Aussendung neuer Gemeindereferentinnen und -referenten

Mutig und stark im Glauben sein

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Sechs neue Gemeindereferentinnen und ein Gemeindereferent für das Bistum Osnabrück
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Foto: Matthias Petersen

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Die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Gemeinden (v.l.): Elke Hoppe, Annika Steinkamp, Louisa Pötter, Daniel Gauda, Jana Maurach, Rabea Raschke und Franziska Kuhlmann. Sie werden am 23. September in ihren Dienst ausgesendet.

Sechs neue Gemeindereferentinnen und ein Gemeindereferent werden von Weihbischof Johannes Wübbe in den Dienst des Bistums ausgesendet. In einem Gottesdienst im Dom erhalten sie eine Stärkung für ihre Arbeit.

 

Daniel Gauda (44) 

stammt aus der Gemeinde St. Dionysius in Elsen (Erzbistum Paderborn). Ausgebildet wurde er in St. Antonius Papenburg sowie in der Pfarreiengemeinschaft NeuAuWieWitt (Neustadtgödens, Aurich, Wiesmoor, Wittmund) im Dekanat Ostfriesland. Dort bleibt er auch tätig und ist zugleich Dekanatsjugendseelsorger.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „Kirche und Glauben haben erst recht spät Einzug in mein Leben gehalten, auch wenn sie in der Rückschau immer irgendwie da waren. Mit Anfang 20 habe ich erlebt, welchen Mehrwert der Glaube für mein Leben hat, wie viel Freude man in dieser Gemeinschaft erfahren kann und wie mir die Frohe Botschaft Kraft in schweren Zeiten gibt. Mit meinem Beruf habe ich nun die Chance, meine Glaubenserfahrungen mit anderen Menschen zu teilen, sie in guten und schwierigen Zeiten zu begleiten und an ihrer Seite zu sein, wenn sie ihre eigenen Erfahrungen mit dem Glauben machen. Hoffentlich kann ich dabei auch ein bisschen von der Freude, der Kraft und dem Mehrwert, die ich erleben durfte, zurückgeben“. Das alles mit einem Blick auf die Kirche, der aufgrund meiner Biografie, manchmal ein wenig unkonventionell ist.“

 

Elke Hoppe (42) 

stammt aus der Gemeinde St. Franziskus Schöninghsdorf, was inzwischen zur Pfarreiengemeinschaft Twist gehört. Dort hat sie ihre Ausbildung gemacht und ist dort auch weiterhin tätig.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „,Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht, und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst.‘ Dieser Satz aus dem Buch Josua begleitet mich schon eine ganze Zeit, gerade als es um die Entscheidung ging, in meinem beruflichen Werdegang einen Neuanfang einzuschlagen und einen kirchlichen Beruf zu ergreifen.
Es gehört manchmal viel Mut und Stärke dazu, in einem kirchlichen Beruf zu arbeiten. Gerade bei der zu großen Teilen nachvollziehbaren Kritik an der Institution Kirche. Aber mit dem Vertrauen, dass Gott mit mir ist, bei allem, was ich unternehme, dass es Menschen gibt die sich begeistern lassen, dass Gemeinschaft entsteht, habe ich gemerkt, dass Gott mir meine persönliche Berufung gezeigt hat. Er hält einen Auftrag für mich bereit und ich möchte dabei sein. Ich möchte mich einbringen dürfen Menschen auf die Spur Gottes zu bringen. Ich möchte im Vertrauen darauf, dass Gott mit mir ist, mutig und stark sein. Mutig und stark den Blick für Dinge zu öffnen, die vorher verborgen blieben, mutig und stark an Stärken und Schwächen zu arbeiten und mutig und stark in meinem Glauben zu sein. Denn da liegt meine Motivation, im Glauben, nicht nur in meinem eigenen, sondern auch in dem der Menschen mit denen ich zusammen sein darf.“

 

Jana Maurach (26) 

stammt aus der Gemeinde St. Gertrudis in Lingen-Bramsche. Praktika absolvierte sie in der Lingener Pfar­reiengemeinschaft Laxten, Baccum und Brögbern/Damaschke, in der Pfarreiengemeinschaft Ankum, Eggermühlen und Kettenkamp sowie in der Pfarreiengemeinschaft Overledingerland. Zur Ausbildung ging es in die Pfarreiengemeinschaft Meppen-Ost. Seit dem 1. August ist sie in den Gemeinden des Kirchspiels Emsbüren eingesetzt.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „Vor allem deswegen, weil ich Menschen gute Erfahrungen mit und in der Kirche ermöglichen möchte. Ich selbst hatte das Glück, solche tollen Erfahrungen innerhalb meiner Jugend zu sammeln. Kirche ist mehr als das abgestaubte Bild, das so viele im Kopf haben. Oder: Es kann mehr sein. Das möchte ich zeigen, das möchte ich leben.“

 

Louisa Pötter (26) 

stammt aus der Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Gellenbeck. Praktika machte sie in der Pfarreiengemeinschaft Lengerich und Bawinkel sowie in der Pfarreiengemeinschaft Leer, Weener und Moormerland. Zur Ausbildung ging es in die Pfarreiengemeinschaft Wallenhorst, Rulle und Hollage, wo sie auch weiterhin arbeitet.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „Weil ich mit und für Menschen arbeiten möchte, die für das gleiche Feuer brennen und die Lust haben eine Kirche und Gemeinde zu gestalten, die offen für alle Menschen ist. Weil ich gerne die Menschen ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten und ihnen dabei die Frohe Botschaft verkünden möchte. Weil ich mit den Menschen dort handeln, wo alle anderen stehen bleiben, und weil ich zeigen möchte, dass Kirche und vor allem die Gemeinde vor Ort so viel mehr sind als das, was die negativen Schlagzeilen immer hervorbringen.“

 

Rabea Raschke (30) 

stammt aus der Gemeinde St. Marien in Ibbenbüren-Uffeln (Bistum Münster). Ihre Ausbildung absolvierte sie in Dülmen und ist seit dem 1. August Dekanatsjugendreferentin im Katholischen Jugendbüro Emsland-Süd in Freren.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „Für mich ist Kirche mehr als nur eine Institution. Sie ist eine Gemeinschaft aus Menschen, die den Glauben und die Gemeinde gestalten und mit Leben füllen. Ich möchte gemeinsam mit diesen Menschen positive Erfahrungen mit der Kirche ermöglichen und an aktuellen Themen arbeiten.“

 

Annika Steinkamp (24) 

stammt aus der Gemeinde St. Marien in Nordhorn. Praktika absolvierte sie in der Pfarreiengemeinschaft Aschendorf und Rhede sowie in der Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte-West. Die Ausbildung war in der Pfarreiengemeinschaft Spelle, Schapen, Lünne und Venhaus, seit dem 1. August ist sie in der Pfarreiengemeinschaft Meppen-Ost eingesetzt.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „Neben meinem Glauben haben mich vor allem meine eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen mit der kirchlichen Jugendarbeit, beispielsweise im Kontext des Zeltlagers, dazu bewegt, diesen Beruf zu ergreifen. Die Vielfältigkeit meiner Arbeit, die Möglichkeit, mit den Menschen auf unterschiedliche Art und Weise Leben vor Ort zu gestalten und nicht zuletzt über den Glauben ins Gespräch zu kommen, empfinde ich als sehr bereichernd; das macht diesen Beruf für mich so besonders.“

 

Franziska Kuhlmann (27) 

stammt aus der Gemeinde Herz Jesu in Kettenkamp. Praktika waren in der Pfarrei Heilig Kreuz in Osnabrück und in der Pfarreiengemeinschaft Meppen-Süd. Die Ausbildung absolvierte sie in der Hümmlinger Pfarreiengemeinschaft um St. Jakobus in Sögel, wo sie weiterhin tätig ist.

Warum habe ich einen kirchlichen Beruf ergriffen? „Was ich als Kind und Jugendliche in der Kirchengemeinde erlebt habe, das Gefühl von Heimat und die Erfahrung, ein wertvoller Teil dieser Gemeinschaft zu sein, in der ich meine Charismen entdecken und stärken konnte, möchte ich auch anderen ermöglichen. Mir gefällt es, die Menschen im Alltag aber auch in den besonderen Augenblicken des Lebens zu begleiten. Was mich dazu motiviert und was mich auch bei allen Zweifeln trägt, ist ein großes Herz, der Glaube an Gott und das tiefe Vertrauen darin, dass letztlich alles gut wird.“

Der Sendungsgottesdienst im Dom beginnt am Samstag, 23. September, um 10.30 Uhr. Jeder ist dazu eingeladen. Die Messe wird auch live übertragen.

 

Die Predigt im Wortlaut:

Dialogpredigt von Ines Wallenhorst (Ausbildungsbeauftragte für die geistliche Ausbildung) und Weihbischof Johannes Wübbe anlässlich der Sendungsfeier am Samstag, 23. September 2023, im Dom St. Petrus Osnabrück – „Bis hier und noch viel weiter!“

Schrifttexte:
1 Timotheus 6,11b–16
Lukas 8,4–8

Johannes Wübbe:

„Bis hierhin und noch viel weiter“, so ist dieser Gottesdienst überschrieben. Was hat dieses Motto, das die Kandidatinnen und der Kandidat auf die Einladungskarte gesetzt haben, ausgelöst beim Lesen?

Für mich sind das Worte, die Zukunft verheißen, da hat noch jemand was vor. Haben Sie ähnlich gedacht? Sie, die diese hier vorne in der ersten Reihe kennen aus den Gemeinden, die zu Ihren Familien oder Freundeskreisen gehören? Oder ist das zu mutig gedacht angesichts der aktuellen gesellschaftlich wie auch kirchlichen Situation? Also sich lieber zurückziehen, so nach dem Motto: bis hierher und nicht weiter, also eher die Sendung in Frage stellen? 

Ines, du hast die Kandidatinnen und den Kandidaten schon länger begleitet, was geht denn in deren Köpfe vor?

Ines Wallenhorst:

Was bewegt euch wohl… Ich glaube, dass ihr, liebe Sendungskandidat*innen alle schon längst Gesandte sind. In den letzten Jahren habt ihr mit eurem Leben und nach euren Fähigkeiten den pastoralen Dienst getan. Dieses Tun wird heute bekräftigt und ich glaube zu wissen, dass viel Aufregung hier in den ersten Reihen dabei ist – und die bewegt auch. Es ist nämlich nicht einfach irgendeine Feier – nein, hier steht ihr nachher einzeln – mit eurer je eigenen Geschichte; mit eurem Leben – vor dieser Kirche und vor Gott und bittet um Bekräftigung und Bestärkung zu diesem Dienst.

Johannes Wübbe

Und was geht dir selbst durch den Kopf?

Ines Wallenhorst:

Das unberechenbare Leben – denn als ich vor 15 Jahren hier stand und in den pastoralen Dienst gesandt wurde, war ich schwanger und ich hatte in der Woche vor meiner Sendungsfeier einen Verkehrsunfall. Es ist -Gott sei Dank – nichts Schlimmeres passiert und ich konnte hier sein. Dieses unberechenbare Leben – jedes Jahr beim Einzug zur Sendung ist das mir im Sinn.

Und was bewegt dich heute, wenn du nun diesen Gottesdienst mit uns feierst?

Johannes Wübbe:

Ich musste erstmal über das Motto nachdenken, eigentlich kenne ich das Wortspiel anders: bis hier und nicht weiter. So aber verstehen es unsere Kandidatinnen und der Kandidat nicht. Das finde ich sehr schön und mutig, ist aber natürlich auch herausfordernd. Und, da kann ich dir nur zustimmen: So wie ich diese Gruppe kennenlernen durfte, traue ich ihnen das zu. Das denken sie nicht nur naiv, das binden sie auch Bedingungen: Sie wollen nicht allein unterwegs sein, sondern mit Menschen – und vor allem mit Gott! Deshalb ist das heute auch für unser Bistum ein schöner Tag.

Ines Wallenhorst: 

Mit Gott unterwegs sein. Wie kann das aussehen? 

Johannes Wübbe:

Werfen wir dazu noch einmal einen Blick auf die Lesungstexte, übrigens sind die nicht eigens für heute ausgesucht, sondern es sind die Texte, die die Leseordnung für heute vorsieht.

Im ersten Timotheusbrief schreibt Paulus nicht, wie in den meisten anderen seiner Briefe, an eine ganze Gemeinde, sondern an eine einzelne Person. Dieser Brief richtet sich nämlich an Timotheus, den Pastor der Gemeinde in Ephesus. Da könnte man denken: „Gut, damit bin ich fein raus. Immerhin bin ich ja kein Pastor“ – doch das, was Paulus zu sagen hat, geht alle Christinnen und Christen an.

Wir haben beim Bibelgespräch schon ein wenig gebraucht, um einen Zugang zu dem Text zu finden. Denn ehrlich gesagt, diese Zeilen sind radikal. Wir sind auch über Begriffe gestolpert: Was wir aber dann, wie ein Wasserzeichen, in den Zeilen entdeckt haben: Es geht in den Zeilen um das Leben, das ewige Leben, was unser aller Auftrag sein darf, zu bezeugen, uns dafür senden zu lassen und Formen und Symbole zu finden, dass Menschen das auch in schwierigen Zeiten finden können. Da darf ich mich aber dann auch nicht verstecken, ich muss authentisch sein und dafür einstehen. Den Mut dazu schenkt Gott. Er denkt groß von uns, er lädt ein, Dinge zu riskieren um seinetwillen, wie das Menschen heute in unseren Gemeinden erleben können, dass seine Botschaft heilsam und befreiend sein kann. 

Ines, wie passt das Evangelium dazu? 

Ines Wallenhorst:

Ein Sämann ging aus…

Ich beginne mal mit dem, was ich nicht im Text finde:

  • Es wird nicht genau gesagt, was das für ein Mensch ist, der das Saatgut verteilt. Es wird kein Alter, keine Persönlichkeit, Bildungsniveau oder Nationalität beschrieben.
  • Es werden in diesem Abschnitt auch keine genaueren Angaben über das Saatgut gemacht.

Was da steht ist, dass jemand aufs Feld geht und Saatgut ausbringt. 

Wer ist wohl dieser jemand? Seid ihr es heute – liebe Sendungskandidat*innen? 

Ich denke schon. Denn ihr habt euch aufs Feld begeben – ganz wörtlich gemeint, denn ich sehe uns noch auf dem abgeernteten Feld in Dinklage stehen, wo wir zusammen während der Exerzitien dieses Evangelium bedacht haben, doch ich meine es auch auf euren Dienst bezogen. Ihr steht an euren Dienststellen als Arbeiter*innen für die Kirche. Ihr zeigt Gesicht für die Kirche und wir würden heute nicht hier sitzen, wenn nicht uns allen auch bewusst ist, dass ihr heute mit eurer ganzen Person und eurer Geschichte diese Kirche mitprägen wollt.

Aber vielleicht ist der Sämann ja auch der zukünftige Bischof oder jetzt gerade du, Johannes, als Diözesanadministrator? Im Evangelium ist es auch ein einzelner, der ausgeht zu säen. Und ja, es ist nicht unwichtig, wer Leiter oder Leiterin ist. Das wissen wir im Kleinen in unseren Gemeinden und Verbänden und wir wissen es im Großen wie der Politik oder eben der Kirche. Es ist wohl das gleiche Prinzip, dass ich eben schon erwähnte: es geht darum, Gesicht zu zeigen und mit der ganzen Person; mit der ganzen Lebens-Geschichte zu prägen - zu gestalten. 

Es kann aber auch sein, dass der Sämann im Evangelium für die alle Menschen steht, die ausgehen in diese Welt um auszusäen. Ja, auch ich bin eine Säfrau und auch Sie, die hier versammelte Gemeinde, sind es. Auch wir zeigen Gesicht und prägen mit unserem Leben diese Welt und diese Kirche.

Aber womit eigentlich? Was ist dieses Saatgut?

Eine mutmaßlich fromm klingende Antwort: das Saatgut ist das Wort Gottes. Doch ich muss weiter bohren und fragen: welches Wort denn und: wie soll ich es verstehen? Hätte da nicht mal jemand eine Anleitung verfassen können?

Aber es gibt durchaus Kriterien, die für uns alle (bei aller Verschiedenheit) gelten. Und diese werden in der Bibel deutlich beschrieben. Aber: und das sage ich gerne vorweg: es bleibt in einer gewissen Unbegreiflichkeit, Unberechenbarkeit – wie das Leben selbst

So z. B. das romantisch klingende Wort: Liebe. Gemeint ist so ein Satz wie: liebe Gott und liebe dich selbst wie deinen Nächsten und spätestens dann wissen wir, dass es harte Arbeit ist, diese Liebe. Gott zu lieben – das meint nicht nur eine kognitive Zustimmung, sondern will mit meinem Leben gefüllt werden.

Mich selbst anzunehmen mit meinen Fehlen und all dem, was ich kaum auszusprechen wage. Mich zu lieben. 

Und den Nächsten zu lieben – egal wer er oder sie gerade ist. Nicht einzuengen. Nicht zu diktieren, wie mein Nächster zu sein hat.

Dieses Merkmal der Liebe hat Elie Wiesel für mich ins Wort gebracht bzw. geschrieben. Er hat den Holocaust überlebt und sagt: „Wenn ihr nicht wisst, ob euer Tun richtig ist, so fragt euch, ob ihr dadurch den Menschen näher kommt. Ist das nicht der Fall, dann wechselt schleunigst die Richtung, denn was euch den Menschen nicht näher bringt, entfernt euch von Gott.“

Was uns den Menschen nicht näher bringt, entfernt uns von Gott. Egal wo, egal wann, egal von welchem Menschen hier die Rede ist: was uns den Menschen nicht näher bringt, dass entfernt uns von Gott. Das möchte ich euch und Ihnen als Sämänner und Säfrauen heute als Saatgut mitgeben.

Johannes Wübbe:

Sich so senden lassen bei allen Veränderungen, die kommen werden und müssen, in unseren Gemeinden, in unserem Bistum, in unserer Kirche. Paulus hat dafür geworben, sich auf Neues einzulassen, damit Jesu Botschaft glaubwürdig und lebenstauglich zu den Menschen kommt: Genau das können wir von Paulus lernen. Auf die Frage, mit wem er gerne einmal einen Kaffee trinken möchte, sagt der tschechische Priester Thomas Halik: Paulus und begründet es damit: Er hat das Christentum herausgeführt aus einer jüdischen Sekte hinein in einen freien Raum, in eine Religion für ein ganzes römisches Weltreich. 

Sind wir nicht heute ähnlich herausgefordert, den christlichen Glauben aus den Begrenzungen und den verkrusteten Strukturen der Kirche herauszuführen. Wir sind als Kirche nicht nur für die da, die schon da sind, sondern auch für die Suchenden, wo doch auch wir oft Suchende sind; oder anders gesagt: Bis hierhin und noch viel weiter…

Ines Wallenhorst:

Dieser Satz eröffnet mir Perspektive in die Zukunft. Wir reden so viel vom Sterben und Wegbrechen in dieser Kirche. Doch ich stimme mit ein: noch viel weiter. Mit euch, liebe Sendungskandidat*inne, mit Ihnen, liebe Mitfeiernden, mit uns allen, die wir hier stehen – geht es noch viel weiter. Wie? Mit unserem Leben und mit unserer Liebe – vielleicht mit weniger Macht, denn die steht dem Leben und der Liebe oft im Weg. 

(Pink all i know so far: dieses Lied wird evtl beim Kommuniongang gespielt. Dann würde ich noch 2 Sätze hier dazu anfügen – wenn nicht, dann nicht.)

Sie können dir nicht sagen, dass du ändern sollst, wer du bist
They can't tell you to change who you are

Das ist alles, was ich bisher weiß
That's all I know so far)

Johannes Wübbe:

Paulus würde sagen; solange ihr da vor euch und Gott ehrlich seid, dann tut es in Gottes Namen um der Menschen willen, Amen

Matthias Petersen