Dionysiushaus Holsten-Mündrup

Neue Ideen für ein altes Haus

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Dyonisushaus Holsten-Mündrup

Die Landvolkhochschule Oesede hat das Dionysiushaus Holsten-Mündrup übernommen. Das freut den Verein, der es fast 30 Jahre lang als Jugendhaus betrieben hat. Und es freut zwei Referenten, die neue Ideen umsetzen wollen.

Noch ist alles Baustelle. Im alten Dionysiushaus am Rande von Holsten-Mündrup, einem Stadtteil von Georgsmarienhütte, herrscht Hochbetrieb. Überall wuseln Handwerker, damit noch vor Ostern die erste Gruppe zu Gast sein kann. Das Haus, das fast 30 Jahre lang von einem Verein betrieben wurde, hat den Besitzer gewechselt. Die Landvolkhochschule Oesede will es als Kinder- und Jugendbildungsstätte für Umwelt und Nachhaltigkeit führen. Der Name: „LandGut“. 

Mit Enthusiasmus hat der Verein das Haus betrieben. Corona sorgte für einen Einschnitt, so dass es aufgegeben werden musste. Jonas Pabst und Steffen Wagner kennen es noch aus früheren Tagen. Die beiden sind in Melle aufgewachsen und waren oft hier zu Gast, später auch als Referenten. Als Pabst die Stellenausschreibung der Landvolkhochschule las, hatte er eine Idee: Gemeinsam mit seinem alten Schulfreund bewarb er sich, jetzt teilen sie sich die Stelle. Innerhalb von drei Jahren wollen sie hier etwas aufbauen. „Gerade in der Jugendbildungsarbeit werden die Räume knapp, weil nicht so viel Geld fließt“, sagt Pabst. „Dass wir das hier fortsetzen, freut auch die Vereinsmitglieder.“

Damit sich auch in Zukunft Gäste wohlfühlen, musste das Haus umgestaltet und zum Beispiel mit neuen Bädern ausgerüstet werden. Die bisherige Anzahl von 36 Betten ist erhalten geblieben, allerdings gibt es Schlafplätze jetzt nicht nur in der ersten Etage, sondern auch im Erdgeschoss. Deshalb mangelt es an räumlichen Möglichkeiten für die Kleingruppenarbeit. Aber die beiden Referenten sind erfinderisch: „Wir werden im Außenbereich eine Jurte und ein Tipi aufstellen und sehen, ob das eine Hilfe sein kann“, sagt Wagner.

Spendenkampagne geplant

Die erste Gruppe hat bereits einen Aufenthalt im Haus gebucht, am 25. März soll es losgehen. Die offizielle Einweihung ist am 13. Mai vorgesehen. Erst im Anschluss wird das Haus noch einmal geschlossen, um in einem zweiten Bauabschnitt noch die Fenster zu erneuern, Arbeiten an der Fassade vorzunehmen und einen barrierefreien Zugang zum Erdgeschoss zu ermöglichen. Gerne hätten die Verantwortlichen auch noch das Dachgeschoss ausgebaut, aber die Kostensteigerung im Bausektor setzt hier erst einmal einen Stopp. 

Das inhaltliche Konzept des „LandGuts“ ist längst noch nicht fertig. „Zurzeit fragen wir durch die Gegend, welche Angbote fehlen, so können wir vieles ausprobieren“, sagt Jonas Pabst. Das bedeutet, dass Gruppen das Haus belegen und sich komplett selbst versorgen können – von der Gestaltung der Tage bis zum Essen. Oder sie docken über das Team an der Landvolkhochschule an, lassen sich das Essen liefern und „kaufen“ Teamer ein für Bildungsmaßnahmen.

Dass es hier und da noch an der Ausstattung des Hauses fehlt – daraus machen die beiden Referenten kein Geheimnis. Demnächst werde eine Spendenkampagne mit dem Titel „Werde GutsMensch“ gestartet, um zum Beispiel einzelne Einrichtungsgegenstände zu sponsern. Die Landvolkhochschule hat damit schon gute Erfahrungen gemacht, als der Turm der Bruder-Klaus-Kirche finanziert werden musste. Wiederholung erwünscht. Wie das geht, steht in Kürze auf der Homepage.

Matthias Petersen