindet, gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Jugendleitungen vereinbaren. Link selbst nahm schon an einer Skireise des Augsburger DJK-Vereins teil.
Die Vereine sind übrigens keineswegs nur Katholiken vorbehalten – der DJK versteht sich vielmehr als „christlich wertorientierter Sportverband unter katholischem Dach“, wie es ebenfalls auf der Website heißt.
Nur Hamburg bietet Schwimmen und Turnen
Nur in Hamburg gibt es übrigens Gruppen für Schwimmen sowie Turnen einschließlich Kunstturnen. Geboten werden in der Hansestadt, in der auch rund die Hälfte aller Mitglieder des Diözesanverbandes lebt, überdies Fußball, Tischtennis, Basketball, Volleyball und Gymnastik. Gekegelt wird ausschließlich in Flensburg und Kiel. Und Wandern respektive Nordic Walking gibt es nur in Kiel und Lübeck. In Schwerin wartet der DJK-Verein zudem mit einem Drachenboot auf. Geboten werden dort außerdem Basketball, Volleyball, Badminton und Gymnastik.
In Anlehnung an die Olympischen Spiele trägt der DJK alle vier Jahre sein Bundessportfest in einer anderen Stadt aus – zuletzt in Meppen, im kommenden Jahr in Schwabach südlich von Nürnberg. Vom 13. bis 16. Februar nächsten Jahres werden zuvor noch die Winterspiele in Wertach im Allgäu ausgetragen. Dort treten freilich nur die besten Sportler an, die sich dafür vorweg in Wettkämpfen qualifizieren müssen. Einzeln für jede Sportart werden zudem jedes Jahr Meisterschaften ausgetragen. Auch sie sind natürlich Gelegenheiten, andere Menschen kennenzulernen. Uta Hansen-Link lernte bei einer davon ihren Mann kennen.
Text: Matthias Schatz