Fussion der beiden Sozialdienste katholischer Frauen in Altona und Hohenfelde.
Neuer starker Sozialträger
Die beiden Sozialdienste katholischer Frauen, die in Altona und Hohenfelde ansässig waren, haben fusioniert. Es ergeben sich daraus Synergieeffekte und Kosteneinsparungen. Neue Projekte sind im Bereich der Wohnformen geplant.
Die beiden Sozialdienste katholischer Frauen (SkF) auf Hamburger Stadtgebiet haben fusioniert und am 25. Januar auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im St. Ansgar-Haus einen neuen Vorstand gewählt. Juristisch erfolgte die Vereinigung des SkF Altona und des SkF Hamburg bereits zum 1. Januar. Auch der neue SkF e.V. Hamburg gehört als Fachverband zum Caritasverband im Norden. Er arbeitet auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und setzt sich unabhängig von Nationalität, Kultur, Religion und Weltanschauung für sozial benachteiligte Frauen und ihre Familien ein.
Durch die Fusion würden „zahlreiche Synergieeffekte“ erzielt und die Grundlage geschaffen, „zukunftsweisende Angebote, wie zum Beispiel nachfragegerechte Wohnformen für Frauen, entwickeln zu können“, sagt Andrea Kürner. Kürner war bislang Vorstandsvorsitzende des SkF Altona und wird voraussichtlich auch die neue Vorstandsvorsitzende der zum neuen SkF e.V. Hamburg fusionierten Dienste. „Beide Vereine haben auf Augenhöhe fusioniert. Das war allen Beteiligten sehr wichtig und hat sich auch in der guten, konstruktiven Zusammenarbeit des Fusionsprozesses widergespiegelt“, ergänzt Daria Schoenfeld, die ebenfalls dem neuen Vorstand angehört.
87 Beschäftigte, mehr als 100 Ehrenamtliche
Entsprechend der Satzung soll Kürner am 10. Februar in der ersten Sitzung des neu gewählten Vorstandes zu dessen Vorsitzender bestimmt werden. Neben Kürner und Schoenfeld gehören dem Vorstand Marianne Glamann, Claudia Jelinski-Lötz und Stefanie Kastell an. Über ihre Ressortzuständigkeiten wird ebenfalls am 10. Februar entschieden. Alle üben diese Ämter ehrenamtlich aus. „Das Ehrenamt hat seit jeher für den SkF eine hohe Bedeutung und war stets eine wichtige Stütze unserer Arbeit. Es gewinnt nun zusätzlich an Relevanz“, sagt Kürner. Neben den 87 Beschäftigten unterstützen mehr als hundert Ehrenamtliche die Arbeit des SkF e.V. Hamburg, beispielsweise als Hebammen.
„Mit der Fusion schaffen wir einen starken Sozialträger in Hamburg“, betont Kürner. Zudem könnten dadurch Abläufe und Prozesse gebündelt, somit Potenziale für Kosteneinsparungen genutzt werden. Auch für die Kooperationspartner und Kostenträger werde die Fusion „positive Veränderungen“ bringen, da sie nunmehr nur einen Verein mit einem Vorstand und einer Geschäftsführerin als Ansprechpartnerin hätten.
Auch Erzbischof Stefan Heße begrüßt die Fusion: „Der SkF trägt mit seiner Arbeit an der Basis wesentlich dazu bei, dass Frauen in Notsituationen nicht allein bleiben. Sie können die Erfahrung machen, dass Menschen an ihrer Seite sind und sie unterstützen, eine neue Perspektive für ihren Alltag zu entwickeln.“
Der neue SkF Hamburg umfasst sieben Einrichtungen. Dies sind zunächst die beiden Beratungsstellen für Frauen, Familien und Schwangere an der Schomburgstraße 120 in Altona und an der Wartenau 5 in Hohenfelde, die jährlich von etwa 4 000 Betroffenen aufgesucht werden. Hinzu kommen sowohl stationäre als auch ambulante Hilfsangebote für Frauen unterschiedlichen Alters mit psychischen Einschränkungen. Für sie stehen in zwei weiteren Häusern insgesamt 64 Plätze zur Verfügung.
Überdies unterhält der SkF Hamburg eine Beratungsstelle für wohnungslose Menschen oder von Wohnungslosigkeit Betroffene in St. Georg. Ehrenamtliche des SkF Hamburg ermöglichen zusätzlich kostenlose Rechtsberatung. Zudem können bedürftige Frauen mit ihren Kindern in der „Kleiderkiste“ in Eimsbüttel Second-Hand-Kleidung zu sehr günstigen Preisen erwerben.
Mutter-Kind-Haus entsteht in Barmbek
Der neue SkF Hamburg weitet das Angebot künftig aus. Laut Andrea Kürner wird voraussichtlich im kommenden Jahr ein Mutter-Kind-Haus im Barmbeker Pergolenvierte mit etwa 14 Plätzen fertiggestellt. „Außerdem wollen wir unser Angebot an intensiv-psychiatrischer Betreuung im trägereigenen Wohnraum ausbauen. Dafür suchen wir weiteren Wohnraum, den wir entsprechend nutzen können“, sagt Kürner. In naher Zukunft möchte sich der SkF Hamburg stärker im Bereich Wohnungslosigkeit von Frauen mit besonderen Bedürfnissen engagieren. Dazu sollen weitere passgenaue Wohnformen umgesetzt werden.
Text u. Foto: Matthias Schatz