Projekt „GenerationenWerkstatt“
Schüler machen alten Ford Focus flott
Geschäftsführer Ubbo Latajka schüttelt den vier Jungen kräftig die Hand. „Ihr habt aus einem ganz alten Ford Focus I einen verkaufsfähigen Wagen gemacht. Das ist jetzt unser neues Geschäftsmodell“, sagt er lachend. Und tatsächlich: Glänzend poliert, mit TÜV-Plakette – der Wagen sieht nicht aus wie ein Ladenhüter.
Vier Samstagvormittage waren die Achtklässler der Osnabrücker Domschule im Autohaus Rahenbrock aktiv. Gemeinsam mit Kfz-Meistern, die ihnen das Unternehmen Adolf Rahenbrock GmbH & Co. KG während dieser „GenerationenWerkstatt" zur Seite gestellt hatte, kontrollierten sie das Fahrzeug. Sie lernten den Motor, die Elektrik, die Bremsen sowie den Zustand der Karosserie kennen und reparierten die Mängel. Mit einer Fotoshow berichteten Betreuer und Schüler von ihren Samstagvormittagen in der Werkstatt.
Bei der Inspektion am dritten Vormittag stellten die Schüler fest, „dass da so einiges nicht funktionierte“, berichtet Kfz-Meister Heinrich Schmidt. „Im Endeffekt war nur eine Sicherung kaputt, aber das mussten wir erst einmal herausfinden.“ Gemeinsam bauten die Schüler den Motor aus. Da sei es auch mal dreckig geworden, erzählt Schmidt weiter: „Aber sauber kann ja jeder.“ Im weiteren Bericht der Betreuer hörten Eltern, Pädagogen und die Mitarbeiter von Rahenbrock Schlagworte wie „die Zeit verfliegt“, „mehr Zeit wäre schön gewesen“ und „mir hat es Spaß gemacht“.
Georg Schomaker, Direktor der Bischöflichen Schulstiftung, bezeichnet das Projekt als „riesige Chance für junge Menschen.“ Es sei spannend zu sehen, wie Jung und Alt auf diese Weise im Handwerk zusammenkommen. Schulleiter Axel Diekmann beschrieb die „GenerationenWerkstatt“ als einen kleinen Baustein, der „einfach gut in unsere Schule passt.“
Manche Eltern erlebten ihre Jungen durch die „GenerationenWerkstatt“ einmal von einer anderen Seite. „Er hat tatsächlich viel und begeistert erzählt“, berichtet Melanie Gödeker, die Mutter von Marvin. „Er ist hochmotiviert und freiwillig zu Rahenbrock gegangen. Etwas tun können, das ist gut.“ Die Eltern von Lennart wurden einfach überrumpelt. „Er hat nicht gefragt“, berichten sie. Ihr Sohn legte Ihnen lediglich einen Zettel vor. „Ihr müsst das unterschreiben. Ich gehe jetzt samstags zu Rahenbrock.“ Gesagt – getan.
Zum Abschluss des Projektes überreichte Gabriele Rahe vom Stiftungsrat der Ursachenstiftung Osnabrück den Schülern Marvin Wille, Gabriel Sieker, Lennard Reiss und Baccare Ndure ihr Zertifikat zur „GenerationenWerkstatt“.
Babette Rüscher-Ufermann
Zur Sache
Die „GenerationenWerkstatt“ ist das aktuelle Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück. Sie bewirkt eine Win-Win-Win-Situation: Die kommende Generation wird mit Begeisterung an das Berufsleben herangeführt, die aktive Generation wird betrieblich in der Nachwuchsförderung unterstützt, die erfahrene Generation wird durch die Weitergabe ihres Wissens gestärkt. An den Projekten haben sich bisher 86 Unternehmen und 40 Schulen beteiligt. Insgesamt wurden 165 Projekte durchgeführt.