Solibrot-Aktion
Mit dem Kauf von Brot den Armen helfen
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) bittet in der Fastenzeit um die Unterstützung von Hilfsprojekten in aller Welt. Bei der Umsetzung helfen mehrere Bäckereien in der Region. Fragen an Sigrid Egbers, KDFB-Mitglied aus Wallenhorst.
Was steckt hinter der Solibrot-Aktion?
2013 hat der Frauenbund damit begonnen, die Solibrot-Aktion von Misereor zu unterstützen. Dafür haben wir mehrere Bäckereien gebeten, die sich auf unterschiedliche Weise beteiligen. Manche bringen ein eigenes Brot auf den Markt, manche bitten um eine Spende für ein bestimmtes Produkt aus dem Sortiment, manche stellen eine Spendenbox auf.
Wem kommt der Erlös zugute?
Der KDFB fördert damit Misereor-Projekte, die sich mit der Verbesserung der Situation von Frauen und Mädchen in armen Ländern beschäftigen. In diesem Jahr unterstützen wir den Einsatz gegen Genitalverstümmelung und helfen Kleinbäuerinnen. Außerdem fördern wir ein Projekt in Kenia, bei dem junge Mädchen von der Straße geholt und gefördert werden.
Warum verbinden Sie die Spendensammlung gerade mit Brot?
Brot ist für uns ein selbstverständliches Gut, das wir immer zur Verfügung haben. In vielen Religionen hat es eine besondere Bedeutung. In der Bibel stehen viele Geschichten, in denen Brot geteilt wird. Brot ist so ein Zeichen der Solidarität.
Wie engagieren sich die KDFB-Frauen?
An mehreren Orten im Bistum wurde im Vorfeld der Kontakt zu Bäckereien geknüpft. Daneben wird an einigen Stellen nach dem Gottesdienst selbst gebackenes Brot vor der Kirche verkauft. In Wallenhorst laden wir Ende März zu einem besonderen Frühstück ein. Wir stellen Getränke und Brot, jeder bringt dann noch etwas zu essen mit. Ich bin schon sehr gespannt darauf.
Warum setzen Sie sich so sehr für das Solibrot-Projekt ein?
Wir leben in einer Zeit großer Not an vielen Orten der Welt. Aber Elend und Not gibt es auch jenseits von Erdbeben oder Kriegen. Darauf möchte ich aufmerksam machen. Viele Menschen wären froh, wenn sie nur ein Bruchteil der Auswahl an Brot hätten, die uns zur Verfügung steht. Warum muss bei uns bis in den Abend hinein das komplette Sortiment im Laden vorgehalten werden, woraufhin viel vernichtet wird? Auch darauf möchte ich den Blick lenken.
Wie war der Erlös im vergangenen Jahr?
Der Frauenbund hat 2022 bundesweit die Marke von 100 000 Euro geknackt. Ich wünsche mir, dass uns das 2023 wieder gelingt.
Interview: Matthias Petersen