Auf ein Wort

Nicht aussteigen!

Das Evangelium an diesem Sonntag macht unserem Autor deutlich: Diesem Petrus fühle ich mich verbunden!

„Er wusste nicht, was er sagen sollte.“ Immer wieder Petrus! Er begreift nichts oder zu spät, wird getadelt, korrigiert und in die Schranken gewiesen. Oder es fehlen ihm ganz einfach die passenden Worte. So jedenfalls scheint es diesmal. 

Allerdings überrascht es, dass Markus mit der Erzählung gleichsam auch um Verständnis wirbt: Nicht nur Petrus, sondern auch die anderen waren „vor Furcht ganz benommen“. Und dann trotzdem diese Feststellung: „Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind!“ 

Anlass war die wunderbare Szene der Verklärung auf einem Berg. Worauf sich Petrus zutiefst wünscht, Hütten oder vielleicht eher Zelte zu errichten, allerdings nicht für sich und die zwei anderen Jünger, sondern für Jesus, Elija und Mose. Petrus möchte das Besondere der Stunde festhalten, indem er die verklärten Gestalten zum Bleiben einlädt.

Damit erleben wir das Gegenstück zu seiner früheren Reaktion: Als Jesus kurz zuvor seinen Tod ankündigt (Mk 8,32), will er ihn von seinem Weg abbringen. 
Ganz ehrlich gesagt: Diesem Petrus fühle ich mich verbunden! 

Die ganze Tragik unserer Tage ist auch für mich oft viel zu viel. Da möchte ich die seltenen guten Momente auskosten oder bin versucht, mich ganz in ihnen zurückzuziehen. 

Vielleicht hat ja Markus auch aufgrund solcher Tendenzen in der frühen Kirche diese Geschichte in sein Evangelium mit aufgenommen und auf eigene Art geprägt. Er wollte schon damals Menschen helfen, nicht aus der Realität ihrer Welt auszusteigen, sondern in ihr die Hoffnung des Osterglaubens neu zu leben.

Harry Karcz